Der Crash der Schweizerischen Bankgesellschaft:
Im Blindflug durch das 1:)erivate-Geschäft
ie Schweizerische Bankgesellschaft war die edelste und D kapitalstärkste unter den drei Schweizer Großbanken. Für die Nutzung der Chancen, die die Globalisierung seit Mitte der Achtziger Jahre insbesondere Unternehmen der Finanzindustrie bot, war sie eigentlich bestens situiert. Die erste Phase des Wandels zum weitläufigen Unternehmen wurde durch die
1 1 Umbenennung in UBS Schweizerische Bankgesellschaft Voll-
zogen - UBS steht für United Bank of Switzerland. Damit folgte man wenigstens teilweise dem Vorbild, welches die Schweizer Kreditanstalt mit der völligen Anglisierung ihres Namens bei der Umbenennung in Cred't Suisse gesetzt hatte. »UBS« bot die Möglichkeit zum Kompromiß: Man konnte in der Schweiz schweizerisch firmieren und zugleich mit einem 1
angelsächs'chen Prependix Weltläufigkeit demonstrieren und im Ausland allein unter dein vollen englischen Titel auftreten.
Der Wandel bestand aber keineswegs nur aus Tünche, sondern wesentlich aus Substanz. Entscheidend waren, wie ' immer, die Struktur des Unternehmens und das Führungspersonal mit seinen Managementkompetenzen. Der Vertrag des a ' mtierenden, durch und durch schweizerischen Vorstandsvorsitzenden, Robert Studer, sollte auf Ende Februar 1996 auslaufen. Für Mai 1995 stand die Wahl seines Nachfolgers an. Das
Ergebnis: Auf Studer folgte Mathis Cabiallaveta als neuer
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Bankchef. Er galt spätestens seit 1991 als Kronprinz und war von Studer gezielt gefördert worden. Zur entscheidenden P,andbedingung bei der UBS gehörte, daß nur Schweizer zum Top-Management Zugang hatten. Cabiallaveta, ein Graubündener, der in Kanada einen Abschluß gemacht hatte, war unter den Aspiranten im Top-Managenient derjenige mit der größten Auslandserfahrung; außerdem war er früher 1)evisenhändler gewesen. So stand er den neuen, hochlukrativen Geschäftsfeldern des Bankwesens der neunziger Jahre noch am ehesten
Metallgesellschaft und UBS: 1)je zweite Stufe de
nahe. Diese Nachfolge schien also bestens be Hinblick auf die anstehenden Herausforderun folger war offensichtlich bestens aufgebaut un Doch was so wohlvorbereitet erschien, end ßen Bankkatastrophe - der Verlust, der sich pl mer des Jahres 1997 und im Sommer des ja belief sich zusammen auf etwa 1,6 Mrd. Sc (CHF). Dieser Crash ist der breiteren Öffent geläufig wie im Fall der Barings Bank, w großem Knall zum Zusammenbruch eines Vielmehr wurde die Schieflage schrittweise au
mit äußerlich nicht so sichtbar. Di e Bank, d' le Namen UBS firmiert, blüht und strotzt vor
ist aber lediglich Fassade - faktisch handelt es vld< Schweizer Bankverein, der den Goliat übernommen und anschließend in zwei Sch hat. Das Ziel, das der Bankverein mit der Fus stand vor allem darin, sich den hohen Eigen alten UBS / Bankgesellschaft in Höhe von g ken (CHF) zu sichern. Das Motiv: Der pr struk turell sowie was ihre Managementbestens, nämlich nach angelsächsischem Vo alte Bankverein war auf zusätzliche Mittel seine weitere internationale Expansion real'
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Diese faktische Übernahme wurde nach auß schluß unter Gleichen präsentiert. Möglich aufgrund eines katastrophalen Kollapses im
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alten UBS- Der Grund, so die Sprechweise: trollmängeln beruht. Dieses Urteil ist in der fechten, doch es sagt nicht die ganze Wahrhe sind ein Synonym für »Blindheit(" das The Der springende Punkt ist: Kontrollmänge einfach so, sie treten nicht als Folge höherer trollmängel haben ein Subjekt. Es gibt Veran sen Mangel, diese Nicht-Aktivität, ihn ab der UBS läßt sich sehr gut veranschaulichen scheidungen wurden gefällt sowie Konflikt
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