Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 61, davon 60 (98,36%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 13 positiv bewertete (21,31%)
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Der erste Text am 20.7. 2002 um 20:19:19 Uhr schrieb
Max von Moritz über Freigeld
Der neuste Text am 3.5. 2013 um 21:07:31 Uhr schrieb
Freigeldpraktiker über Freigeld
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(insgesamt: 22)

am 5.8. 2002 um 13:53:36 Uhr schrieb
Max van der Moritz über Freigeld

am 27.8. 2004 um 07:39:46 Uhr schrieb
mcnep über Freigeld

am 11.11. 2004 um 21:27:56 Uhr schrieb
Joker über Freigeld

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Freigeld«

Max van der Moritz schrieb am 5.8. 2002 um 13:35:42 Uhr zu

Freigeld

Bewertung: 2 Punkt(e)

1) Das Gesetz von Angebot und Nachfrage.

1. Jeder, der sich überhaupt für Wirtschaft interessiert kennt dieses Gesetz und verschwendet meistens keinen zweiten Gedanken darüber. Selbst gute Nationalökonomen argumentieren oft im luftleeren Raum, weil sie dieses Gesetz vernachlässigen.

2. Kaum jemand beachtet, wie einschneidend dieses Gesetz in allen wirtschaftlichen Belangen wirkt und seine Auswirkungen im Geldwesen insbesonders werden kaum beachtet.

3. Im folgenden sollen einige grundlegende Verbindungen aufgezeigt werden.



Das Gesetz von Angebot und Nachfrage stellt ganz einfach fest, daß sich der Preis eines Gutes aus dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage ergibt Das heißt- mehr Nachfrage - höherer Preis, weniger Nachfrage - niedriger Preis. Mehr Angebot drückt den Preis, weniger Angebot steigert den Preis.

Mathematisch wird das in der Gleichung ausgedrückt. P = N/A.

Oder optisch in Form einer Waage:

Da nun in einer arbeitsteiligen Marktwirtschaft alle Nachfrage durch Geld bewirkt wird, kann man das Gesetz von Angebot und Nachfrage auch folgendermaßen formulieren: Der Preis richtet sich nach dem Verhältnis von Warenangebot und nachfragenden Geld. Die alten Nationalökonomen haben das auch in Form einer Waage dargestellt nur trat an die Stelle von Nachfrage Geld. Das war die sogenannte Quantitätstheorie des Geldes.

Sie lautet folgendermaßen: Der allgemeine Preisstand richtet sich nach dem Verhältnis von angebotener Warenmenge zur nachfragenden Geldmenge.

Die alten Nationalökonomen hatten nur eines vergessen. Nämlich daß jede Ware praktisch nur einmal auf dem Markt erscheint und dann verbraucht wird, während Geld immer wieder als Nachfrage auftritt. Das Gesetz muß also in diesem Fall durch den Begriff der Umschlaghäufigkeit des Geldes ergänzt werden und folgendermaßen lauten :

Der Preis richtet sich nach dem Verhältnis vom Warenangebot zur Geldmenge multipliziert mit deren Umlaufgeschwindigkeit.

Auch das kann man in Form einer Waage darstellen:

P ist der allgemeine Preisstand.

W ist das Warenangebot.

G ist die Geldmenge in einer beweglich aufgehängten Waagschale.

U ist die Umlaufgeschwindigkeit.

Damit ist auch optisch dargestellt, daß Geldmenge UND Umlaufgeschwindigkeit beachtet werden müssen, denn eine geringere Geldmenge kann sehr wohl durch eine größere Umlaufgeschwindigkeit ersetzt werden wie im anderen Fall eine größere Geldmenge durch geringere Umlaufgeschwindigkeit ausgeglichen werden kann.

Silvio Gesells Verdienst ist, daß er einen Weg gezeigt hat wie man die Umlaufgeschwindigkeit auf eine flexible Höchstgrenze treiben kann und dadurch alle Faktoren kontrollierbar machen kann.

Das ist alles und eigentlich könnten wir hier mit unseren Ausführungen enden.

Gesagt - getan !

Alles andere haben vor mir schon viele andere formuliert. Um nur einige Namen zu nennen : Silvio Gesell, Th. Christen, Karl Walker, Otto Valentin, Helmut Creutz und viele, viele andere.

In meiner englischen Version habe ich etwas ausführlicher weitere Fragen behandelt weil im englischen Sprachraum das alles noch relativ unbekannt ist. Im deutschen Sprachraum sollte das ( hoffentlich) nicht notwendig sein.










