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solarschule schrieb am 28.2. 2003 um 00:56:52 Uhr über

sylon

sche Ehre der Psychoanalyse" ausmachen, daß sie der Expansion der Bio-Macht, der alltäglichen Verwaltung und Kontrolle der Sexualität entgegenstand und sich noch in theoretischer und praktischer Gegnerschaft zum Faschismus' befand, und zwar gerade dadurch, daß sie Gesetz und Souveränität von neuem ins Spiel brachte und die Sexualität unter die symbolische Ordnung, den Vater-Souverän, zurückholte. In diesem Ausgreifen auf Geschichtslosigkeit aber bleibt sie zugleich in ihrer eigenen Geschichte gefangen, in der Normierungsmacht der Sexualität, deren Wahrheit - die Wahrheit der auf ihren Sex verpflichteten Individuen - sie nur wiederholen kann. Und das ftihrt schließ lich zu den Fragen: Weist nicht dieses moderne Zusammenspiel zwischen juridischer Idealität und Normierungsmacht auf die Unmöglichkeit, sich auf die eine Seite gegen die andere zu berufen? Und müßte man nicht in Richtung eines Politischen denken, das anti-polizeilich und zugleich losgelöst von den Garantien des Rechts und der Souveränität wäre?
Ich bin - am Beispiel der römischen Sage vom Auszug der Plebejer und der Uberzeugungskraft des Menenius Agrippa, der das ortlos gewordene Volk zurückholt - ich bin also hier von der Unterscheidung zwischen der Politik und dem Politischen ausgegangen. Während das Politische eine grundlegende Entortung und einen riskanten Augenblick des staatlichen Wesens bedeutet, stellt die Politik als Topik und Topologie den politischen Körper wiederum her: durch Gliederung, Verortung und Platzanweisung. Diese Differenzierung führte mich zur These, daß seit dem Beginn einer neuzeitlichen Politik und einer politischeu Theorie das sogenannte Politische stets vom Verschwinden bedroht ist und insbesondere als Antinomie, als Widerstreit von Gesetzen insistiert. Sei es in der Gründungsszene und im Urvertrag als Quelle von Legitimität, der einen nicht-repräsentierbaren Abstand des Volks zu sich selbst enthält; sei es in der Policey als feinmechanische Regierungstechnik, die einen kontinuierlichen Wechselverweis zwischen Rechtsordnung und Kontrollpraxis provoziert - in beiden Fallen vollzieht sich Politik als beständiges Vergessen jenes Politischen, das zu jeder Figur des politischen Körpers den Anspruch seiner Defiguration und

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zu jeder politischen Ortung ein Ausstreichen dieses Orts hinzu-

fügen wurde. Die Liste der Fragen ließe sich sicher verlängern: an das politische in Wie steht es etwa mit einer Politik, wenn rn

Raum der öffentlichkeit (wie Habernias) oder in der Dezision der Feindschaft (wie Carl Schmitt) lokalisiert? Und wie steht es icht aktuellste politische Antinomie, die zwischen

uni die vielle lobalen ökonornie
den selbstregulierenden Prozessen einer 9
und der festen Fügung der Nationalstaaten zu bestehen scheint, eine Antinomie, die den großen Beitrag eben dieser Nationalstaaten zur weltweiten Zirkulation des Kapitals vergessen

macht? allerdings beiseite lassen und nun das Ich will diese Fragen rs stehen. ist es wirklich ge-

Problem noch einmal etwas ande
rechtfertigt, heute .Verschwinden des politischen zu sprechen? Gäbe es für das Verschwinden des politischen heute einen exemplarischen und privilegierten Schauplatz? Oder anders einen Schauplatz, der gerade erst durch die

herum: Gibt es chen, der politischen Frage seine höchste

Freisetzung des Politis rde? der die politik als

Sichtbarkeit und Schärfe erhalten
Annullierung des politischen sichtbar machen könnte? WO also ng, eine Einweisung und

vollzieht die Politik eine Delegieru Insistieren noch

Gefangennahme des politischen, in der dessen

d wo läßt sich in der Politik der Gegenwart die, spürbar wäre? Un rkennen?
ses Asyl des politischen e
Ase des PDVIÜBCheli dergefangenschaft des politischen, ein
Ein exemplarischer Ort eute vor allem
exemplarisches Asyl des politischen scheint mir h

im Ort des politischen Asyls selbst zu liegen. Lassen sie mich

nun, bevor ich eine Erklärung dieser Antwort versuche, einige . er Geschichte Bemerkungen zum Begriff des Asyls und zu sein

machen. aq, 1. myl- heißt in' Lateinischen asyluin-, im Griechischen

lon- und war dort. im alten Griechisch, von seinem Gegenbe.

sylon', dh. Raub, Beraubung, Plündegriff abgeleitet: nämlich ernentsprechend das Gegenteil von

rung. @los' bedeutet d raubt, sicher, unver@ und Beraubtsein, und das heißt: unbe 127



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