Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 44, davon 37 (84,09%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 14 positiv bewertete (31,82%)
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positiv bewertete Texte
Der erste Text am 22.12. 1999 um 14:07:50 Uhr schrieb
Deidre über Todesfuge
Der neuste Text am 27.11. 2022 um 17:22:43 Uhr schrieb
schmidt über Todesfuge
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am 27.11. 2022 um 17:22:43 Uhr schrieb
schmidt über Todesfuge

am 13.7. 2002 um 17:00:24 Uhr schrieb
Jakob the dark Hobbit über Todesfuge

am 15.9. 2009 um 12:13:53 Uhr schrieb
über Todesfuge

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Todesfuge«

Pulpi schrieb am 16.9. 2000 um 14:44:29 Uhr zu

Todesfuge

Bewertung: 9 Punkt(e)

Paul Celan
Todesfuge (1952)

Schwarze Milch der Frühe wir trinken sie abends
wir trinken sie mittags und morgens wir trinken sie nachts
wir trinken und trinken
wir schaufeln ein Grab in den Lüften da liegt man nicht eng
Ein Mann wohnt im Haus der spielt mit den Schlangen
der schreibt
der schreibt wenn es dunkelt nach Deutschland dein goldenes Haar Margarete
er schreibt es und titt vor das Haus und es blitzen die Sterne
er pfeift seine Rüden herbei
er pfeift seine Juden hervor lässt schaufeln ein Grab in der Erde
er befiehlt uns spielt auf nun zum Tanz

Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich nachts
wir trinken dich morgens und mittags wir trinken dich abends
wir trinken und trinken
Ein Mann wohnt im Haus der spielt mit den Schlangen der schreibt
der schreibt wenn es dunkelt nach Deutschland dein goldenes Haar Margarete
Dein aschenes Haar Sulamith wir schaufeln ein Grab in den Lüften
da liegt man nicht eng

Er ruft stecht tiefer ins Erdreich ihr einen ihr andern
singet und spielt
er greift nach dem Eisen im Gurt er schwingts seine Augen
sind blau
stecht tiefer die Spaten ihr einen ihr andern spielt weiter zum
Tanz auf

Schwarze Milch der Frühe wir tinken dich nachts
wir trinken dich mittags und morgens wir trinken dich abends
wir trinken und trinken
ein Mann wohnt im Haus dein goldenes Haar Margarete
dein aschenes Haar Sulamith er spielt mit den Schlangen
Er ruft spielt süßer den Tod der Tod ist ein Meister aus
Deutschland
er ruft streicht dunkler die Geigen dann steigt ihr als Rauch
in die Luft
dann habt ihr ein Grab in den Wolken da liegt man nicht eng

Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich nachts
wir trinken dich mittags der Tod ist ein Meister aus
Deutschland
wir trinken dich abends und morgens wir trinken und trinken
der Tod ist ein Meister aus Deutschland sein Auge ist blau
er trifft dich mit bleierner Kugel er trifft dich genau
ein Mann wohnt im Haus dein goldenes Haar Margarete
er hetzt seine Rüden auf uns er schenkt uns ein Grab in der Luft
er spielt mit den Schlangen und träumet der Tod ist ein
Meister aus Deutschland
dein goldenes Haar Margarete
dein aschenes Haar Sulamith

Deidre schrieb am 22.12. 1999 um 14:07:50 Uhr zu

Todesfuge

Bewertung: 5 Punkt(e)

Wer sich bei diesem Stichwort fragt, was ihn nun erwartet, dem möchte ich eine kurze Antwort bieten. Todesfuge, die Todesfuge ist ein wundervolles Gedicht von Paul Celan. Es ist ein wirres, ein konfuses Gedicht, aber ein Gedicht, das eine Stimmung vermittelt, das man liest und das einen dann nicht wieder losläßt.»Schwarze Milch der Frühe« und »Der Tod ist ein Meister aus Deutschland«, aber auch »Wir schaufeln ein Grab in den Lüften, da liegt man nicht eng«, sind einige wenige Bruchstücke. Das Gedicht ist einfach nur wunderschön und unbeschreiblich grausam.

