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Der Gitarrist, am 4.3. 2005 um 08:35:02 Uhr
Alkoholvergiftung

Dann war da noch Kreta '83. Ich bin mir einem geliehenen Motorroller kreuz und quer über die Insel gedüst und habe viele interessante Zeitgenossen kennengelerent.
In einer Taverna dem letzten Kaff vor dieser Schlucht im Südwesten der Insel hatte ich es mir vor einer Portion kleiner, gebratener Fische mit Brot und Salat gemütlich gemacht, als ich von einem rothaarigen Gesellen mit einem mir seltsam bekannten englischen Dialekt angesprochen wurde.
Es stellte sich heraus, das er einer von mehreren Iren war, die seit einigen Jahren hier abhingen. Nachdem ich ihm von meinem Job und meinen irischen Kollegen erzählt hatte, rief er die Anderen hinzu und bestellte - mangels Whiskey - eine Rund 3-Sterne-Metaxa (ich wusste bis dato garnicht, das es 3-Sterne-Metaxa gab...).
Wir tranken das Zeug aus halbvollen Wassergläsern und nahmen nach jedem Schluck Metaxa immer einen etwa gleich grossen Schluck Wasser. An die ersten 8-10 Runden kann ich mich noch ganz gut erinnern, danach wird es nebulös. Unbeteiligte Zuschauer bestätigten mir Tage später, das wir in etwa 15 Runden gepichelt hatten (das entspricht in etwa 1,5 Litern Metaxa). Ich wachte morgens in meinem Zelt auf. Die mittleren drei Finger meiner linken Hand waren aufgeplatzt und blutverschmiert. Der Schmerz in meinem Schädel läßt sich nicht beschreiben. Die kleinste Bewegung löste unendliche Übelkeit aus. Ich nahm einen kleinen Schluck Wasser gegen die pelzige Zunge und den wiederlichen Geschmack in meinem Mund und übergab mich sofort. Jene bereits erwähnten Zeitzeugen lösten Tage später das Rätsel meiner Hand: die Tür des Autos, mit welchem man mich zu meinem Zelt gefahren hatte, wurde geschlossen, während sich meine Hand noch im Türrahmen befand. Aber davon wusste ich an diesem Morgen nichts. Ich wollte nur sterben. Ich hatte höllischen Durst, aber das in kleinen Schlucken getrunken Wasser verließ meinen Körper sofort wieder in großem Schwall. Erst gegen Abend entschied sich eine kleine Menge Joghurt, meinen Magen nicht wieder zu verlassen. Am nächsten Tag konnte ich wieder leichte Kost zu mir nehmen. Zwei Tage später wieder normal essen. Und am dritten Tag traf ich mich wieder in der Taverne mit den Iren.....
Diesmal jedoch vermied ich eine erneute Alkoholvergiftung.


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