Da liegt die Tochter mit 'nem Magen-Darm-Virus nieder und die Mama kümmert sich. Brauchst du was - soll ich dir was bringen? Willste was spielen? Vorgelesen bekommen? Am nächsten Tag geht's ihr schon wieder besser und die Mutter liegt mit 'ner fetten Migräne danieder. Nach weiteren Stunden der Ruhe und einer Paracetamol ist die Migräne dann auch so gut wie weg und Mutter und Tochter können nun endlich zum Kinderarzt gehen, um die nötige Bescheinigung für den Arbeitgeber zu besorgen. Alles verläuft prima.
Am Tage darauf hat's dann die Mama erwischt. Na klar - die Inkubationszeit.... Die Toilette und die Couch sind ihr an diesem Tage näher als jeder Verwandte. Aber die Tochter sorgt eigentlich schon selbstständig dafür, dass sie ihrer Mutter nicht nahe ist. Und das schmerzt.
Nicht nur, dass der Bauch schmerzt und jede Bewegung einen Sprint zum Klo auslöst. Nööö, keinerlei Aufmerksamkeit und Trost bekomme ich gespendet.
Töchterchen gibt sich lieber dem I-net hin und chattet mit einer ihrer Freundinnen. Nicht das das virtuelle Gespräch reichen würde - nein, es muss nebenher auch noch mit dieser bestimmten Freundin telefoniert werden. Da kann sich die alte, kranke Mutter auf der Couch hin- und herwälzen, das wird gar nicht bemerkt. Selbst ein letzter Atemstoß würde durch das Tippen und Kichern am Telefon nicht gehört werden. So kann die Frau, die vor mehr als 11 Jahren stundenlang dafür gekämpft hat, diesen Fleischbrocken aus sich herauszupressen also still und leise vor sich hinkrepieren. Die Tochter interssierts ja eh nicht.
Jaja, ich zerfalle gleich in Selbstmitleid - ich weiß. Aber ich bin auch sowas von enttäuscht.
Selbst meine Ansage, dass um 20 Uhr Schluss mit Chatten ist, wird ignoriert. Bei einer Erinnerung meinerseits kommt dann ein schnippiges »Ich weiß..«.
Boah, was für eine Göre.... Das hab ich so nicht gewollt. Irgendwas hab ich wohl in der Vergangenheit falsch gemacht. Selbstbewußtsein.... - ist ja gut und schön. Aber Ignoranz und Respektlosigkeit? Nööö, das werde ich nicht akzeptieren!
Werde also gemächlich die Notbremse ziehen und mein Erziehungskonzept wohl etwas ändern müssen. Und wenn's so gar nicht klappt, hol ich mir halt die Supernanny ins Haus, ha. Oder ich mach bei Frauentausch mit - dann kann'se mal sehen, die Gutste, was es noch für Mutterdrachen gibt, jawollja! Oder noch besser »Kindertausch«. Ja, das wär doch mal ein TV-Format!! Ich tausche gegen ein gehorsames, diszipliniertes, freundliches und familiensinniges Mädchen..... Zum ersten, zum zweiten und zum dritten.....
|