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Der erste Text am 19.2. 2003 um 02:41:07 Uhr schrieb
solarschule über Nazifizierung
Der neuste Text am 12.11. 2010 um 06:32:18 Uhr schrieb
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am 12.11. 2010 um 06:32:18 Uhr schrieb
Hotte über Nazifizierung

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Assoziationen zu »Nazifizierung«

solarschule schrieb am 19.2. 2003 um 02:41:07 Uhr zu

Nazifizierung

Bewertung: 2 Punkt(e)

»Nazismus in the Making« hat diese sozialtechnische Seite heute mehr denn je, weil die historischen Erfahrungen als Lernmaterial verfügbar sind und genutzt werden. Es ist daher sinnvoll, sich die Nazifizierung dieser Gesellschaft von der sozialtechnischen Seite der Feindkonstruktion zu erschließen. r-' j@ 'Ü2ft, @mis -dffi -her @inen S@ite, die VerkÜrzungen linker Kapitalismusanalyse zu vermeiden, die die subjektive Seite zur Funktion des Kapitals reduziert und auf der anderen Seite die Neigung antifaschistischer Darstellungen zu vermeiden, sich auf rassistische Mentalitäten zu beschränken. Zwei Momente sind dabei besonders wichtig: die Entwicklung des gesellschaftlichen Aggressivitätspotentials und die Formierung seines Subjekts in der Herstellung des sozialen Feinds, des Anderen. Heute ist die Herstellung eines gesellschaftlichen AggressionsPotentials aus den Techniken der Illegalisierung als alltägliche Erfahrung plastisch greifbar und auch in der Sozialforschung begriffen worden. An den Formen der Demütigung und Entwertung im steten Strom alltäglicher Verschä@ng barbarisieren sich nicht nur ihre Strategen und Akteure, sondern auch all die, die sich auf der Subjektseite der Feindkonstruktion erleben und definieren. Ob es die Desinfizierungszelte sind, die vor Jahren auf dem Bonner Münsterplatz zur hygienischen Behandlung von Roma aufgestellt wurden, die Behandlung vorwiegend schwarzafrikanischer Festgenommener in Bremen mit gesundheitsgefährlichen Brechmitteln, die Formen öffentlicher Jagd und Razzien, der prozentuale Abschlag in der Taxierung der Mindeststandards eines menschenwürdigen Lebens im Asylbewerberleistungsgesetz, die Freßpakete und Sonderzahlungsmittel, die den Flüchtlingen aufgeherrscht werden, ihre Ausgrenzung in Lagern, Containern, Heimen, die territoriale Eingrenzung in zugewiesenen Orten, die Verwandlung der Grenzen in Todesgrenzen, die Zumutung von Folter in der Asylrechtsprechung, sie alle stehen für tausende alltägliche Akte und eine Vielfalt erfinderischer Formen, in denen Aggressivität eingeübt und die Sprache der Demütigung eingeschliffen werden, und das auf allen Ebenen der Semantik und der Semiotik. In dieser Herstellung von Aggressionspotentialen im Wege sozialer

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Einübung läßt sich Illegalisierung als fundamentaler Sozialprozeß erkennen, in dem die Verrechtlichung nur eine, wenn auch gerade in Deutschland besonders wichtige, Seite darstellt. Die Grundsätzlichkeit, Zielstrebigkeit, Komplexität der Einübung von sozialer Aggressivität und Intensivierung von Aggres-

sionspotentialen gegen die Flüchtlinge zeigt sich darin, daß sie mit Prozessen der Feindkonstruktion auf anderen Gebieten korrespondiert und sich wechselseitig verstärkt: gegen die Drogenabhängigen, gegen die Alten (»Alterslastquote«), gegen die Armen und Obdachlosen. Städtische Säuberung bedeutet: Der Einsatz von regelrechten Säuberungsfahrzeugen gegen Obdachlose auf der Kölner Domplatte ergänzte wie im Bonner Zeltbeispiel die aggressive Politik der Vertreibung um die semiotische Seite im Aufbau und der Einübung aggressiver Potentiale. Die große Rolle, die das Medien- und Diskursmanagment hierbei spielt, braucht nicht besonders betont zu werden.
Eine wichtige Seite dieses Prozesses ist auch das StigmaManagement', wie der amerikanische Soziologe Erving Goffman die Formen der sozialen Markierung abgewerteter Menschen zu nicht ganz menschlichen Wesen' genannt hat. Sein Interesse gilt vor allem dem Subjekt dieses Prozesses, das in alltäglichen Operationen in sich die Techniken der Entwertung seines sozialen Objekts einübt und sie zu Bestandteilen seiner sozialen Identität und Mentalität entwickelt.

Die Nazifizierung der sozialen Identität

Zurecht thematisiert dieser Ansatz all diese Techniken und die gleichgerichtete Steigerung der Aggressionspotentiale als zentrale Momente des Prozesses, in dem sich ihr Subjekt, das soziale Selbst, formiert, herstellt, konstituiert». im postmodernen Diskurs ist dieser Herstellungsprozeß zentrales Thema (aber durchaus nicht unbedingt selbst'kritisch; wegen der unbewältigbaren Vergangenheit reimportiert« die deutsche Intelligenz in diesem Zusammenhang rechtsradikale Denkfiguren der deutschen Theoriegeschichte aus der wenig zimperlichen amerikanischen Debatte). Auch hier hat Hannah Arendt wichtige Erkenntnisse über das Prinzip der Selbstbestimmung" nazisti-

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