Bioladen

Ja, ist teuer dort. Aber daran sieht man, wie dumm die Menschen sind: Ein neues Auto oder eine neue Jacke kann nicht teuer genug sein, weil die Qualität stimmen muß. Und den Preis bezahlt man gerne. Das gilt für alle Lebensbereiche außer der Nahrung. Dort kann es ruhig vom Billigsten (ja, vom BILLIGSTEN, nicht vom Günstigsten) sein, da wird auf die Mark geschaut und gespart, wo's nur geht. Man will ja eine teures Auto kaufen und unterhalten. Daß dann BSE, MKS und all die anderen, zukünftigen Seuchen aufkommen können, darf da niemand mehr verwundern. Wir haben's auch verdient, wenn wir beim Kauf unserer Nahrungsmittel (es sind nämlich größtenteils keine LEBENSmittel mehr) nicht mehr auf Qualität achten, sondern auf den Preis. Von uns wird es einmal heißen: Nach den Dinosauriern die zweite große Spezies, die ausgestorben ist. Allerdings aus eigener Dummheit.

In der Zwischenzeit ist es gar nicht mehr so, dass im Bioladen alles teurer ist als anderswo.

Bei uns in Stuttgart gibt es, wenn man mal Esslingen dazu zählt, vier Bio-Supermärkte. Vielleicht sogar mehr. Und da mal anständig einzukaufen ist auch nicht teurer als beim schäbigen HL-Markt um die Ecke. Dafür ist das Essen aus dem Bioladen oder Bio-Supermarkt viel leckerer. Und natürlich gesünder.

Gestern waren wir in der Markthalle in Stuttgart. Und haben dort haufenweise Gemüse beim Demeter-Stand gekauft: etwas mehr als zwei Kilo Kartoffeln, eine große rote Paprika, einen Bund Möhren, einen Salat (nicht so einen normalem Kopfsalat, sondern was besonderes; aber ich weiss gerade nicht wie das Ding heisst), Champignons, Äpfel. Und hab ich was vergessen? Achso, noch einen Brokkoli.

Zusammen hat das Elf Euro irgendwas gekostet. Mitten im Winter!

Gestern abend waren wir im stinke-HL-Markt hier um die Ecke. Drei verschiedene Eis-Packungen, etwas Käse, Chips, Bio-Joghurt (der günstiger ist als der »normale«!), Maggi Gratin-Fix, etc. einundzwangig Euro irgendwas. Also, da kauf ich doch lieber einen Haufen Demeter-Gemüse ...

Bioläden sind auch nichts anderes als Kapitalismusherbergen, aber gut versteckt unter dem unscheinbaren Deckmantel von Kürbiskernen und Demeterbrot.