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DrG. schrieb am 13.3. 2001 um 22:23:30 Uhr über

Kinder

Das Problem der Fertilitätsstörung - Die Vorgeschichte

Wenn wir nun den Wunsch nach einem Kind als das Ergebnis eines
psychischen Reifungsprozesses auffassen, so ist die
Auseinandersetzung mit dem Kinderwunsch bei der Frau (und beim
Mann) auch von Ambivalenz geprägt. Die Entscheidung für ein Kind
impliziert oft eine einschneidende Veränderung in der Lebensgestaltung
des Paares. Wenn aber in einer Partnerbeziehung der Kinderwunsch
heranreift und die Frau wird nicht schwanger, so kann das Problem
der Fertilitätsstörung zu einer unerwarteten Krise führen (Brähler &
Meyer, 1991; Frick-Bruder & Schütt, 1991; Stauber, 1993; Strauß,
1991; Wischmann, Stammer, Gerhard & Verres, 1997). Zunächst ist
die Frau überrascht, daß sie nach ein, zwei oder drei Monaten des
Wartens nicht schwanger wurde. Sie wundert sich über den Beginn
der Regelblutung, denneigentlich hätte es ja klappen müssen”. Mit
jedem Monat des Wartens können sich die Gedanken immer stärker
auf das Kind konzentrieren, das immer mehr idealisiert wird.
Schließlich ist sie in ihrem Selbstwertgefühl gekränkt (narzißtische
Kränkung). Daß sie selbst vom Problem der eingeschränkten Fertilität
betroffen sein könnte, hatte sie sich nicht vorstellen können. Sie
konsultiert schließlich einen Arzt. Dieser untersucht sie, gibt ihr
Ratschläge oder Medikamente, aber es klappt trotzdem nicht. Zu dem
Problem der Kränkung tritt nunmehr das Problem der Hilflosigkeit:
Was kann die Patientin tun? Schließlich treten Schuldgefühle auf: ”Was
habe ich falsch gemacht? Habe ich früher eine Eileiterentzündung nicht
auskuriert?” Zudem überkommen sie Gefühle der Trauer und der
Verzweiflung. Jede Monatsblutung ist eine erneuteNiederlage”. Die
Fertilitätsstörung kann dann schließlich auch zum Paarproblem werden:
Es ist die Frage zu klären, werSchuldan der Sterilität hat und ob
man sich überhaupt weiter in medizinische Behandlung begeben soll
(Menning, 1980).

Diese Krise kann den Mann gleichermaßen, insbesondere im Hinblick
auf den Aspekt der Hilflosigkeit, betreffen. Im Gegensatz zur Frau, die
den Frauenarzt als Ansprechpartner zur Verfügung stehen hat (bzw.
haben sollte), gibt es für den Mann keine professionelle Unterstützung,
es sei denn, Androloge, Urologe oder auch der Frauenarzt beziehen
ihn von Anfang an in das Gespräch mit ein.




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