Na, da bin ich doch weich geworden und will das Gesetz von Angebot und Nachfrage als dargestellt in der bereinigten Quantitätstheorie des Geldes noch näher untersuchen. Wir wissen, daß Preise in einer arbeitsteiligen Marktwirtschaft sich aus dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage ergeben. Primitiv ausgedrückt: Viele Eier = billige Eier. Wenig Eier = teure Eier. Viel Geld = billiges Geld. Das heißt man muß mehr Geld für Waren und Dienstleistungen geben. Wenig Geld = teures Geld. Das heißt man bekommt für weniger Geld mehr Waren und Dienstleistungen. Oder von einem anderen Blickpunkt gesehen. Je mehr Geld gedruckt wird desto höher steigen die Preise und wenn Geld gehortet oder eingezogen wird dann fallen die Preise.

Was für den allgemeinen Preisstand gilt, gilt auch für den Preis einzelner Güter So könnte man zum Beispiel sagen Luft hat keinen Preis weil das Angebot im Verhältnis zur Nachfrage unendlich ist.

Recht deutlich lassen sich die Auswirkungen des Gesetzes von Angebot und Nachfrage auf der Börse beobachten. Ist Nachrage nach einer Aktie aus welchen Gründen auch immer dann steigt der Preis. Der steigende Preis zieht andere Anleger an und damit wird die Nachfrage vergrößert. Leute, die eine Aktie besitzen, die im Preis steigt trennen sich nur schwer von ihr und deshalb bleibt das Angebot gering. Deshalb steigt der Preis noch mehr und dabei ist es gleichgültig ob die Aktie das Papier wert ist auf dem sie gedruckt ist.

Die Börsenspieler wissen genau daß keine Aktie das wert ist was dafür bezahlt wird, deshalb werden bei einer gewissen Höhe des Preises sogenannte Gewinnmitnahmen gemacht und Aktien abgestoßen und dann kann das Spiel mit verkehrten Vorzeichen weiter gehen. Aktien die abgestoßen werden fallen im Preis und jeder versucht sie loszuwerden bevor sie noch weiter fallen. Das Angebot steigt aber wo bleibt die Nachfrage? Niemand will eine Aktie kaufen die im Preis fällt und jeder wartet bis sie noch billiger wird und mit jeden weiteren Preisrückgang werden die Besitzer dieser Aktien gezwungen sie abzustoßen. In den meisten Fällen haben sie ja mit Kredit gekauft wegen der »leverage«. Sie hatten ja gedacht daß sie mit geringen Eigenkapitaleinsatz große Gewinne machen könnten und jetzt kündigen die Banken die Kredite für die Aktien deren jetziger Wert die Kreditsumme nicht mehr deckt.

Genau die selben Gesetze bestimmen aber auch die Gesamtwirtschaft. Wenn im allgemeinen die Preise fallen stockt der Absatz weil jeder mit Einkäufen wartet bis die Sachen noch billiger werden. Damit wird aber die Absatzkrise noch mehr verschärft und Kredite werden gekündigt und Firmen gehen pleite und immer mehr Leute werden arbeitslos.

Im gegenteiligen Fall bei steigenden Preisen kauft jederman so schnell wie möglich bevor die Sachen noch teurer werden. Damit werden die Preise noch höher getrieben. Sogar Kredite werden aufgenommen um von den noch billigen Preisen zu profitieren und diese Kredite werden auf dem Umweg über die Nationalbank zusätzliches Geld und die größere Geldmenge im Verrein mit der erhöhten Umlaufgeschwindigkeit des Geldes steigert nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage die Preise noch mehr.

Deshalb noch einmal: Der Preis richtet sich nach dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage und in einer arbeitsteiligen Wirtschaft hat alles seinen Preis.





Noch etwas mehr über die Rolle des Geldes. Es stellt in einer arbeitsteiligen Marktwirtschaft praktisch die gesamte Nachfrage dar und jedermann bestimmt durch seine wirksame Nachfrage was und zu welchen Preis Güter und Dienstleistungen verkauft werden können. Die psychologischen Beweggründe für Käufe die über die primitivsten. Lebensbedürfnisse hinausgehen haben wir schon gestreift und wenn man etwas in der Geschichte nachforscht kann man leicht herausfinden welchen Einfluß das Geld ausübte.

Gleich zu Anfang müssen wir feststellen, daß es ohne Geld keine arbeitsteilige Wirtschaft und damit auch keine Zivilisation geben kann.

