Neunkirchen am Potzberg ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Kusel in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Altenglan an
Inhaltsverzeichnis
1 Geographie
2 Geschichte
3 Politik
3.1 Gemeinderat
3.2 Wappen
4 Wirtschaft und Infrastruktur
5 Söhne und Töchter der Gemeinde
6 Literatur (Auswahl)
7 Siehe auch
8 Weblinks
9 Einzelnachweise
Geographie
Neunkirchen am Potzberg liegt südöstlich der Kreisstadt Kusel. Der Potzberg, der „König des Westrichs“, ist ein 562 m hoher Berg in der Westpfalz. Wildpark, Aussichtsturm, Hotel und Wanderwegenetz machen ihn zu einem beliebten Ausflugsziel.
Zu Neunkirchen gehören auch die Wohnplätze Kreuzhof und Talhof.[2]
Geschichte
Potzberg“ wird zum ersten Mal 1329 in einer Urkunde erwähnt.
Der Ort trägt den Namen seiner Kirche im Ortsnamen. Benannt ist die »neue Kirche« wohl zur Unterscheidung von der alten Peterskirche von Theisbergstegen, der Mutterkirche von Neunkirchen. Bis zur Reformation stand in Neunkirchen am Standort der jetzigen »Unionskirche« eine Kapelle, die Heiligen Cyriakus geweiht war. Auf dem Kirchberg fand am Namenstag des Heiligen, dem 8. August, der Cyriakusmarkt statt. Im 17. Jahrhundert wurde dieser Markt dann durch die heute noch gefeierte Jakobskerwe abgelöst.
Während der Reformation wurde die Kapelle zu einer lutherischen Pfarrkirche umgestaltet. Die alte gotische Kirche, mit massivem Rundturm, eingewölbtem Chor und steinerner Kanzel, wurde angeblich unter Pfalzgraf Leopold Ludwig von Pfalz-Veldenz umgebaut. 1750 wurde in Neunkirchen auf dem Kirchberg eine reformierte Kirche gebaut, nachdem die Reformierten dafür in ganz Deutschland und darüber hinaus reichlich gesammelt hatten. In der Pfälzischen Kirchenunion von 1818 wurden die Lutheraner und Reformierten zusammengelegt. 1825 fand diese Union sichtbaren Ausdruck im Neubau der heutigen »Unionskirche«. Architekt dieser Kirche war Paul von Denis, königlich bayerischer Ingenieur und bekannt als Erbauer der pfälzischen Ludwigsbahn. Heute erinnert noch ein gotisches Spitzbogenfenster an die alte mittelalterliche Kirche. Nach gründlicher Renovierung ist heute auch die alte Orgel mit ihrem prächtigen Prospekt wieder spielbar, gebaut im Jahre 1784 von dem Meisenheimer Orgelbauer Philipp Daniel Schmitt.
Die protestantische Kirche auf dem Kirchberg überragt noch heute die Häuser des Dorfes und prägt das Ortsbild von Neunkirchen am Potzberg. Von der wehrhaften Umfassungsmauer des alten Friedhofs umhegt und von der uralten Gerichtslinde beschattet, bietet sie hier ein malerisches Ensemble und ist das Schmuckstück dieser Potzberggemeinde.[3]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Neunkirchen besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.[4]
Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: „Von Gold und Schwarz gespalten. Rechts eine rote Kirche, links ein rotgekrönter und bewehrter goldener Löwe“.
Es wurde 1975 von der Bezirksregierung Neustadt verliehen. Der Löwe und die Farben Gold und Schwarz entstammen dem Wappen der Kurpfalz, die bis zur französischen Revolution die Ortsherrschaft ausübte. Die Kirche symbolisiert den Ortsnamen Neunkirchen, der sich von Neue Kirche herleitet.
Wirtschaft und Infrastruktur
In Neunkirchen gibt es einen Kindergarten, eine Grundschule und eine Bücherei. Im Südwesten befindet sich die A 62. In Theisbergstegen ist ein Bahnhof der Glantalbahn.
Söhne und Töchter der Gemeinde
Ludwig Roediger (1798–1866), Theologe, Pädagoge, Philosoph. Teilnehmer am Wartburgfest 1817.
Armin O. Huber (1904–1977), Weltenbummler, Schriftsteller, Sammler
Domenik Hixon (* 1984), American-Football-Spieler
Literatur (Auswahl)
Fickert, Jan (2010): Rund um den Potzberg. Erfurt: Sutton-Verlag.
Fickert, Jan (2006): »Armin Otto Huber: Die Ferne zog ihn magisch an - Zur Erinnerung an den vor 100 Jahren in Neunkirchen am Potzberg geborenen Schriftsteller, Abenteurer und Sammler«. In: Westrichkalender Kusel 2006. Koblenz: Görres. S. 183-191.
Fickert, Jan (2005): »Der Gigantenreiter von Neunkirchen am Potzberg«. In: Westrichkalender Kusel 2005. Koblenz: Görres. S. 89-94.
Fickert Jan, Bleiching Rudolf, Zenglein Dieter (2004): Neunkirchen am Potzberg. 675 Jahre. 1329–2004. (Herausgegeben von der Ortsgemeinde Neunkirchen). Waldmohr: Göddel & Sefrin.
Fickert, Jan (2002): »Der Urkataster von Neunkirchen am Potzberg«. In: Westrichkalender Kusel 2002. Koblenz: Görres. S. 67-74.
Siehe auch
Liste der Kulturdenkmäler in Neunkirchen am Potzberg
Weblinks
Commons: Neunkirchen am Potzberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Internetpräsenz der Ortsgemeinde Neunkirchen am Potzberg
Einzelnachweise
↑ Statistisches Bundesamt – Gemeinden in Deutschland nach Bevölkerung am 31.12.2011 auf Grundlage des Zensus 2011 und früherer Zählungen (XLS-Datei; 2,0 MB) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu)
↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile, Seite 97 (PDF; 2,3 MB)
↑ Fickert, Jan/Bleiching, Rudolf/Zenglein, Dieter (2004): Neunkirchen am Potzberg. 675 Jahre. 1329–2004. (Hrg. von der Ortsgemeinde Neunkirchen). Waldmohr: Göddel & Sefrin.
↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
|