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Liquidationsdefensive schrieb am 26.8. 2003 um 20:52:53 Uhr über

verkommen

Meine Nachmieterin ist eine durch und durch verkommene Person. »Oh ja, einen Kleiderschrank können Sie mir verkaufen, das ist ja wunderbar, der fehlt mir nämlich noch. Und wie teuer?« »50 Euro.« »Nehm ich! Der sieht doch noch gut ausSie schien finanziell keine Skrupel zu haben und wollte mir sofort tags darauf das Geld vorbeibringen. Ich wusste aber, dass ich dann nicht zuhause sein würde. »Überweisen Sie mir das Geld doch einfach, ich gebe Ihnen meine Kontonummer.« »Ja gut, oder tackern Sie einen Zettel an den Schrank, ich überweise Ihnen das Geld direkt übermorgenHabe ich dann gemacht. Das Geld ist aber nie gekommen, was mich angesichts der Vertrauenswürdigkeit der Frau völlig fassungslos macht. Es kann doch nicht sein, dass sie es vergessen hat, wo sie abends mit Blick auf den Schrank zu Bett geht und morgens ebenso wieder aufstehen muss. Dass die überhaupt noch schlafen kann. 1 Euro, 50 Euro, 1000 Euro, es geht ja ums Prinzip. Ich bin doch nicht die Telekom mit einer automatisierten Abrechnung und maschinellem Mahnwesen. Stattdessen hat sie einen aufs persönlichste formulierten handschriftlichen Zettel mit Tesafilm und Telefonnummer bekommen, aus dem doch meine ganze Erwartung und Hoffnung auf baldige Überweisung sprechen musste. Vielleicht habe ich es mit kühler Berechnung auf eine Zahlungserinnerung zu tun, man kann ja mal was vergessen, jaja. Oh oh, das habe ich doch einfach vergessen, ich überweise natürlich sofort. Blabla. Das darf man einfach nicht vergessen, es geht hier um nervliche Zerrüttung, um Zweifel an der Menschlichkeit der Menschheit, dagegen sind 50 Euro nichts und wenn Sie in bitterster Not sich befänden, Sie durchtriebene Geschäftsperson. Sie wissen ja nicht einmal, ob die berechtigten Rechnungen und Mahnungen der Telekom, die durch einen Drucker und Sortierer mit 500 Formularen pro Sekunde rattern, nicht vom gelangweilten Mechaniker, der mit gedrehtem Kopf auf die Förderbänder schaut, gelesen werden, wenigstens die Adressköpfe, bis er verzweifelt aufschreit: »DA, DA, da war sie wieder. Sie hat schon wieder nicht bezahlt. Meinen Arbeitsplatz gefährdet sie schamlos durch die Liquiditätsengpässe, die sie rücksichtslos und gleichgültig verursacht. Wo sind Gerechtigkeit und Fairness hin? Ich könnte mich auf den Boden werfen und schreiend immer nur trommeln dieser Person wegenDas ist zum Heulen, Sie Arschloch.


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Was kann man tun, wenn »verkommen« gerade nicht da ist? Bedenke bei Deiner Antwort: Die Frage dazu sieht keiner, schreibe also ganze Sätze.

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