Weiterhin müssen wir feststellen, daß Geld als Tauschmittel nur dann optimal funktioniert, wenn seine Menge im Vergleich zu Gütern und Dienstleistungen so geregelt ist , daß allgemeine Preisschwankungen nur langsam und unmerkbar passieren. Bei galloppierender Inflation versagt das Geld als Tauschmittel genau so wie es bei Deflation versagt

Wiederholen wir es aber ruhig noch einmal. Inflation verhindert den Austausch weil kaum jemand seine Güter für Geld hergeben will für das er später immer weniger kaufen kann und Deflation macht jeden Güteraustausch überhaupt unmöglich weil jederman wartet bis die Sachen noch billiger werden..

Ohne funktionelles Tauschmittel gibt es aber keine Arbeitsteilung und ohne Arbeitsteilung wären 80% der Menschheit zum Hundertod verurteilt weil sie als Selbstversorger ohne Werkzeuge ( es gibt ja keine Handwerker mehr) nicht mehr genug Lebensmittel produzieren könnten.

Ganz so krass ging es in der menschlichen Geschichte zwar meistens nicht zu, aber vom Untergang vergangener Zivilisationen sollten wir schon besser etwas lernen

Wenn wir es nicht tun, werden unsere wenigen überlebenden Nachkommen vielleicht auch einmal die Ruinen bestaunen, die von dieser Zivilisation übriggeblieben sind, wie die griechischen Ziegenhirten nur wenige Jahre nach dem Zusammenbruch es taten. Sie glaubten, daß Götter die Akropolis gebaut hätten..

Es mag vielleicht übertrieben klingen aber die Tatsache bleibt, daß wir heute auch noch nicht viel mehr über das Geldwesen wissen als die alten Griechen und daß wir deren Geldwesen praktisch unbesehen übernommen haben.

Also noch einmal! Ohne ein funktionierendes Tauschmittel gibt es keine Arbeitsteilung! Ohne Arbeitsteilung gibt es keine Zivilisation! Wo blieben da wohl die Ökonomen, die uns die Inflationen und Deflationen bescheren? Und wo werden wir bleiben, wenn wir nicht dafür sorgen, daß endlich ein Tauschmittel geschaffen wird, welches ohne Inflation funktionieren kann?

In diesem Zusammenhang wäre es vielleicht interessant die Auswirkungen des Geldsystems im Zeitalter der Gotik zu untersuchen, wo zwar nicht die Inflation aber doch Geldhortung und Deflation verhindert wurden aber das haben andere Autoren wie Karl Walker und Fritz Schwarz schon ausreichend getan und alle anderen Freiwirte haben das zumindestens in ihren Büchern erwähnt. Ich möchte nur hinzufügen, daß wir heute die Errungenschaften der Gotik bei weiten übertreffen könnten. Wir könnten nämlich außer der Verhinderung des Geldstreiks und der Deflation auch die Inflation vermeiden und wer sich die langfristigen Auswirkungen dieser Tatsache auf eine freie Wirtschaft nicht vorstellen kann, dem ist wohl nicht zu helfen.

Es bleibt eigentlich nur noch übrig den Beweis zu führen, daß die freiwirtschaftlichen Reformen machbar und tatsächlich wirksam sind und dann zumindestens in einem Land oder sogar nur in einer Provinz die Reformen politisch durchzudrücken. Der Rest der Welt wird dann dem Beispiel genau so folgen wie der Großteil der damaligen zivilisierten Welt dem Beispiel des Bischofs von Magdeburg gefolgt ist. Erfolg wirkt nämlich sehr überzeugend.

Zuerst zur Machbarkeit und Wirksamkeit der freiwirtschaftlichen Reformen. Woergl hat bewiesen, daß sie machbar sind und hat teilweise sogar gezeigt wie wirksam sie zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit sein können.

Trotzdem kommen immer wieder Einwände aus den verschiedensten Lagern. Die Einwände aus dem marxistischen, planwirtschaftlichen Lager haben sich nach dem Zusammenbruch des marxistischen Experiments selbst ad acta gelegt und brauchen deshalb nicht mehr ernst genommen werden. Vom libertären Lager gibt es keine Einwände und wenn sie welche hätten, würden sie im freiwirtschaftlichen Lager offene Türen einrennen. Sie sehen aber leider noch nicht die Mängel des kapitalistischen Systems, deshalb ist da noch einige Aufklärungsarbeit notwendig.

