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biggi schrieb am 19.9. 2001 um 12:35:04 Uhr über

WTC

Im 91. Stock vermissen sie einen aus dem Team seit dem 11. September. Das ist alles so weit weg. Wo waren die beiden Einschläge? Der erste 14:45, der zweite wahrscheinlich 15:00 MEZ. Hab alles aufgeschrieben, was ich in den Minuten wahr genommen habe. Zu der Zeit stand ich unter Strom, ständig kam »Anwendung schließen...« und »Sie haben mir einen Virus geschickt« oder Mailer Daimon oder wie der Anonymus heißt, der dir sagt, dass das, was du versandt hast, nicht zustellbar ist. Aber ich hatte nichts versandt. Das Netz war anders als sonst. Wie du das am anderen Ende der Welt so manchmal spürst, wenn irgendwo, weit weg, was los ist. Beim Erinnern verwischt vieles. Und beim Abgleich hinke ich eine Stunde hinterher. Verrückt. Um eine Stunde. Ich bin mir unsicher, was ich überhaupt wie verknüpfen kann, wenn ich nicht mal die Zeitachse eindeutig reproduzieren kann. Ich vergleiche die Zeitangaben von Sender zu Sender, um zu sehen, wer bei wem abschreibt. Hab auch keine Ahnung, wie exakt die Wort-Bild-Zuordnungen auf den Video-Zusammenschnitten sind. Wie viel Etagen hatte das WTC? 91 Etagen abwärts vor dem Einsturz. Wenn du nicht weißt, wie viel Zeit bleibt, und siehst, dass du nur so schnell gehen kannst, wie die anderen auch. Rolltreppen-Mentalität? Keine Ahnung. Wie kam es zu der Sicherheitslücke bei der Inlandflugüberwachung? Welche Schnittstellen hat die zu anderen Datenbanken? Welche terrestrischen Online-Verbindungen stehen da überhaupt, wenn du weder Handy noch Laptop an Bord benutzen darfst? Lässt sich über Handy die Flugzeug-Steuerung so gezielt beeinflussen, dass es auch bei Entführungen sicher landet? Wenn das Handy stören kann, kann es vielleicht auch mehr, so dass der Entführer seine Forderungen präzisieren muss. Zumal er dann nur einer von vielen ist. Zwar bewaffnet aber ohne Steuer. Das gibt dem Rest der Gruppe an Bord mehr Handlungsspielraum dem Entführer gegenüber. Absprache ist alles. Auch wenn einer in der Gruppe durchknallt. Wenn er eine Kontrollmöglichkeit weniger hat, verschiebt das das Kräftegleichgewicht an Bord zu ungunsten des Amokläufers. Vielleicht wäre das auch ein Potential, um Piloten nach Infarkt oder zyklothymer Psychose wieder ans Steuer zurück lassen zu können. Zukunftsmusik? Bei der U-Bahn geht´s auch. Aber jetzt ist bestimmt nicht der Zeitpunkt, wo alle Ja und Hurra zu so einer Idee schreien. Jedenfalls liegt die für mich eher oben auf als irgendein extraterrestrischer Angriff, der mit einem Raketenschutzschild abgewehrt werden muss.


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