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Teil 2 und Ende
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Timo war ein bisschen gekränkt, dass Jasmin ihn womöglich für schwul hielt. Jasmin hatte das aber gar nicht so gemeint.
»Dann schon eher nach einer Frau«, antwortete er mit Wut in der Stimme. Jasmin bemerkte das.
Als Retourkutsche fragte er sie jetzt: »Und wie ist es dir ergangen?« Sie mühte sich ein Lächeln ab und deutete auf die Gummihandschuhe, den Eimer, ihre Kleidung. »Ich putze hier für Meyer und Sohn das Büro. Jeden Freitag nach Büroschluss um 15 Uhr. Seit sieben Monaten. Das mache ich für die Agentur, am Dienstag zum Beispiel helfe ich mit drei anderen Mädels dabei, das Großraumbüro gegenüber zu reinigen. Alles, die Tische, Böden und Toiletten...«, sie sah in Timos Augen, dass ihn das milde über seine Bemerkung gemacht hatte, »Davor habe ich das über Zeitarbeit für die Agentur gemacht und davor«, sie atmete tief durch, »war ich arbeitslos. Ich habe zwischendurch meinen Realschulabschluss nachgeholt und war mal in Hamburg kellnern«.
Sie sah ihn an. Nach zehn Sekunden des Schweigens fasste sie noch mal zusammen: »Ich habe keine tollen Abschlüsse gemacht wie du, bin nicht in großen Unternehmen gewesen und bin nach der Sache mit Franjo auch wieder Single«. »Immerhin«, antwortete er, »Hamburg«. Das hätte er ihr in der Tat eher nicht zugetraut.
Es war ihm unkar geblieben, aber im Grunde waren es primitive Rachegefühle und Neid, die ihn zu dieser Aussage führte. Sie, die Coolste der Klasse, die auf jede Party eingeladen worden war, war nun eine von denen geworden, die die Halle nach der Party saubermachten. Dabei war er, der verlachte Loser, nun einer von denen, die die Partys schmeißen konnten. Allein das war ihn Genugtuung. Erst jetzt wurde ihn klar, dass sie beide ja Single waren. Es fiel ihn gedanklich immer noch schwer, die Frau anfang 30 von seiner Mitschülerin aus Jugendtagen zu trennen, auch deshalb fasste er einen seltsamen Beschluss.
»Hast du diesen Samstag schon was vor?«, fragte er. Jasmin sah nicht abgeneigt aus. Sie verabredeten sich und sie gab ihm ihre Nummer. »Ich muss jetzt«, sagte sie zum Abschied. »Klar«, antwortete er, »das Büro macht sich nicht allein sauber. Bis Samstag.«
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