Bleibt eigentlich nur mehr die offizielle Wirtschaftswissenschaft. Eigentlich haben die sich auch durch ihre nachgewiesene Unfähigkeit schon selber in die Ecke gestellt, denn wer hat uns denn die beiden Inflationen und die Wirtschaftskrisen mit anschließenden Weltkriegen beschert, wenn nicht sie. Silvio Gesell hat schon zur Jahrhundertwende die Lösung aufgezeigt und was haben sie gemacht?

Sie haben als Alibiversuch eine monströse Geldmengentheorie aufgebaut und zeigen nun immer wieder darauf. » Seht her, wir können nichts tun, die Geldmenge ist unkontrollierbar!« Leider haben sich sogar einige Freiwirte, die es besser wissen sollten von so viel » Gelehrtheit« beeinflußen lassen. Dabei ist es so einfach! Die Funktion des Geldes ist Bargeldmenge mal Umlaufgeschwindigkeit. Ob man nun etwas zur Geldmenge zählt oder es der Umlaufgeschwindigkeit zurechnet ist bedeutungslos und ein Streit um des Kaisers Bart.

Schaut euch die Waage an und wenn ihr es dann auch noch nicht sehen könnt, baut euch eine und versucht sie ins Gleichgewicht zu bringen wenn die Umlaufgeschwindigkeit völlig willkürlich verändert wird.

Das ist es aber nun wirklich. Das einzige was zum Verständnis noch fehlen könnte für einen unvoreingenommenen Menschen ist eine Erklärung der Monopole als Behinderung der freien Wirtschaft, aber das hat Otto Valentin 1951 schon ausreichend getan.



Max van der Moritz schrieb am 5.8. 2002 um 13:49:38 Uhr zu

Freigeld

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21) Gesell über die bereinigte Quantitätstheorie!

Immer wieder wird die Behauptung aufgestellt, daß Gesell den Einfluß des Giralgeldes nicht erkannt hat und daß eine Umlaufsicherung auf Bargeld allein nicht wirksam wäre.

Nun fand ich in einer Broschüre aus dem Jahre 1922 !?! (Die Ausbeutung, ihre Ursache und ihre Bekämpfung) eine Passage, die das Gegenteil beweist. Er schreibt da wie folgt:

/// Die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes, heute ein ganz irrationaler Begriff und Hauptfaktor der Preisbildung, der alle Bemühungen für eine wissenschaftliche Erklärung zu Schanden machte, wird mit dem Freigeld in eine Konstante verwandelt und braucht, weil sie eine Konstante geworden ist, überhaupt nicht mehr in Rechnung gezogen werden.

Die Quantitätstheorie, die als die bereinigte Quantitätstheorie bezeichnet wurde, gab von der Preisbildung die mathematische Formulierung:

G x U/W - K = P

Praktisch war damit nicht viel anzufangen, weil Umlaufgeschwindigkeit und Kredit unkontrollierbare willkürliche Größen waren und außerdem die Geldmenge durch die Deckungsvorschriften an ein Gut gebunden war, das Gold, dessen Beschaffung vom Zufall abhängig war.

Mit dem Freigeld wird die mathematische Formel der Preisbildung zurückgeführt auf die Formel, die der ursprünglichen, der sogenannten rohen oder naiven Quantitätstheorie zugrunde gelegt wurde, nämlich: Geldmenge geteilt durch die Warenproduktion gibt den Preis./// EQ

Bemerkenswert daran ist, daß er dabei Kredit ( also Giralgeld) wohl bei der bereinigten Quantitätstheorie anführt (K), ihn aber bei der, durch das Freigeld auf die ursprüngliche rohe Formel zurückgeführte Quantitätstheorie wieder fallen läßt. Er stellt die Tatsache, daß mit Freigeld Kredit bedeutungslos werden wird auch sonst mehrmals in seinen Schriften dar, hat also recht klar erkannt, daß er mit Freigeld kaum mehr preisbestimmende Wirkung haben wird.

Unsere Buchgeldleute glauben hingegen, weil heute bei Inflation und relativ hohen Zinsniveau und durch die aggressive Propaganda der Banken die Bargeldsurrogate sogar dort, wo ihre im Gegensatz zum Bargeldhandwechsel hohen Kosten prohibitiv sein müßten, nämlich bei Kleinbeträgen, immer größeres Ausmaß annehmen, daß das auch bei niedrigen Zinsen der Fall sein wird.

