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hei+co schrieb am 17.8. 2001 um 11:22:35 Uhr über

idensen

schreiben und leben (100701: birkethuiset, bornholm)
regnen, strömen und gewitter. plötzlicher abruch der erreichbarkeit, bzw. des kommunizierbarkeit. wenn alle geräuschquellen abgeschaltet worden seien, dann höre man nur noch das rauschen des blutes. eigenblutbehandlung. rauschen des waldes. rauschen der theorie. within.
wäre ich derrida, würde ich in metaphernüberströmten bildungs-französisch über die absurdität schreiben, hier im wald, fern von allem, in einem schönen kleinen beschützendem häuschen - ein surrounding, das eigentlich fast alles simuliert, wie man sich das leben zuhause mit den kindern gern einrichten würde - über die absurdität schreiben, nach einem winzigen moment des goutierens eben einer solchen starken *basis-stimmung* sofort nach einem blatt papier zu suchen, unbeschrieben oder nicht, sofort ein buch greifen zu wollen, ja selbst eine zufällig liegen gebliebene zeitung lieber lesen zu wollen, als einfach die momente zu konsumieren, zu genießen, sein zu lassen ...
selbst der mit zeichen übersähte körper entspannt sich in einer düne am strand: es knackt, die leitungen und übergänge, muskelbänder und nervenbahnen lassen los, es kribbelt in den enden, blut und informationen flitzen durch die adern. das meer rauscht, könnte man sagen ... und der wind legt sich. da entlert sich auch der zwischen speicher des kopfes: zieht sich ein halbes jahr zurück, um einen roman zu schreiben (licht, kommunikation und netzenergie), auf der sound-ebene goethes resonanzräume suchen ... ein unmöglichkeit ... peter gendolla würde dir die diss. hinterherschmeißen ... bist du krank, sprach ihn der um herstreunende in der bibiothek an. du bist doch genausoalt wie ich. erst einmal bei ernst jünger nachlesen. den müßten sie doch hier haben ... er entspannt sich so, daß ihm seine jugendlichen drogenexperimente in den sinn kommen: die momente würden gerade in der einfachheit, dem entzug jeder interpretation und jedes kommunikation über etwas ... einen basisklang erreichen ... eine ruhe ... eine resonanz ... atmen ... die wörter, die körper, die dinge scheinen keinen INHALT mehr zu haben ... reine resonanzen ...
-- da klingelt es an der tür. weder briefträger noch handwerker. doch im moment des öffnens durchfährt mich en schreck, das ich diesen blassen jungen mann kennen können müßte ... er spricht spöttisch und mit dem verve eines underdogs über familie, wohnung, beruf u.s.w. ... erbräuchte einen größeren betrag ... ich krame in meinem portomonnai ... er sieht die dicken scheine ... die bräuchte ich für den urlaub ... trotzdem geben ich ihm einen fünfziger (er war wohl auch auf dem gymnasium gewesen. oder ein student an der unihi. erzähl mir keine geschichten. ich erzähl dir auch keine. ... diese stimmung müßte doch beim frühen joyce anzutrefen sein ... portrait of the artist as a young man ... (jegliche klugscheißerei könne er aus den sätzen herausstreichen, jegliche überflüssige reflektion oder pseudo-diskussion irgendwelcher themen) ... eine starke aufbrausende prosa ... daß er sämtliche aufzeichnugnsgeräte vergessen hatte, denn es gehe ja nicht darum, die unwiderbringlichen momente aufzuzeichnen, sondern sie überhaupt erst einmal zu erleben ...



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