Stehkragenbluse

Nachdem Melanie Eissing die türkise Stehkragenbluse, mit Kragen bis fast unters Kinn reichend, vor dem Badezimmerspiegel zugeknöpft hatte und mit den Fingern über den leicht schimmernden, seidigen Stoff strich, war sie sich einen Moment unsicher, die richtige Wahl getroffen zu haben.
Dieser strenge Stil passte so gar nicht zu Ihr und sie wirkte in der tat etwas älter.
Allerdings, für die Aufgaben, die heute vor Ihr lagen, war eine etwas strengere, reifere Austrahlung genau das richtige, dachte sich Melanie.
Und als sie kurz nach Arbeitsbeginn einem Kollegen auf dem Flur begegnete, registrierte sie geanau seinen bewundernden anerkennenden Blick.

Doch, Melanie hatte alles richtig gemacht.

Auch ein Fetischobjekt, Thema ausgeprägter Fantasien.
Könnte man als »Ableger« des Rüschenblusenfetisches bezeichnen.
Die Grenzen sind eher fließend. Schließlich gibt es auch Stehkragenblusen mit Rüschen oder Rüschenblusen mit Stehkragen. Ganz wie man will und welcher Fetisch im Einzelfall der ausgeprägtere ist.

die Chefsekretärin in züchtiger Stehkragenbluse aber engem Minirock. aha
Oder Widerspruch in sich.

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Früher rümpfte Franziska stets die Nase und verdrehte die Augen, wenn das Wort Stehkragenbluse in Ihrer Gegenwart fiel. Zu streng, spießig, Gouvernantenlook.
Seit sie Mitglied im Reitverein ist, hat sich Ihre Einstellung dazu um 180 grad gedreht.
Die weiße Reitbluse mit dem steifen Stehkragen, welche zum Reitdress gehörte war für sie nun ein Symbol der Dominanz und Eleganz. Dominanz; in Verbindung mit den hohen Reitstiefeln und der Gerte war der Hengst den sie ritt stets gehorsam und gehorchte Ihr aufs Wort. Ging er einmal nicht, wie es Franziska wollte half die Gerte.
Eleganz; nachher im Vereinslokal standen die Frauen und Mädchen in den weißen, hochgeschlossenen Reitblusen im Mittelpunkt, wurden von den anwesenden Männern bewundernd angeschaut und respektvoll behandelt.

Eine derartige Ausstrahlung zu verbreiten gefiel
Franziska, sie beschloss Stehkragenblusen in Ihre Gaderobe aufzunehmen.
Tatsächlich brachte man Ihr im Berufsalltag vermehrt Respekt entgegen und auch in der Freizeit.
Männer wählten Ihre Worte schon mit Bedacht, wenn sie sich getrauten, diese aparte aber unnahbar wirkende Frau anzusprechen.
Vor dümmlicher Anmache und Machogetue war sie nun sicher.
In Gesprächen über Mode schwärmt Franziska nun in höchsten Tönen vom Chic einer Stehkragenbluse.