Da täuschen sie sich aber. In dem Moment, wo Bargeld wegen zu niedrigen Zinsen nicht mehr investiert wird, werden auch Geldguthaben nicht mehr investiert. Wenn niemand mehr einen »dritten Mann« finden kann, der die Zinsen zahlen kann, bewegt sich auch das sogenannte »Buchgeld« nicht mehr. Von einem Unterlaufen der Umlaufsicherung kann also gar keine Rede sein. Auch das hat Gesell schon gesagt. Er sagte, daß bei 0% Zinsen Handelswechsel und andere Kreditinstrumente vom Markt verschwinden werden.

Bei so klaren und einfachen Zusammenhängen kann man den Verdacht nicht loswerden, daß all diese Leute, die auf der Buchgeldfrage herumreiten nur eine Agenda haben. Sie wollen die Möglichkeit eines alternativen Tauschmittels mit umlaufgesicherten Bargeld wie in Wörgl als undurchführbar hinstellen.

Damit verunsichern sie manche Leute, die besser daran täten so ein Geld vorzubereiten, um bei der nächsten Deflation gerüstet zu sein, denn das ist der einzige Weg, der sie ohne Krieg überwinden könnte. Auf eine staatliche Einführung von Freigeld zu warten ist sinnlos.






Max van der Moritz schrieb am 5.8. 2002 um 13:44:53 Uhr zu

Freigeld

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15) Die wirksame Geldmenge!



Der ewige Streit darum, was zur Geldmenge gehört, wird wohl nie aufhören, bevor man nicht einen sauberen Unterschied macht und die Geldmenge als Teil einer Funktion ansieht.

Wer immer die Geldmenge losgelöst von ihrer Umschlaghäufigkeit betrachtet, kann zu keinen vernünftigen Ergebnissen kommen. Wer immer sich Geld als statische Masse vorstellt und ihr Verhältnis zu den Warenströmen nicht so sieht, daß der Warenstrom nur einmal fließt und daß die Waren dann vom Markt verschwinden während Geld, gleich ob in körperlicher Form oder als Zahl auf einem Konto mit verschiedenen Besitzern immer wieder dort aufscheint.

Ware ist nur Ware solange sie als Angebot auf dem Markt ist und verliert in dem Augenblick ihren Warencharakter als sie den Endverbraucher erreicht. Dann ist sie Gebrauchsgut geworden.

Die Zahl auf einem Konto ist, so gesehen, genau so wenig ein Bestandteil der WIRKSAMEN Geldmenge als der im Sparstumpf steckende Geldschein. Es gehört nur dann zur wirksamen Geldmenge wenn es immer wieder (mit wechselnden Besitzern) als Nachfrage auf dem Markt auftritt.

Die Quantitätstheorie des Geldes stellt Geld deshalb auch als Geldmenge mal durchschnittlicher Umlaufgeschwindigkeit dar. Prinzipiell sind da auch die unbeweglichen und damit unwirksamen Teile der Geldmenge enthalten, weil eben unbewegliches Geld die DURCHSCHNITTLICHE Umlaufgeschwindigkeit senkt.

Nun ist die Frage, was man zur Geldmenge rechnen soll schon viel leichter zu lösen und ob man nun nur Bargeld als Geldmenge ansieht und Giroüberweisungen als körperlosen Umlauf ansieht, wie ich es der einfacheren Verständlichkeit wegen tue oder Giroguthaben zur Geldmenge rechnet, wie es bei vielen Nationalökonomen üblich ist (M1) ist relativ bedeutungslos. Man muß sich allerdings darüber klar sein, daß Giralgeld eine andere Umlaufgeschwindigkeit als Bargeld hat und darf deshalb nicht einfach Bargeld und Giroguthaben als M1 addieren mit der Annahme, daß es sich um gleich wirksames Geld handelt.

Wirksames Geld ist Menge mal durchschnittlicher Umlaufgeschwindigkeit also

G x U. Wenn man also ganz genau sein will, müßte man M1 trennen in G1 (Bargeld) und G2 (Giralgeld) mit entsprechenden Umlaufgeschwindigkeiten U1 und U2 und statt G x U, (G1 x U1 + G2 x U2). Man kann bargeldlosen Verkehr aber auch anders einbeziehen.

