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Pascal schrieb am 7.8. 2003 um 15:12:28 Uhr über

Latex

Gummi und die Haut
Hautinfektionen:Diese lassen sich in drei Gruppen einordnen:
a) Allergien auf Gummi oder Abbauprodukte des Schweisses
b) Bakterielle Infektionen der Epidermis
c) Mykosen (Pilze)

Eine Latex Allergie ist das schlimmste, das passieren kann. Sie kann - wenn es ganz schlimm kommt, zum plötzlichen Tode führen. Deshalb sollte jeder der sich länger über 2 Stunden in Gummi aufhalten möchte doch ausreichend sich testen . Die erste allergische Reaktion wird meist gefahrlos überstanden. Wenn der Körper danach aber massiv Abwehrkörper gebildet hat, besteht die Gefahr eines anaphylaktischen Schocks, der innerhalb von Stunden - sofern unbehandelt - zum Tode führen kann. Zur Behandlung sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden ). Mit hohen oralen Gaben von Calcium und cortisonhaltigen Präparaten (Cremen, Tabletten) kann Erste Hilfe geleistet werden. (Achtung, Cremen, Salben etc. vertragen sich nicht mit Latex!)

Nicht alle allergischen Reaktionen verlaufen so heftig. Es kann versucht werden, mit Antihistaminika die Abwehrreaktion zum vornherein zu unterdrücken. Diese sind zB in den USA im OTC (over the counter) Bereich jedes Warenhauses oder Pharmacy ohne Rezepte erhältlich.

Die bakteriellen Infektionen der Haut werden in Gummi durch das feucht warme Klima gefördert. Die Feuchtigkeit im Gummi ist als solche für eine gesunde Haut eher förderlich. Schliesslich heilen Wunden besser, wenn die Haut feucht gehalten wird. Das Problem sind pathogene Bakterien, die entweder schon auf der Haut oder auf dem Gummi (zB nicht sachgerechte Aufbewahrung, ungenügende Reinigung) vorhanden sind und sich dann im Gummi extrem vermehren. Dies erfolgt vor allem dann, wenn das Gleichgewicht der Haut gestört ist, zB durch Stress, Depressionen, andere Krankheiten, Medikamente, Rauchen, Drogen, Alkohol, Schlafmangel oder dem Vorliegen gewisser innerer Erkrankungen.

Daher sollte man eine GELEGENTLICHE Vorbereitung der Haut empfehlen. Die kann genau so erfolgen, wie die Handwäsche der Chirurgen. Dazu gibt es eine Reihe - oft Hexachlorophen-haltiger Reiniger in jeder Apotheke zu kaufen. Es ist auf eine Einwirkungs- und Bearbeitungszeit von mindestens 15 Minuten zu achten, um einen angemessenen Erfolg zu haben. Selbstverständlich muss dann ein sauber gewaschenes Tuch zum Abtrocknen verwendet werden und auch der Gummianzug muss vorgängig sauber gereinigt worden sein - am besten mit einem Produkt wie das Liq 22, . Man kann gelegentlich die Haut mit etwas verdünnter (1:10) Betadine Lösung (Apotheke) abwaschen, bevor man in den Gummi steigt.

Es ist allerdings nicht ratsam, den Körper jedes mal in der genannten Weise zu desinfizieren. Zwischendurch sollte man versuchen, das Bakterienwachstum zu behindern. Das geschieht am billigsten durch eine Waschung mit Milchsäure (Apotheke). Nach dem Reinigen mit einer seifenfreien Waschlotion (Basis NatriumLaurylAetherSulfat) den Körper mit einer Lösung von reiner Milchsäure in Wasser (ungefähr 1:100) spülen und einwirken lassen vor einem sanften Abtrocknen. Wer es mag, kann der Mischung auch noch Essig beigeben (ca. 1:5). Dies sollte zusätzlich den Gummiduft hervorheben. Eventuell kann man versuchen, ein fettfreies Natur Yogurth oder fermentierte Buttermilch auf die Haut aufzutragen. Die Tragedauer muss aber jeder individuell selbst heraus finden.

In schweren Fällen kann man mit Antibiotika nachhelfen. Allerdings wird es da wohl ratsam sein, einen Arzt zu konsultieren.

Etwas schwieriger sind die Mykosen zu behandeln. Ihre Diagnose ist oft nicht einfach. Wer allerdings Fusspilz hat oder sonst weiss, dass er zu Mykosen neigt, kann für ein Gummiabenteuer zu einem oralen Antimykotikum greifen (zB Nizoral). Diese Medikamente sind allerdings verschreibungspflichtig. Sie sind aber durchs Internet gegen Aufpreis auch so zu kaufen. Ein Spray gegen Fusspilz kann man nach einem Gummiaufenthalt auch auf andere Körperpartien zur Behandlung der meisten Mykosen auftragen.

In den Gummi einnässen ist bei einem Gesunden unproblematisch, da gesunder Urin steril ist. Hingegen ist Urin ein hervorragender Nährboden für Mikroorganismen wegen seines hohen Nitratgehaltes. Je nach Voraussetzungen, sollte man nicht länger als etwa 5 Stunden Urin liegen.

Problematisch ist das Einsuhlen. Da die Fäkalien voller Bakterien aller Art sind, können sie sich im Gummi - wo ähnliche Verhältnisse herrschen wie im Darm, enorm ausbreiten. Einsuhler sollten Windelhosen mit Einlagen tragen, wenn sie nicht bald nach dem Geschäft Gelegenheit haben sich zu reinigen. Wiederum ist ein Nachspülen der Haut mit verdünntem Essig/Milchsäure zu empfehlen. Dies kann generell hilfreich sein, auch NACH jedem Gummiaufenthalt.
( Danke an Peter, der uns zu diesen Infos verholfen hat )


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