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deinestimmegegenarmut(™ schrieb am 20.9. 2010 um 06:11:44 Uhr über

Traum

Das Ende des amerikanischen Traumes, Teil 1


Mit den schweren sozialen Verwerfungen in der amerikanischen Gesellschaft hat das Mantra der freien Märkte ein Opfer gefordert, dessen symbolische Bedeutung für die westliche Hemisphäre nicht unterschätzt werden sollte: Im Oktober 2009 stieg die Arbeitslosigkeit in den Vereinigten Staaten zum ersten Mal seit 1982 wieder auf über 10 Prozent an und verharrt seither hartnäckig auf diesem historischen Höchststand. Damit sind in den USA insgesamt 15,7 Millionen Menschen ohne Job- oder mehr als doppelt soviele, wie noch zu Beginn der Rezession im Dezember 2007, wie das Bureau of Labour Statistics mitteilt. 10,7 Prozent aller Männer und 8,1 Prozent aller Frauen sind im Oktober 2009 offiziell arbeitslos gemeldet. Waren die Menschen 1982 noch durchschnittlich 16,6 Wochen arbeitslos, so sind es 2009 bereits 26,6 Wochen. Ähnliche Entwicklungen im Bereich der Arbeitslosigkeit zeichnen sich auch in Europa ab. Aus der ursprünglichen Finanzkrise ist zuerst eine Wirtschafts- und schlussendlich eine Sozialkrise geworden. Alleine im Dezember 2008 fielen in den USA insgesamt 681.000 Stellen weg. Das ist der größte Stellenverlust in einem einzigen Monat seit 1949. Auch die Zahl der unfreiwillig Teilzeit arbeitenden und prekär beschäftigten Personen ist in den USA seit Beginn der Krise um über 50 Prozent auf insgesamt 9,3 Millionen Menschen angestiegen. Gegen Ende des Jahres 2009 war jeder sechste Amerikaner arbeitslos oder unterbeschäftigt, wie Robert Reich, ehemaliger Arbeitsminister unter Bill Clinton, in seinem Blog festhält. 47,4 Millionen Menschen leben in den USA mittlerweile unter der Armutsgrenze, wie die neuesten Berechnungen der Nationalen Akademie der Wissenschaften (NAS) aufzeigen. Mit 14,3 Prozent ist die Armutsrate in den USA damit so hoch, wie seit 51 Jahren nicht mehr, wie die amerikanische Regierung am 16. September 2010 bestätigt. „Rund einhundert Millionen Amerikaner verdienen mit ihrer Arbeit heute weniger, als ihre Eltern vor einigen Jahrzehntenund zwar für dieselbe Leistung.“, wie Matt Miller, ehemaliger Mc Kinsey Mitarbeiter und heute Publizist und Mitarbeiter am Center of American Progress (CAP) schreibt. So ist es auch weiter kaum erstaunlich, dass mittlerweile über dreissig Prozent aller Amerikaner mangels genügenden Einkommens gar keine Einkommenssteuern mehr bezahlen, und sogar in den Genuss der negativen Einkommenssteuer (Rückerstattungen durch die Freibeträge für Steuerbelastungen) kommen, wie aus den Statistiken der Tax Foundation hervorgeht. Der American Way of Life- oder die Matrix des westlichen Lebensmodelles- verkommt also für immer mehr Menschen zum Holzweg: Tellerwäscher bleiben heute Tellerwäscher- viele von ihnen müssen froh sein, überhaupt noch einen Job zu haben. Dennoch schreitet die volkswirtschaftliche Amerikanisierung der westlichen Industrienationen weiter zügig voran- eine Entwicklung, die unbedingt gestopt werden muss.

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