Th.Christen hat schon vor 70 Jahren für Geld die Formel G x U (1 + h) gebraucht, wobei h für Handelscharakteristik steht und darstellt, daß je nach Entwicklung des Bankwesens mehr oder weniger Geldbewegungen bargeldlos gemacht werden. Je entwickelter das Bankwesen ist desto mehr bargeldloser Verkehr kann auf einer dünnen Bargeldgrundlage aufgebaut werden und desto labiler wird das ganze System und wer den Geldkreislauf nun losgelöst von den dazu gehörigen Warenfluß getrachtet, könnte zu der Meinung kommen, daß man auf diese geringfügige Bargeldmenge auch noch verzichten könne. Das kann man vielleicht auch, aber dann muß man auch auf die Marktwirtschaft verzichten. Tatsächlich verändert sich die Handelscharakteristik, also das Verhältnis von baren und unbaren Geldbewegungen nur sehr langsam. Nur bei einer Depression verlangsamen sich die unbaren Bewegungen wesentlich schneller als die Barbewegungen.

Bargeldlose Geldbewegungen ersetzen Geldbewegungen des Bargelds aber Geldguthaben sind eben Geldguthaben und nicht Geld. Wenn man erst einmal anfängt Geldguthaben zur Geldmenge zu rechnen gibt es keinen einleuchtenden Grund nicht auch Sparguthaben dazuzurechnen und bald hat man einen derart nebulösen Geldmengenbegriff, daß man nichts mehr damit anfangen kann und zum Schluß alles dazu rechnet, was zu Geld gemacht werden kann.

Die Absurdität einer solchen Anschauung, kann man an Hand der Sparkonten recht leicht nachweisen. Es handelt sich da um Summen, welche die Bargeldmenge um eine Vielfaches übertreffen, aber, man kann, mit gewissen Beschränkungen sich dafür Bargeld geben lassen. Was würde aber passieren, wenn das alle Sparer tun würden?

Woher würden die Banken das dafür nötige Bargeld nehmen?

Dasselbe, wenn auch in etwas geringeren Ausmaß gilt auch für die Girokonten. Ohne das Überbringerpapier Geld auf dem preisbestimmenden Endverbrauchermarkt, können sich keine gerechten Preise bilden. Diese Preise sind aber die Grundlage des Geldwertes. Sie machen erst das Geld zu einem Wertmesser.

Hohe Preise für ein bestimmtes Gut senden das Signal, daß dieses Gut knapp ist und daß man gut verdienen kann es zu erzeugen und anzubieten. Niedrige Preise für ein bestimmtes Gut zeigen den Anbieter des Gutes, daß er sich besser einer anderen Beschäftigung zuwenden soll. Es zeigt ihm, daß das Angebot dieses Gutes zu hoch ist, es also ein Überangebot daran gibt.

Auf einem freien Markt bilden sich so die Preise nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage. Gibt es ein Überangebot bei einem Artikel, sinkt sein Preis. Gibt es einen Mangel bei einem anderen Artikel, steigt sein Preis. Kurzfristig können allerdings Monopole und Monopolpreise das Preissystem verzerren.

Genau dasselbe gilt aber auch für das Geld. Gibt es zuviel davon, steigen im Allgemeinen die Preise der Güter. (Wohl bemerkt, im Allgemeinen, die Preise einzelner Güter können trotzdem sinken.) Gibt er zu wenig Geld, sinken die Preise im Allgemeinen. Die Quantitätstheorie des Geldes zeigt diese Zusammenhänge sehr gut und meine Waage als graphische Darstellung dieser Theorie auch.

Die Bedeutung und der Wert der Nummern auf den Konten, ist so vom Bargeld und seinem Wert auf dem Markt abhängig und auch hier sind es Monopole, die zeitweilige Preisverzerrungen verursachen können.

Wer Umsätze zwischen Kreditformen, die ohne Bezug auf Warenbewegungen geschehen und die praktisch nichts anderes sind als (meistens spekulative) Geldmarktumsätze zum Geldumlauf rechnet, kann nicht sehen, daß diese Umsätze prinzipiell nichts anderes sind als Umtausch eines Geldsurrogates für ein anderes wie der Umtausch eines 20 Dollarscheines für vier 5 Dollarscheine.

Diese Umsätze, welche ein vielfaches der mit dem Warenstrom als Bezahlung verbundenen Geldbewegungen ausmachen, sind aber für ihre Wertmessung von echten mit der Waren und Dienstleistungsbezahlung verbundenen Geldbewegungen abhängig. Hier und nirgendwo anders wird der Wert des Geldes bestimmt.

Alles Geld gehört nur dann zur wirksamen Geldmenge, wenn es kaufend auf dem Waren und Dienstleistungsmarkt auftritt.

