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solarschule schrieb am 4.3. 2003 um 03:12:45 Uhr über

Kornmunikationstechnologien

derart verändert, dass sie sich alle dem Modell der Informations- und Kornmunikationstechnologien annähern. Interaktive und kybernetische Maschinen werden zu neuen künstlichen Gliedern, die in unsere Körper wie in unser Denken und Fühlen integriert sind, und sie werden zu einer Linse, durch die wir die Umgrenzungen unseres Körpers wie unseres Denkens und Fühlens selbst neu wahrnehmen. Die Anthropologie des Cyber-Space ist in Wirklichkeit das Erkennen der neuen Menschlichkeit." (302, 303)

Ergänzt wird das Modell des Computers durch den "anderen Aspekt der immateriellen Arbeit, (ist) die affektivearbeit-, sie bezieht sich auf die Herstellung von zwischenmenschlichen Kontakten und Interaktionen. C,esundheitsdienste beispielsweise bauen auf fürso,glich, und affektive Arbeit, aber auch in der Unterhaltungsindustrie stehen die Erzeugung und HandhabungvonAffekten in ähnli,herweise im Mittelpunkt. Diese Arbeit ist immateriell, auch wenn sie körperlich und affektiv ist, in sofern als ihre Produkte unkörperlich und nicht greifbar sind: ein Gefühl des Behageiis, Wohlergehen, Befriedigung, Erregung oder Leidenschaft (... ) was in feministischen Untersuchungen zur,Fraueiiarbeit, als,Arbeit am körperlichen Befinden, bezeichnet wird. Die fürsorgliche Arbeit ist dig in das Körperliche, Somatische verstrickt, aber die rzeugt, sind nichts desto trotz immateriell. Affektive t soziale Netzwerke, Formen der Gemeinschaft, der

t daran zu erinnern, dass das instrurnentelle Handeln heil Produktion mit dem kommuiiikativeil Handeln enschlichen Beziehungen verschmolzen ist. Aber in t die Kommunikation nicht, die Kommunikation wird niplexicät der menschlichen Interaktion bereichert."

Diese B iomaclit ist nicht Unterdrückung und Ausbeutung, sie
istd

, %Potential zu Selbstverwertung und Kommunismus.
@d4jedern diesertypen der irnrnateriellen Arbeit steckt die Kooperation@kmits vollständig in der Form der Arbeit selbst. Immaterielle Arbeit b6nhaltet unmittelbar soziale Interaktion und Kooperation. Der koo@ve Aspekt der immateriellen Arbeit wird mit anderen Worten nichtwo außen aufgezwungen oder organisiert, wie es in früheren Forrnen dcrarbeit der Fall war, sondern die Kooperation ist derarbeitstäti@ keit VOAUmmen immanent. Diese Tatsache stellt den alten, sowohl der klassischen politischen Ökonomie als auch Marx' Kritik geläufigen Begriff vonmeitskraft als >variables Kapital(in Frage, da in diesem Begriff


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die Arbeitskraft so verstanden wird, dass sie nur durch das Kapital ihren Zusammenhang erfährt und in Bewegung zu setzen ist; das kooperative Vermögen der Arbeitskraft (und insbesondere der immateriellen Arbeit) hingegen bietet der Arbeit die Möglichkeit der @Selbstverwcrrung,. Die Hirne und Körper brauchen auch weiterhin die anderen, um Werte zu produzieren, doch die anderen, die sie brauchen, stehen nicht mehr notwendigerweise das Kapital und seine Fähigkeit, die Produktion zu orchestrieren. Heute haben Produktivität, Reichtum und das Schaffen eines gesellschaftlichen Surplus die Form der kooperativen Interaktion angenommen, die sich sprachlicher, kommunikativer und effektiver Netzwerke bedient. Indem sie ihre eigenen schöpferischen Energien ausdrückt, stellt die immaterielle Arbeit das Potenzial für eine Art des spontanen und elementaren Kommunismus bereit.@, (305)

I)eleuze/Guattari, ein dreister Missbrauch

Deleuze und Guattari werden aufgerufen, um die Morgenröte der Befreiung im Zeitalter der informationsteclinisclien Dienstleistungsgesellschaft zu bezeugen:
"Ein neuer Begriff des >Kommunen, und eine neue Vorstellung vom Gemeinsamen masse auf diesem Feld entstehen. Deleuze und Guattari vertreten in Was ist Philosophie? die These, dass in dergegenwärtigen Epoche, im Kontext kommunikativer und interaktiver Produktion, das Bilden von Begriffen nicht nur epistemologische Operation, sondern ontologisches Projekt ist. Begriffe zu bilden, einen gemeinsamen Namen zu finden, wie sie es beschreiben, ist tatsächlich eine Tätigkeit, die Denken und Handeln der Menge verbindet, sie zusammenarbeiten lässt (..) ein Projekt, das gemeinsam ist. Es gibt keine andere Moglichkeit, Begriffe zu bilden, als auf gemeinsamem Weg zu arbeiten. Diese Gemeinsamkeit ist (..) ein Projekt, in das die Multitude, die Menge völlig eingeht. Das Gemeinsame ist die Fleischwerdung, die Produktion und die Befreiung der Menge.@, (314)
Dieses Zitat enthält einen faustdicken, aber aussagekräftigen Betrug. Deleuze und Guattari sind gerufen, lassen wir sie sprechen. Sprechen sie für die Epoche kommunikativer und interaktiver Produktion? In dem genannten Werk ist dergleichen nicht zu finden, vielmehr das Gegenteil. Das ist auch der Grund dafür, warum H/N die Angabe einer Fundstelle schuldig bleiben. Deleuze und Guattari beschäftigen sich darin mit Philosophie als der Kunst der Begriffsscliöpfung. Dazu gehören aber nicht Informatik und Kommunikation. Gegen sie bieten sie in ungewohnter Weise ih-


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