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biggi schrieb am 26.8. 2001 um 19:15:36 Uhr über

Karezza

Deprivation
Wenn der Lichtschacht immer größer wird

Was hast du vor? Du sprühst vor Energie. Neben dir ist kaum Raum für andere. Ich habe neben dir Angst. Du fehlst mir, wenn du fort ist und erdrückst mich, sobald du da bist. Ich bin so viel Nähe nicht gewöhnt, du machst mich hilflos. Ich hab dich sehr lieb. So sehr, dass ich mich selbst vergesse. Das tut weh. Und wenn ich mir noch mehr weh tun will, stell ich mir vor, dass es dir mit mir genauso geht. Das macht mich noch unsicherer. Dieses dir Entgegenfliegen, Ganzeinsmitdirsein und Indiraufgehen ist im ersten Moment wunderbar. Aber ich brenne dabei aus. Ganz still. Ohne dass du es spürst. Aber ich spüre es, und es macht mich wütend. Ich mag meine Gedanken. Wenn ich dich nur begleiten soll, stört mich deine Nähe. Ich mag dich nicht halten, du vertraust dir, kannst Liebe geben, sooft du willst, aber nur wenig Ruhe finden. Am liebsten würde ich mich weiter zurückziehen. Vielleicht brauchst du auch weniger Nähe, als ich denke, vielleicht werde ich deshalb schnell müde, weil ich spüre, wie gut du ohne mich zurecht kommst, werde wütend und spüre Schmerz, den du sofort weglachen willst. Als ob ich kein Recht darauf habe, neben dir traurig zu sein, du Clown. Dabei gehören Trauer und Wut genauso zu mir wie Zärtlichkeit und Nähe. Dein ruheloses Lachen macht mich müde. Du lebst Heute wie den letzten Tag.

Atme flacher als sonst. die Unterfelder zwiebeln.

Was ich will? tief atmen, langsam ein und aus. Immer wieder auch ausatmen. Allmählich das einatmen genießen, mich schmeckenhören. Bin nicht sauer. Das Herz brennt kaum, nur hypochondrial oder die Unterfelder und ein bisschen Gallenblase. Mir geht es gleich wieder viel besser. In Ruhe. Viel Zeit. Ich habe viel Zeit. Niemand kann mich zwingen, darauf zu verzichten, dass ich viel Zeit habe. Der Kopf liegt in der Hand, das Knie, der Nacken wird heiß, atme flach. Was ich will? Weit weg. Ganz weit weg. Ins Nichts. Nichts. Fallen und schlafen. In den Schlaf fallen, auf der Wiese trau mich kaum noch Wiese zu schreiben, als ob das ein geschützter Begriff ist. Lebe weit weg, atme hier. Das Atmen strengt an. Das Ausatmen mehr als das Einatmen. Werde mir noch mehr Zeit lassen. Entspannen. Wenn ich wütend werde, bricht hinterher eine Lawine los. Alles ist eng, ich will weg. Mich anlehnen. An einen Baum, durchs Feld gehen. Bin in Gedanken unterwegs.



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Tolle englische Texte gibts im englischen Blaster

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