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voice recorder schrieb am 31.1. 2003 um 14:41:47 Uhr über

Piknolepsie

che sei es, den Tod zu betrachten und nach den Unterbrechungen zu fragen, geht man weit darüber hinaus. Die Schizophrenie scheitert an der Frage des Todes - in dem Sinne, den der Materialismus ihm beilegt: das Verschwinden ist das Ende, es bleibt nichts mehr. Dagegen stellt doch der Tod - wie die Piknolepsie und der Schlaf eine rätselhafte Unterbrechung dar. Zu sagen,daß es nach dem Tod nichts mehr gibt, ist irreführend. Darin liegt meiner Meinung nach ein ldealismus. Wenn man die Unterbrechung voll anerkennen will, muß man darin auch den Tod einschließen. Natürlich sind wir nie daraus erwacht, aber aus der Piknolepsie wacht man auch nicht auf, denn man ist sich nicht einmal bewußt, daß es sie gibt.

Auch beim Schreiben arbeitet man mit Unterbrechungen. So schrieb Nietzsche Aphorismen, die Unterbrechungen des Denkens darstellen. An deinem eigenen Vorgehen ist mir nicht so sehr die explikative als vielmehr die suggestive Seite aufgefallen.

Ich halte nichts von Explikationen. Ich vertraue auf die Suggestion und die Evidenz des lmpliziten. Als Stadtplaner und Architekt bin ich zu sehr daran gewöhnt, deutliche Systeme und gut funktionierende Maschinen zu konstruieren. Ich glaube nicht, daß es Aufgabe des Schreibens ist, das gleiche zu tun. Ich mag die Literatur nicht, die so einfach zu verstehen ist wie das kleine Einmaleins. Deshalb schätze ich letztendlich Michel Foucault, ohne ihn zu mögen.

Wenn alles gesagt ist, bleibt nichts mehr übrig. Deine Vorgehensweise ist dagegen entschieden teleskopisch, sie läßt verschiedene Perspektiven und Blickwinkei zusammenstoßen. Sobald du eine Sache aufgegriffen hast, läßt du sie auch schon wieder fallen und springst über zur nächsten, anstatt die Position vollständig auszuarbeiten, die du anfangs eingenommen hast. Es handelt sich um eine regelrechte Politik des Schreibens, nicht um den organisierten Diskurs des Krieges und noch we-

niger um einen Diskurs über den Krieg, sonde einen Diskurs im Kriegszustand, um ein Schreib Ausnahmezustand.

Ich arbeite stufenartig, einige haben es bemerkt fange mit einem Satz an, formuliere einen Gedan und wenn er meiner Meinung nach anschaulich g ist, springe ich mittendrin zu einem anderen, o groß um die Ausführung zu kümmern. Ausfiihru sind Episoden, während ich die Tendenz zu tref che. Tendenz bedeutet Ebenenwechsel.

Auf dem Gebiet des theoretischen Schreibens ist ziemlich neu.

Ja, unbedingt. Mit der Ästhetik des Verschwind mir aufgegangen, daß Unterbrechungen, Unfälle Dinge, die man abbricht, wichtig und produktiv s Das unterscheidet sich völlig von dem, was Gilles ze in Mille Plateauxiomacht. Sein Vorgehen arbeite Verkopplungen, während ich mit Brüchen und Ab umgehe. Für mich ist sehr wichtig, daß man auch abbrechen kann und sagt: Es reicht! Damit verk pfe ich Dinge wie den Streik. Das Wesentliche bei ist, daß man die Abwesenheit einsetzt.

Jede Stufe, jeder Schritt bildet einen Hattepunkt theoretische Arbeit. Damit das Denken allein weite kann und etwas anderes sich anderswo ereignet.

Damit etwas anderes geschieht und ein Raum sich Der Anspruch, eine Frage umfassend zu beantwor absurd. Man kann sie nicht ausformulieren und so nicht versuchen, sie rundherum abzuhandeln. Es nur Perspektiven, die sich ablösen

Geschwindigkeit und Politik" ist ein schnelles Buc

Es ist ein schnelles Buch, aber gleichsam das Schi buch. Der Seitenumfang zählt nicht; ich schreibe



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