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Höflichkeitsliga schrieb am 16.4. 2003 um 20:41:10 Uhr über

MünchnerFreiheit

So gesehen als messianischer Gedanke, die Münchner Freiheit formuliert, genial: »ich will nichts garantieren, was ich nicht halten, kann, will mit dir was erleben, besser jetzt als irgendwann (...) ohne dich schlaf ich heut nacht nicht ein, ohne dich fahr ich heut nacht nicht heim (etc...)«

zugegeben, wenn z.B. Zweiraumwohnung den selben Text nölen würden, fände ich das ziemlich unterirdisch, aber MünchnerFreiheit haben halt irgendwie einen ziemlich erhebenden Sound, wobei man ja fairerweise sagen muss daß die Zweiraumwohnunginvolvierten bei Andreas Dorau eigentlich eine recht gute Arbeit geleistet haben, letztendlich kommt wohl alles auf die Klangfarbe der Stimme an, unfair, ist aber halt so...Wobei man auch nicht so debile Melodien singen darf wie diese dümmlichen dümmlichen zweiraumwohnungsberliner, und so nennen darf man sich schon gar nicht du, ach wie ist der Osten wieder schick du, die MünchnerFreiheit kann da nur herzlich lachen, weil sie auf der Seite der Unterdrückten und Depravierten ist, und Zweiraumwohnung sind höchstens auf der Seite von Neuberlinern die Puma- und Adidasschuhe tragen und meinen das man nur tüchtig sein muss, und dumm rumnölen, und sich dann beschweren daß einem in der Großstadt niemand in die Augen schaut in der U-Bahn, nein nein, Herr Gesangsverein, Die Münchner Freiheit, das ist die Leib und Magenkapelle des nervösen jungen Mannes und der nervösen jungen Dame, merkend daß jedes Lied der MünchnerFreiheit immer die Aura des Irrealis bewohnt, wenn der Sänger, seinen Namen weiß ich nicht, z.B. singt »Ohne dich schlaf ich heute nacht nicht ein...« dann weiß man genau daß jener Wunsch nicht in Erfüllung gehen wird, daß der gute herr nicht einschlafen wird, daß hier ein vergebenes Streben ist, ein Edelmut, der einem bei einer Zweiraumwohnung einfach abgeht, wenn die nämlich singen »kommt zusammen«, dann stinkt das schon wieder nach Studenten-WG Party in Friedrichshain, wo die Bubm knitterhemdn und vintageturnschuhe anham, und die Madln enge Blusen und Britpophaarschnitte (nix gegen Britpop!) und Stiefel (nix gegen Stiefel!) aus den Schuhläden aus der neuen Schönhauser Straße, und die werden dann alle später Anwälte, oder Betriebswirte oder Künstler oder sonst ein scheiß. Und da tu ich die Leude viel lieber schocken indem ich da mid so Casette ankomm wo sich Merzbow mit Münchner Freiheit abwechselt, was heißt schocken, das interessiert die ja gar nciht, die Deppen sagen ja nicht mal, »mach das aus« wie zuhause, die sagen ja nur »ach, das ist aber interessant«, die Ärsche, und deswegen kann man sie nichtmal richtig hassen, und weil man sie nichtmal richtig hassen kann, kann man sie natürlich umsomehr hassen, die ganzen hessen und Ostwestfalen (Westfahlen?), weil in der dummen Hauptstadt gibts nur Berliner und Ostwestfa(h)len und Hessen und so Tübinger, die schlimmsten Deutschen der schlimmen deutschen also, ein Hass ist das, ich möchte meinen Haß mittenrein kotzen irgendwo!



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