Das nun als Notiz an mich selbst, es will mich ja doch niemand bezahlen dafür:
Es gab während der europäischen Aufklärung eine gewisse Tendenz, die die Moral selbst in Frage gestellt hat. Die Anhänger dieser Tendenz fanden sich im Milieu der »Freethinker«, Libertines und Freigeister. (Das ergibt sich von selbst. Man darf sehr wohl berechtigt bestreiten, dass ein Christ eine Moral vertritt oder eine Ethik, aber der Gott-Gläubige sieht sich den Willen eines höchsten Wesens gegenüber, das zudem noch über Superkräfte verfügt. Dieses höchste Wesen, mag von den Gott-Gläubigen zwar als Tyrann, als »höchste Faschist« (© Paul Erdös), betrachtet werden, aber er ist eien Tatsache, um die er nicht herum kommt.)
Erst dadurch, dass Gott in den Hintergrund trat oder überhaupt verschwand, wurde eine amoralische Philosophie möglich.
Zu den Denker gehörte Mandeville (»Bienenfabel«), La Mettrie (Gesamtwerk), Sade und nicht zuletzt Nietzsche.
Dann kam die franz. Revolution, der Sieg der Bürgerlichen und die erwachende Prüderie und Arbeitsmoral des ehemaligen dritten oder vierten Standes. Inzwischen ist die europäische Gesellschaft von gröbsten Moralismus wieder befreit, zieht sich aber Folgeerkrankungen zu (siehe Klimabewegung, Rechtspopulismus etc.pp.). In den USA war die Moral niemals tot, allenfalls geweitet.
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