John Dillinger schrieb am 20.8. 2000 um 19:55:48 Uhr zu

Todesfuge

Bewertung: 4 Punkt(e)

Todesfuge

Schwarze Milch der Frühe wir trinken sie
abends
wir trinken sie mittags und morgens wir
trinken sie nachts
wir trinken und trinken
wir schaufeln ein Grab in den Lüften da
liegt man nicht eng
Ein Mann wohnt im Haus der spielt mit
den Schlangen der schreibt
der schreibt wenn es dunkelt nach
Deutschland dein goldenes Haar
Margarete
er schreibt es und tritt vor das Haus und
es blitzen die Sterne
er pfeift seine Rüden herbei
er pfeift seine Juden hervor läßt
schaufeln ein Grab in der Erde
er befiehlt uns spielt auf nun zum Tanz

Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich
nachts
wir trinken dich morgens und mittags wir
trinken dich abends
wir trinken und trinken
Ein Mann wohnt im Haus der spielt mit
den Schlangen der schreibt
der schreibt wenn es dunkelt nach
Deutschland dein goldenes Haar
Margarete
Dein aschenes Haar Sulamith wir
schaufeln ein Grab in den Lüften
da liegt man nicht eng

Er ruft stecht tiefer ins Erdreich ihr einen
ihr andern singet und spielt
er greift nach dem Eisen im Gurt er
schwingts seine Augen sind blau
stecht tiefer die Spaten ihr einen ihr
andern spielt weiter zum Tanz auf
Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich
nachts
wir trinken dich mittags und morgens wir
trinken dich abends
wir trinken und trinken
ein Mann wohnt im Haus dein goldenes
Haar Margarete
dein aschenes Haar Sulamith er spielt
mit den Schlangen

Er ruft spielt süßer den Tod der Tod ist
ein Meister aus Deutschland
er ruft streicht dunkler die Geigen dann
steigt ihr als Rauch in die Luft
dann habt ihr ein Grab in den Wolken da
liegt man nicht eng
Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich
nachts
wir trinken dich mittags der Tod ist ein
Meister aus Deutschland
wir trinken dich abends und morgens wir
trinken und trinken
der Tod ist ein Meister aus Deutschland
sein Auge ist blau
er trifft dich mit bleierner Kugel er trifft
dich genau
ein Mann wohnt im Haus dein goldenes
Haar Margarete
er hetzt seine Rüden auf uns er schenkt
uns ein Grab in der Luft
er spielt mit den Schlangen und träumet
der Tod ist ein Meister
aus Deutschland
dein goldenes Haar Margarete
dein aschenes Haar Sulamith

Paul Celan

GPhilipp schrieb am 21.5. 2000 um 00:41:38 Uhr zu

Todesfuge

Bewertung: 3 Punkt(e)

Danke Thomas!
- vielleicht das wichtigste, erschütterndste Gedicht im 20. Jahrhundert.

Paul Celan (Anagramm von P. Ancel): geboren am 23.11.1920 in Czernowitz (Bukowina) als Sohn deutschsprachiger Eltern.
Beginnt 1938 ein Medizinstudium in Tours (Abbruch bei Kriegsbeginn). Romanistische Studien in C. Mußte 1942 in ein Arbeitslager nach Rumänien.
Emigrierte 1947 nach Wien, dann nach Paris. Freitod in der Seine 1970.
1947: erste Gedichte veröffentlicht.
Erwirbt die französische Staatsbürgerschaft. 1952 heiratet er Gisèle Lestrange. Übersetzer, freier Schriftsteller, Dozent.

Bild & Gebärde, ein sehendes Denken

Er empfängt Impulse vom Expressionismus und vom Surrealismus u.a.
Er schreibe, sagte er 1958, »um zu sprechen, um mich zu orientieren, um zu erkunden, wo ich mich befand und wohin es mit mir wollte, um mir Wirklichkeit zu entwerfen.«

Chiffren einer Existenzaussage
»Wege einer Stimme zu einem wahrnehmendem Du,...«

Die 'Todesfuge' ist 1945 entstanden und ist enthalten in dem 2. Gedichtband von 1952 mit dem Titel »Mohn und Gedächtnis« .

'Erinnernd und beschwörend, aus dem Ineinander vielfach gespiegelter oder widerhallender Stimmen, gestaltet Celan in »Von Schwelle zu Schwelle« (1955) die dichterischen Formen eines modernen Bewußtseins.'

Der Sand aus den Urnen (1948)
Sprachgitter (1959)
Der Meridian (1960, Prosa)
Die Niemandsrose (1963)
Atemwende (1967)
Fadensonnen (1968)
Lichtzwang (1970)
Schneepart (1971)
Zeitgehöft (1976)

z.T. zitiert aus e. Artikel von Victor Lange





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