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® schrieb am 12.11. 2009 um 07:50:54 Uhr über

GiuseppeRuisi

»King of Pop« in der Porsche-Arena

Das große Idol als Illusion

Stuttgart - Michael Jackson hat der Welt ein reiches Erbe hinterlassen. Die Gesten und Schritte, das Outfit, die Stimme, die Songs des früh verstorbenen Superstars - jeder erkennt diese Markenzeichen auf Anhieb. Jackson war zeitlebens weit mehr Ikone als Person, der Mensch Jackson löste sich nahezu vollständig auf in seiner Inszenierung, die Brüche, die sichtbar wurden, sorgten nicht selten für Bestürzung.

Seine Fans wollen ihn in bester Erinnerung behalten - und erhielten dazu am Dienstagabend in der Stuttgarter Porsche-Arena überzeugende Gelegenheit. Dort war die Bühnenfigur Michael Jackson zu Gast - »King of Pop« heißt die Live-Show, die so nah am Original ist, dass sie, glaubt man den Gerüchten, selbst Dieter Bohlen überzeugte.

Dieser »Tribute to Michael Jackson« zeigt die glänzende Seite des Idols in all ihrer Pracht, die außerordentliche Energie, den unverwechselbaren Stil, für den Michael Jackson bekannt war, seine Kostüme, seine Choreografien. Allerdings: Kopiert voller Hingabe, mit Tänzern, die teils mit Jackson selbst auf der Bühne standen, mit einer Band, die die Songs mit bravouröser Schärfe spielt, lockte der wieder auferstandene Jackson dennoch keine wirklich große Zuschauermenge an. 2000 Fans kamen in die Porsche-Arena - für mehr als doppelt so viele wäre Platz gewesen.

Bei jenen, die gekommen waren, handelte es sich jedoch zweifelsfrei um begeisterte Verehrer Jacksons - dieses Publikum blieb nicht auf den Stühlen, dieses Publikum sprang auf und klatschte den Rhythmus zu den großen Songs, von denen natürlich keiner fehlte, im Programm: »I wanna be starting something«, früh am Abend, nach einem Jam der Band, »Another part of me« dann »Smooth Criminal«.

GiuseppeRuisi wechselt sich während der Tournee der Jackson-Show ab mit Earnest Valentino. In Stuttgart ist es Ruisi, der in die Rolle Jackos schlüpft - die schwarzen Locken fallen ihm ins bleiche Gesicht, das blaue, offene Hemd flattert um den Körper, der sich in den nächsten präzise kalkulierten Tanzschritt wirft, ein zitterndes Bein, voller Spannung, ein Zeigefinger, der nervös in die Luft sticht, hinaus ins Publikum. Guiseppe - oder ist es Michael? - steht am Rand der Bühne, stößt die hellen, kurzen Jackson-Schreie aus, tanzt, jeder Muskel an ihm ist in rhythmischer Bewegung. Auf der Leinwand hinter ihm flackert eine einsame Kerze vor einem Himmel voller Sterne.

Zu Ruisis Begleitern gehört die Thriller Band, seit 2003 auf Tournee und bekannt als erste Jackson-Cover-Band der Welt - Studiomusiker, die alle bereits mit großen Interpreten der schwarzen Musik spielten und die nun die Musik des größten aller Motown-Stars wieder frisch auf die Bühne bringen. Die Illusion ist in der Tat perfekt, die Hommage vollkommen.

Anderthalb Stunden dauert der Traum. Die Fans lieben Michael Jacksons unsterbliches Bild, das Bild liebt sie zurück und ruft es ihnen zu: »Heal the World« heißt die Zugabe.

(Text : Thomas Morawitzky, Fotos: Timo Deiner)



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