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Nils schrieb am 26.4. 2001 um 18:19:25 Uhr über

Beton

An den Begriff Betonsanierung können mehrere Assoziationen geknüpft werden. Einige sehen darin ein Schlagwort
ohne eine praktische Bedeutung bzw. Notwendigkeit, andere wieder eine Möglichkeit, schnell und einfach der zur Zeit
auftragsschwachen Bauindustrie unter die Arme zu greifen. Etliche - und dazu zähle ich mich auch - sehen in der
Betoninstandsetzung eine unbedingte Notwendigkeit, unsere Ingenieurbauten zu verstärken, zu reparieren bzw. auch
zu schützen und zu konservieren. Nun erhebt sich natürlich gleich die Frage, woher diese Schäden stimmen. Diese
Frage zu stehen ist deshalb "Nichtig, damit die Schäden später vermieden werden können. Dazu sollen einige
allgemeine Gedanken zu diesem Thema dargelegt werden. Es handelt sich dabei im wesentlichen um folgende
Punkte:
Planungsfehler

Materialmängel (z. B. schlechte Zuschläge, schlechte Auswahl der Zementtype usw.)

mangelhafte Betonqualität (z. B. zu geringer Zementgehalt, zu hoher W/Z-Wert) bzw. unzureichende
Verarbeitung

ungenügende Deckung

steigende Belastung durch:

äußere Einflüsse (CO2, Cl, SO3)

überhöhte Belastung, z. B. Verlehr

Wurde das Problem der Betonsanierung lange Zeit teilweise stark heruntergespielt, auf der anderen Seite die ganze
Sache zu pessimistisch betrachtet, zeichnet sich nun seit einiger Zeit eine sachliche Argumentation in der gesamten
Sanierungsproblematik ab, die sich auf die Sache positiv auswirkt. Daß Bauwerke saniert werden müssen, sind sich
alle Beteiligten - auch die Skeptiker - mittlerweile einig. Wie bei vielen Problemen gibt es auch hier verschiedene
Auffassungen über die Lösung derselben. Diese können mehr oder weniger voneinander abweichen. Auch bei der
Betonsanierung gab es zu Beginn der intensiven Beschäftigung mit diesem Problem weitgehende Unterschiede in den
Auffassungen bzw. Möglichkeiten. Dies trifft sowohl für die Ursachen als auch den Weg der Sanierung zu. Die
Differenzen in den Meinungen haben sich mit der Entwicklung der theoretischen und praktischen Erkenntnisse sehr
stark verringert. Zum jetzigen Zeitpunkt sind zumindest die theoretischen Erkenntnisse so weit ausgegoren, daß nur
mehr geringfügige Auffassungsdifferenzen vorliegen. Lediglich in der Praxis werden zur Zeit verschiedene Wege
gegangen. Jeder Weg kann in einem abgegrenzten Rahmen seine Daseinsberechtigung haben.

Für unsere Vortragsveranstaltung hatten wir uns nun zum Ziel gesteckt, zumindest einen Teil dieses neuesten
Erkenntnisstandes sowohl aus theoretischer als auch praktischer Sicht vorzustellen.

Wenigstens einer der vorher angeführten Punkte betrifft unmittelbar meine Arbeitsrichtung, zu der ich Stellung nehmen
kann. Es ist theoretisch richtig, daß von der Betontechnologie, also Materialseite, der Werkstoff Beton so konzipiert
und entworfen werden kann, daß er den vielen technologischen Ansprüchen, die in der Praxis auftreten, gerecht wird.
Beton ist ein sehr geduldiger Werkstoff mit stark strapazierfähigen Eigenschaften. Wie Laborversuche zeigen, ist er
für alle uns in der Praxis begegnenden Anforderungen konzipierbar und dort auch bei nötiger Sorgfalt herstellbar.
Leider zeigt sich aber doch in der Praxis, daß wir Betonschäden vorfinden. Es erhebt sich demnach die Frage, woher
die Diskrepanz zwischen Praxis und Laborversuch kommt. Hier muß generell gesagt werden, daß auch von der
Werkstoffseite her insofern Fehler gemacht worden sind, daß z. B. aus finanziellen Gründen am Zementgehalt
gespart und der Werkstoff bis zur letzten Konsequenz ausgereizt wurde. Hierher zählen leider auch die Gedanken der
Zementindustrie z. B. zu hohe Flugaschegehalte einzusetzen. Die anderen aufgezeigten Punkte sind für mich
persönlich schwer zu beurteilen, doch sprechen viele Indizien dafür, daß auch hier Fehler von mehreren Seiten
gemacht wurden.

Bei unserer Vortragsveranstaltung wollten wir an und für sich auf die eigentlichen Ursachen nur am Rand ein- gehen.
Vielmehr sollten die aus den gängigen theoretischen Überlegungen hervorgehenden Lösungsmöglichkeiten für die
Praxis aufgezeigt werden. Es wurden daher einige Vortragende eingeladen, die Beiträge aus theoretischer Sicht zu
den Schadensursachen und deren Lösungen vorzulegen. In einem weiteren Teilabschnitt wurde auf die
materialspezifischen Eigenschaften der verschiedenen Saniermaterialien eingegangen und die Vor- und Nachteile aus
der Sicht der Vortragenden dargestellt. Da die Verarbeitung einen wesentlichen Faktor für die Dauerhaftigkeit darstellt,
wurden einige Fälle aus der Praxis (Ausführungsbeispiele, Lösungsmöglichkeiten und die dabei auftretenden
Probleme) erörtert.


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