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Max van der Moritz schrieb am 5.8. 2002 um 13:36:29 Uhr über

Freigeld

2) Gedanken über Kapitalflucht!

Immer wieder wird die Gefahr der Kapitalflucht bei der Einführung von Freigeld an die Wand gemalt mit der unterschwelligen Idee den »dummen« Freiwirten die Undurchführbarkeit ihrer Ideen zu beweisen.

Wie ist das aber in Wirklichkeit? Welches Kapital wird und kann überhaupt heutzutage flüchten?

Das Realkapital wie Häuser und Fabriken doch sicherlich nicht, so blöd kann doch wohl niemand sein das zu glauben. Welches Kapital aber dann?

Im Zeitalter der Goldwährung konnte eventuell das Gold ins Ausland flüchten, aber was soll jetzt flüchten? Das Papiergeld vielleicht? Gut, das kann getan werden, aber welchen Zweck hätte das? Wenn es umlaufgesichertes Geld ist, trägt es auch im Ausland den Schwund und kann im Notfall durch Neudruck leicht ersetzt werden.

Nein, wenn jemand justament mit seinem Kapital ins Ausland flüchten will, muß er schon sein inländisches Geld umtauschen oder seine unbeweglichen Besitztümer verkaufen und jeden Preis dafür nehmen.

Sollten das tatsächlich viele Leute tun würde sich bald ein Wechselkurs ergeben, bei dem das Freigeld unterbewertet ist und das würde im Freigeldland wie eine Exportprämie wirken und wenn dann jemand seine Fabrik schon verkauft hat, weil er mit seinem Kapital ins Ausland flüchten wollte, wird er weinen. Nun blüht hier auf einmal das Geschäft und sein Käufer kann alles verkaufen, was er nur produzieren kann und wird dabei reich.

Somit kann man eigentlich sagen, daß es für die Bewohner des Freigeldlandes nur wünschenswert wäre, wenn möglichst viel Kapital » flüchten « würde.

Es wäre das Gegenteil - sehr starker Kapitalzufluß - eher schlechter, aber auch da werden bald Gegenkräfte frei, die über den Wechselkurs wirksam es trotzdem möglich machen eine feste Binnenkaufkraft zu erhalten.Wie gefährlich übermäßiger Kapitalzufluß sein kann hat sich gerade jetzt wieder gezeigt.

Zu starker Kapitalzufluß und die darauf folgende Überschätzung der wirtschaftlichen Möglichkeiten verbunden mit einer Spekulationswelle hat letzten Endes die heutigen Schwierigkeiten in den asiatischen Ländern hervorgerufen.

Pyramidenschemas funktionieren eben nur sehr kurze Zeit, selbst wenn sie nicht so offenkundig sind wie die in Albanien waren.

Abschließend können wir jedenfalls sagen, daß durch die Umlaufsicherung Kosten für die Spekulanten erwachsen, die es ihnen unmöglich machen wird, eine genügend große Spekulationskasse zu halten. Sollten sie es trotzdem tun, kann das Freigeldland jederzeit einen gebührenpflichtigen Umtausch gehorteten Geldes vornehmen. Es würde diejenigen, die ihr Geld als legitimes Tauschmittel verwenden nicht treffen, sie haben ja keines als Spekulationskasse. Den Spekulanten aber würde selbst die bloße Androhung einer solchen Maßnahme das Fürchten lehren.






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