So ist es ein belustigendes Schauspiel, die 98% der Bewegungen auf dem Geldmarkt zu sehen, auf die alle wie gebannt starren, während die 2% welche mit Warenbewegungen verbunden sind im Verein mit den »geringfügigen« Bargeldbewegungen, welche heute »nur« mehr als Kaufsummen für Güter und Leistungen gebraucht werden den wahren Wert des Geldes bestimmen, von dem es abhängig ist, was man für die Zahlen auf den Konten wirklich kaufen kann.

Unsere Geldmengentheoretiker sollten einmal darüber nachdenken, was geschehen würde, wenn »ihre« Geldmenge auf dem Gütermarkt wirklich kaufend auftreten würde....

Silvio Gesell erklärte die Sache noch viel einfacher, indem er einfach Geldguthaben als Kreditverhältnisse nahm und dann einfach die durch Kredit vom Markt genommenen Waren vom Warenangebot abzog. Genial einfach: P = GxU/W-K. Wenn man also U verstetigen kann und die Bargeldmenge genau kontrollieren kann, ist es auch möglich bei jeder auch immer angebotenen Warenmenge den allgemeinen Preisstand stabil zu halten - ohne wenn und aber.




Max van der Moritz schrieb am 5.8. 2002 um 13:46:41 Uhr zu

Freigeld

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17) Gold und Silberpreise und warum Gold so viel wert ist.

Gleich anfangs bemerkt wollen wir feststellen, daß sich auch der Preis des Goldes und Silbers nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage bildet, wenn auch wie bei allen Preisen Monopole, die nichts anderes sind als Ausschaltung der Konkurrenz preisverzerrend wirken können. Bei Gold und Silber war es geschichtlich so, daß es ein Preisverhältnis zwischen eins zu 12 bis 18 gab solange Silber auch Währungsmetall war und erst nach der Demonetisierung des Silbers fiel der Silberpreis , so daß er jetzt zwischen eins zu 50 bis 60 schwankt.

Als Silber als Währungsmetall nicht mehr verwendet wurde ging eben die Nachfrage danach zurück und das führte dazu, daß es nur mehr ein Viertel seines einstigen Preises erzielen konnte.

Gold hat derzeit eine eigenartige Zwitterstellung. Seit 1971 ist es praktisch nicht mehr ein Währungsmetall, hat aber seinen realen Preis einigermaßen halten können, weil die Nationalbanken ja kein Interesse daran haben, durch massive Verkäufe den Wert ihrer Bestände zu verringern. Der angebliche Wert der Währungsreserven gibt ihnen auch wirtschaftliche Macht, die sie gegen die Regierungen ausspielen können. In der breiten Masse und auch bei einigen älteren Nationalökonomen ist die Mystik des Goldes als eine Art Goldwahn noch verbreitet, der dem an sich außer für Zahnfüllungen und elektrischen Kontakten nutzlosen Metall einen vom Gesetz von Angebot und Nachfrage angeblich unabhängigen Wert verleiht.

Wenn sich allerdings herumsprechen würde, daß Gold nicht nur unnötig als Währungsgrundlage ist, sondern sogar schädlich, könnte sein Preis, wie es der Preis des Silbers tat, noch recht weit in den Keller gehen. Das heißt aber nicht, daß Gold nicht auch durch Spekulation noch einen sagenhaften Höhenflug erleben könnte. Das geschah auch in den Jahren vor 1980 schon einmal.. Seit dem damaligen Höchststand verlor Gold zwei Drittel seines nominellen Wertes. Dazu kommt noch, daß in den zwanzig Jahren seit damals auch das Geld die Hälfte seines Wertes verlor. Gold hat somit nur mehr ein Sechstel des Wertes von dem am Gipfelpunkt der Spekulation.

Die damalige Spekulationswelle war übrigens bei Silber durch den Cornerversuch der Brüder Hunt relativ noch größer. Ich habe die genauen Zahlen vergessen, aber eine Geschichte ist vielleicht sehr lehrreich für Goldspekulanten und solche, die es werden wollen. Damals liefen in Österreich, wie in vielen anderen Ländern der Welt noch silberne Scheidemünzen um, deren Metallwert ein Mehrfaches ihres nominellen Wertes betrug. Ich sammelte deshalb alle, die in meine Hände kamen und da ich ja geschäftlich mit der Scheideanstalt Ögussa zu tun hatte, wollte ich ihnen ein paar Kilo davon so ziemlich beim Höchstpreis verkaufen. Und siehe da, obwohl ich Kunde dort war und sie mir liebend gern alles Gold und Silber , das sie hatten, selbst auf Kredit verkauft hätten, war ihre einzige Antwort: „Wir kaufen derzeit kein Silber!". Hätte ich ihnen Gold angeboten, wäre die Antwort dieselbe gewesen. Für mein Gold hatte ich aber Käufer, die mir den Faconwert der Schmuckstücke auch bezahlten. Ögussa hätte ja nur den Bruchgoldwert bezahlt, wenn sie überhaupt eines gekauft hätten.

