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schmidt schrieb am 18.6. 2023 um 09:01:25 Uhr über

Konvention

seit Jahren erster Biebrichflohmarkt. Eine Blonde etwa meines Alters hat schon lange ein Auge auf mich geworfen. Gestern wollte sie mir meinen neuen Hut abkaufen. Um mich anzulocken arbeitet sie mir einer Freundin zusammen die späht ob ich komme, und in dem Moment wenn ich am Stand ankomme gerade am Verhandeln für einen wirklich schönen alten Gegenstand ist, dieses Mal war es ein sehr schön erhaltener alter Kamm aus Holz, sehr sehr fein gearbeitet und jeder Zinken war völlig intakt, ganz dicht stehen die Zinken, der Kamm lag auf einem wundervoll erhaltenen alten Behälter, geflochten aus feinstem Schilf, wie einem Gemälde dieses Südseemalers entsprungen, wirklich ein Gemälde, alleine der Kamm war schön, und dann sagt die Frau auf das gesamtwerk deuitend, nein, fünfzehn Euro, das ist mir zu viel, und trollt sich bald darauf. Nun bin ich an der Reihe. Ich sage. Dieser kamm ist wirklich sehr schön. Alleine dieser kamm ist ja schon mehr als fünfzehn Euro wert. Sie entgegnet, ja, aber das sieht nicht jeder. Ich bin alamiert, sie hat erfahren daß ich mich mit dem Sehen beschäftige. Ich mache noch ein paar Komplimente über ihr schönes Necessaire. Sie fragt, woher haben Sie denn diesen Hut, der gefällt mir ja, das ist jetzt ganz modern, ich kauf Ihnen den ab. Ich sage, oh, es ist sehr sonnig heute, ich hab noch einen Weg vor mir, ich brauch den selbst. Hätte ich sie wirklich geliebt, so wie ich mich kenne, auf dem Flohmarkt gab es mehrere verschiedene andere Hüte, dann hätte ich gesagt, hier, ich schenke Ihnen den, ich finde hier ganz bestimmt schnell einen anderen Hut, ich wllte einfach nur einen Hut gegen die sonne, und der ist nicht mal der Beste, weil er bei einem Windstoß auf dem Fahrrad nicht auf dem Kopf bleibt. Wissen Sie, das beste ist für mich ein Hut der so zwei Bändel hat unter dem Kinn, wie die Cowboys, es ist ärgerlich wenn man den Berg runterrast und den Hut verliert, das bremst einen so aus, und man muß ein Stück zurück den berg wieder hoch laufen.
Dann hab ich noch einen wunderhübschen Porzellanteller, ich hab nur einen einzigen normalen flachen Teller, liegen gelassen, nur weil der Typ dem Typen ähnlich sah der auch mit ihr damals gefickt hatte, ein schmaler Kopf, Heilerziehungspfleger der sich dann auch noch mein Büchlein von Anna Freud auslieh über ihre Kindergartenaktivitäten in England und es nun seit mehr als zwanzig Jahren nicht zurückgegeben hat. Ich habe mich schon damals über Andreas gewundert der auch Dinge auslieh, und behielt, und angesprochen darauf (ich hatte das mitbekommen) meinte er nur, wenn das nicht zurückverlangt wird, (als ob er es dann behalten könnte) Das war mir völlig unverständlich. Hier stießen zwei Weltanschauungen aufeinander. Für mich war es eine belästigung nach einem verliehenen Gegenstand auch noch fragen zu müssen, unverständlich daß dieser gegenstand nicht selbstverständlich vom Ausleiher zurückgegeben wurde, ohne das der verleiher dem Ausleiher hinterherlaufen. Und dann lacht er auch noch laut auf, wie wenn er grade einen coup gelandet habe


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