Ich ging in München-Neuperlach in die Schule - also in einer nicht gerade vornehmen Gegend. Zwar war es ein Gymnasium (eine Hauptschule hätte ich vermutlich nicht überlebt) - aber auch dort herrschte das Recht des Stärkeren - und das war ich gerade nicht. Ich war klein, etwas dick und der typische Streber und die klassische Petze. Das war in dieser Schule eine äußerst ungünstige Kombination.
Wenn ich dort etwas tat, was meinen Mitschülern nicht gepasst hat - und dazu gehörte bereits, gute Zensuren zu erhalten, was den Notenschlüssel veränderte, gab es die unausweichliche Bestrafung:
Wir hatten ein paar recht kräftige, rüpelhafte Typen, die bereits damals schon Bodybuilding und Kampfsport gemacht hatten - deshalb traue ich mich wetten, dass sich die Lehrer mit denen auch nicht anlegen wollten - sonst wären sie ja eingeschritten...
Die Bestrafung war immer mindestens drei gegen einen. Meistens gab es zuerst einen Haken oder Tritt gegen die Leber, um das Opfer gefügig zu machen. Danach fand man sich in einem Doppelnelson oder gemeinen Würgegriff wieder. Dann hieß es »Beine auseinander!« Wurde dem nicht sofort Folge geleistet wurden die Beine gewaltsam auseinandergezerrt - zusätzlich gab es in diesem Fall Tritte auf die Kniescheibe.
Also folgte man besser...
Danach kam, was kommen musste: Heftigste Tritte in die Hoden - meist in kurzer Abfolge von zwei Angreifern ausgeführt. Einer war oft besonders gemein: Er öffnete den Hosenknopf des Opfers und griff einem von oben in die Hose und Unterhose. Dann wurden beide Eier in die Hand genommen und mit voller Kraft zugedrückt - wohlgemerkt - die Buben waren Bodybuilder mit sehr muskulösen Unterarmen. Der Griff wurde gelockert - danach wurde man gefragt, ob man sich in Zukunft »benehmen« würde. Fiel die Antwort nicht genehm aus wurde wieder mit voller Kraft zugedrückt - so lange, bis man sich endgültig ergab.
Danach wurde einem noch das Geld für das Essen abgenommen und zur Warnung gab es noch einen »Pasinger Mops« hinterdrein - eine Technik, bei der dem Opfer der Daumen oder Handballen mit voller Kraft auf die Nase schräg nach oben gedrückt wird.
Nach zwei solchen »Behandlungen« waren wir in der Regel gefügig...
Und wir haben uns nicht getraut, das den Eltern zu erzählen, sonst wäre die Bestrafung noch heftiger ausgefallen.
Manche hatten sogar Gasmasken mit Schlauch dabei - diese wurden dem Opfer übergestülpt und die Luftzufuhr blockiert - da wurde man dann recht schnell unterwürfig...
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