Immer-wenn-er-Pillen-nahm

Als Kind war »Immer-wenn-er-Pillen-nahm« meine Lieblingsserie und Stanley Beamish mein Held. Vor einiger Zeit wurde die Serie auf Sat1 wiederholt, es war eine schlimme Enttäuschung.

Was mich an den Satz aus der Bibel erinnert:

»Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind, urteilte wie ein Kind; als ich ein Mann wurde, tat ich weg, was kindlich war.«
(1 Kor 13, 11)

Ein Chemiker, um die Natur zu verbiegen,
wollte schlichtweg den Schnupfen besiegen.
Er rührte, quirlte und mixte
und fand eine Pille, doch eine verflixte!
Denn ein Schäfchen, das sie zufällig schluckte,
sich kurz danach als Löwe entpuppte.
Der Schwerkraft es ein Schnippchen schlug
und startete zum Höhenflug.
Kein Stahlgerüst hielt seiner Schlagkraft stand!
Das war der Tag, da man die Superpille fand!
Doch Menschen schienen nicht empfänglich,
die Pille machte sie eher kränklich.
Mit vielen Computern, mächtig und klug,
suchte man einen, der sie vertrug.
Sie brauchten tagelang, bis man ihn endlich fand:
Tankwart Stanley Beamish war der einzige im Land!
Stanley, ein zarter und schwacher Gnom,
die Pille machte ihn zum Phantom!
Er konnte wie ein Adler fliegen
und jeden Bösewicht besiegen!
Denn seine große Stunde kam
immer wenn er Pillen nahm!

Trashig/kultige Fernsehserie in den ganz frühen 70ern. Ein Professor hatte versucht ein Mittel gegen Schnupfen zu entwickeln. Nach einigen Versuchen hat sich dann herausgestellt, das seine Mixtur (ähnlich dem gallischen Zaubertrank) Schafen überschäfliche Kräfte verlieh.
Vermittels eines Computerprogramms (sic), fand man nun heraus, das dieses Wunderelixier bei einem ganz bestimmten Menschen wirksam werden konnte: Stanley Beamish, Tankwart.
Leider hatte er mit den Schafen auch die Intelligenz gemeinsam, was bedeutete das seine Einsätze als *Superman auf Zeit* immer in Katastrophen, Schutt und Asche endeten.

immer, wenn er pillen nahm, farbe und form spielten keine rolle, fühlte er sich seiner haut am wohlsten. die realität erschien ihm erträglich und wirklicher als sonst. immer, wenn er pillen nahm, glaubte er, die realität zu erkennen und sich in ihr heimisch zu fühlen, als wenn der schleier des vermeintlich realen nun endlich gelüftet sei. er sah die dinge hinter den dingen, was ihm als wesentlicher erschien als die schnöde maske des realen. immer, wenn er pillen nahm, riß er der falschen realität die maske vom häßlichen gesicht und versank in ihrer poetischen schönheit, die ihm warm und weich erschien.