Körperstrafe durch Psychopharmaka ersetzt...sonst keine Änderungen Als ich 1975 in die Psychiatrie wegen einer sogenannten exogenen Neurose eingewiesen wurde hatten wir da eine Schwester,die immer ein vielleicht 30 cm langes Elektrokabel in der Kitteltasche trug und - kein Witz-damit schlug wenn die Frauen auf Station nicht perfekt gehorchten.Es reichte,das der Schrank im Zimmer nicht exakt aufgeräumt war-und es gab sehr demütigende Schrankkontrollen-und es gab Hiebe. Bei mir lag mal ein Stück Seife nicht in der Schale.Mit süffisantem Grinsen nickte sie mir zu und ich hab mich - ich war 21 -artig im Slip aufs Bett gelegt und bekam einen feurig brennenden Hieb auf die Kehrseite.Als sich mehrere Frauen beim Arzt beschwert haben,hat der uns als Lügnerinnen hingestellt.Als Retourkutsche gabs Ausgangssperren,Fernsehverbot und Strafarbeiten.Ich habe dieses Erlebnis in einer ambulanten Therapie aufgearbeitet..aber die Angst kommt noch ab und an hoch.Inzwischen hab ich schon in mehreren Blogs dazu geschrieben und das hilft.Ich bin mir sicher,heute dürfte keine Schwester mehr schlagen,aber als meine Nachbarin im Frühjahr 19 freiwillig auf die »Offene« ging gab es noch immer rigide Kontrollen des Kühlschranks,des Kleiderschranks ,selbst des persönlichen Fachs.Wenn sie in den »Ausgang«wollte,stand sie teilweise minutenlang vor einer Schwester die mit prüfendem Blick in einem Buch nachsah und nach quälend langen Minuten nickte.Conny ,meine Nachbarin hat sich dem auch unterworfen,bis eines Tages ein Mann als Patient auf Station kam-Schuldirektor war der glaub ich-und mit dem Oberarzt wohl befreundet war-die duzten sich jedenfalls-der hat dann ein derartiges Faß aufgemacht....die Schwester stand stramm.Von da an wenn Conny raus wollte hieß es» Ach tragen sie sich einfach ein Frau K....denken sie bitte dran um 10 wieder hier zu sein,weil dann die Haupttür zu ist..danke«.Psychiatrie ist in erster Linie Gier nach Macht und demütigt Patientinnen und -bis auf die wirklich schweren Fälle- ist jeder ambulant besser aufgehoben.