Nun, 20 Jahre später, ist in den Zwischenzeit Ögussa pleite gegangen und die meisten Käufer meines Goldes von damals sind auch nicht mehr im Geschäft.

Damals glaubten alle, daß Gold und Silber nur aufwärts gehen könnten und dasselbe tun sie auch heute. Das will ich auch gar nicht bestreiten. Es ist eine Möglichkeit! Die Dummheit der Menschen ist grenzenlos! Ich will nur zeigen, daß es da auch eine andere, unerwartete Seite geben kann. Und ich will den Spekulanten auch zeigen, daß zwar die Dummen nie aussterben, daß sie aber jemand brauchen, der glaubt daß das wertlose Zeug noch mehr wert werden wird und sie davon profitieren können, wenn sie es ihnen abnehmen. Die Ögussa glaubte bei meinen Silbermünzen anscheinend nicht mehr, daß bei dem Preis noch ein Profit drinnen wäre. Trotz dieser Vorsicht gingen sie aber später doch pleite und ich habe die Silbermünzen noch immer. Bisher brauchte ich sie noch nie als Fluchtkapital und was sie mich damals kosteten sind sie heute auch noch spielend wert und ich war seither nie so knapp bei Kasse, daß ich sie verscheuern hätte müssen. Sie sind in Wirklichkeit ja auch nur eine Kleinigkeit.

Um Kleinigkeiten handelt es sich aber z.B. bei Microsoft, Amacon oder Goldman Sachs sicherlich nicht. Da geht es um Summen, gegen die der gesamte Goldbestand der Welt zur Bedeutungslosigkeit verblaßt.

Nun ist aber Silber und Gold etwas Reales, wenn auch immens überbewertet für das reale Leben, denn Gold oder Silber kann man nicht essen und auch als warme Kleidung oder sonstiger Schutz gegen das Wetter sind sie denkbar ungeeignet, aber gegen den Wert eines Buchladens, der nie einen Profit abwarf, spricht immerhin uralte Wertmystik. Was Computer software wert sein wird, wenn es ums nackte Überleben geht ist auch noch die Frage und der Papierwert einer Firma, die schon beim Krach 1929 gezeigt hat, wieviel sie in Wirklichkeit wert war, macht mich sehr bedenklich, ob sie nicht in Wirklichkeit noch schnell Dumme finden wollen, die ihnen für etwas, was praktisch wertlos ist noch etwas geben, was sie, wie sagen sie doch so schön, wo sicher anlegen wollen. Da frage ich mich, warum sie überhaupt verkaufen? Wenn die Firma so viel wert ist, warum wollen sie dann verkaufen? Ich glaube nicht, daß sie mit dem Geld dann bei Amacon.com einsteigen werden. Gold oder Silber kaufen können sie auch nicht. Es gibt gar nicht so viel davon auf der Welt.

Wie sagen doch die Börsianer? Sie handeln nicht mit jetzigen Werten, sondern mit zukünftigen. Ich denke sie handeln eher mit Luftblasen und Pfeifenträumen und das böse Erwachen und der Katzenjammer ist nicht mehr fern in der Zukunft von der sie erwarten, daß ein Buchladen Billiarden wert sein wird..

Ich habe schon einmal geschrieben, daß auch der Dollar trotz gigantischen Schulden nur deshalb noch etwas wert ist, weil niemand die Probe macht und wirklich etwas dafür kaufen will. Die Leute mit den großen Dollarvermögen und die Staaten, die den Dollar als Währungsreserve liegen haben, wollen weiterhin glauben, daß ihr Papier etwas wert sei und solange sie es behalten, können sie auch so träumen.

Die Schulden der US. allein sind bei heutigen Preisen so hoch, wie das fünffache der gesamten auf dieser Welt bisher geschürften Goldmenge.

Da sind noch nicht einmal die Schulden der einzelnen Bundesstaaten dazu gerechnet und im Verhältnis zu ihrer Wirtschaftskraft sind die meisten anderen Länder der Welt im selben lecken Boot.



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