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tootsie schrieb am 26.7. 2006 um 15:10:49 Uhr über

Rasierwassersex

Eine wahre Begebenheit. Ich hoffe, sie ist nicht zu lang!

Die Nase ist ein Geschlechtsorgan. Dass dem tatsächlich so ist, musste ich als Zivi erleben: Alles begann an meinem ersten Tag im Krankenhaus. Man steckte mich zu den Handwerkern, obwohl ich weder kräftig noch besonders geschickt war. Es dauerte seine Zeit, bis ich mich an diese fremdartigen, rauhen Menschen gewöhnt hatte. Eines Tages wurde mir bewusst, dass ich mich zu einem meiner Kollegen hingezogen fühlte: G* war nicht eigentlich attraktiv, eher ein wenig abstoßend. Er war damals vierundzwanzig, hatte kurze blonde Locken, Glubschaugen hinter einer Brille mit dunklen Gläsern und ein bemerkenswertes Kinn. Sein Faible für alles Motorisierte war auffällig. Schweißen, Schneeschieben, Sägen, Hämmern, Bauen und Auseinandernehmen - das war seine Welt! Für gewöhnlich trug G* eine blaue Arbeitshose und eine rote, karierte Jacke. Nach ein paar Tagen fiel mir auf, dass ich mich recht gut mit ihm verstand - auch, wenn wir von verschiedenen Planeten stammten. Ich sprach gewähltes Hochdeutsch, G* sprach vogtländische Mundart. Nach und nach bemerkte ich, wie breit sein Kreuz war; dann entdeckte ich seinen knackigen, runden Apfelpo und seine strammen Schenkel. Ich begann zu leiden. Richtig zu leiden und zu schwärmen. Warum das? Ich war verwirrt! Ich versuchte anfangs zu leugnen. Die Gelegenheit war denkbar ungünstig. Ich hatte auch gar keine Lust, verknallt zu sein! Später akzeptierte ich. Mir blieb ja nichts anderes übrig. Leidend und verwirrt lief ich also hinter ihm her, stand nahe bei ihm und suchte seine Gesellschaft - nur, um diesen Geruch - SEINEN Geruch - aufsaugen zu können. Ich hätte G* am Liebsten gefressen, ihn regelrecht leer gerochen, wenn es nur möglich gewesen wäre..! Jean-Baptiste Grenouille im wehrfähigen Alter.

Heute ist mir klar, dass es an seinem Rasierwasser lag. »Hugo Boss« mischte sich mit seinem natürlichen Duft auf höchst prickelnde Weise. Ich frage mich manchmal, was aus G* geworden ist. Wir haben nach dem Ende unserer Zivi-Zeit ab und zu telefoniert. Bei jedem Anruf bekam ich noch Herzrasen! Die Gespräche wurden seltener, und schließlich ist der Kontakt ganz abgerissen. Ich könnte ihm eine Karte schreiben - aus irgendeinem Land, in dem ich ein Auslandssemester verbringe... Vielleicht würde er sich darüber freuen?


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