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WohnRobot schrieb am 18.8. 2023 um 14:14:14 Uhr über

körperlich

Die einzige ist nicht mehr da. Nimmer mehr. Es tut weh. Das ist alles. Sie ist nicht mehr da und sie ist doch da in mir und überall um mich. Seit diesem Augenblick wo es einfach passiert ist wie ohne mein Zutun. Daß vor meinem inneren Auge sie wieder da ist wie sie da gewesen ist mit mir und alles noch Hoffnung gewesen ist. Ihr Lachen, ihre Stimme. Vor dem Einschlafen, sie in dem einen Zimmer und ich in der Küche. Wenn sie mich angesprochen hat und wir uns unterhalten haben. Die Türen haben wir offen gelassen vom Zimmer zum gemeinsamen Vorraum und vom Vorraum zur Küche. Miteinander noch geredet vor dem Einschlafen und ich hörte ihr gerne zu. Ein sanftes Einschlafen mit ihr diese ersten Tage in meiner Wohnung in der es fast nichts gegeben hat als den Herd, die Duschtasse ohne die Duschkabine, das Handwaschbecken, den Klappstehtisch vom Supermarkt. Den niedrigen Beistelltisch aus schwarzlackiertem Holz. Die zwei Sessel von denen einer ein besonderes Kunsthandwerk war mit Mosaikarbeiten auf der Sitzfläche, den ich einmal beim spazieren in der Stadt im Sperrmüll gefunden hatte. Den schwarzen Baustellenkübel, den sie ab und zu umgedreht hat und sich darauf niedergesetzt wie auf einem Hocker. Sonst gab es noch ein Tastentelefon mit Radio, meine Musikinstrumente zum üben, die Heizkörper unter den Fenstern und im Duschkabinet, das Klo in dem es immer noch kein Licht gibt. Diese sich selbstaufblasenden Überlebensmatten die ich eingekauft hatte vom Laden für Bergsteigerausrüstung und kein Bettzeug. Strandtücher als Handtücher und meine schäbige billige Wäsche die zerknittert nicht gebügelt in einem Haufen herumgelegen ist. Die eine Kommode mit den drei Schubladen wo drinnen der Krimskrams herumkollert und die Haushaltsangelegenheiten ein Sammelsurium an Schriftstücken. Das Werkzeug im Abstellkammerl wo das Aggregat der Fernwärme ist und die Haushaltsleiter aus Aluminium die ich einmal geschenkt bekommen habe von einer Zufallsbekanntschaft nachts auf einer Würstelbude am Gürtel bei einem Glas Rotwein, lange vor der gemeinsamen Zeit mit ihr war das gewesen. Es war so lieb, dieses glückliche Einschlafen mit ihr in der Wohnung, ihrer Stimme zu lauschen und die Vorfreude schon auf den nächsten Tag, zu wissen, nicht mehr alleine zu sein. Jetzt wo sie für mich nicht mehr da ist wie sie da gewesen ist denke ich an alles das zurück das für mich das lange ersehnte Glück war und die Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft. Es ist etwas geblieben von diesem Gefühl. Meine Liebe zu ihr lebt und war nie verstummt doch sie ist wieder voller hoffnungsfreudiger Kraft die ich in mir trage als täte ich Sie die einzige spüren in mir und überall um mich und ihre Stimme redet zu mir im Hintergrund meiner Gedanken und sie führt mich sanftmütig und richtig in klaren Gedanken. Immerzu denke ich nur so als wäre sie da und hätte mich nicht verlassen. Diese Tränen tun nicht weh.

Ende



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