Mein Aufenthalt ist immer noch Connis Gästeappartement im ersten Stock. Sie, die Dorfhure, arbeitet direkt über mir im zweiten.
Will nicht in mein Hotel zurück.
Hörte, dass Handwerker da waren, wegen der Küche.
Boris, der Hausknecht, weiß noch von nichts und hat sie hinausgeworfen.
Offenbar ist Earon informiert. Brachte mir vorhin Haschkekse, mit einem Gruß von Conni, der Mama, und warnt mich: »beiß dir die Zähne nicht aus! Sind hart, sind ganz alte. Wo ist denn Abdal? Sein Fahrrad steht unten!«
(Abdal, ein Schulfreund von Earon, etwas älter).
Ich erinnere mich: die ganze neue Ernte war dahin, Conni hatte nicht aufgepasst, alle Kekse sind im Ofen verbrannt. (Wollte sie schon immer fragen: wie kam das denn? Es muss doch eine ganze Weile sehr anregend geduftet haben!)
Earon meinte nämlich: »ich muss auch nicht mehr unbedingt ins Hotel. War ja nur selten dort.«
Earon geht.
Ja. Als ich zuletzt № 22 besichtigte, war da nur noch Earons Schlafanzug, der mit dem Spider-Muster. Von Boris schön gefaltet lag er auf dem frisch überzogenen Bett. Auf dem Nachttisch die Schwimmclubfahne auf einem kleinen Ständer. Ein Paar Schuhe, im Bad die Zahnbürste, sonst nichts.
Wo mag Abdal sein? Oben bei Conni?
Abdal kommt. Ist fröhlich wie immer.
»Hat denn dir dein Vater nicht verboten, zu mir zu kommen!?« - das will ich ihn gar nicht erst fragen.
Dass irgendwas los ist, spürt er.
Ich sitze am Bettrand. Er steht vor mir, streift sein T-Shirt hoch.
Bewegt den Bauch hin und her.
Die mollige Brust.
Ich drücke mein Gesicht auf den schön gepolsterten Bauch, greife fest in die Pobacken.
Heute riecht er richtig gut. Das ist nicht immer so.
Fühle, wie hinten-innen alles schon vorbereitet ist.
Kaum sind wir im Bett und haben angefangen, da kommen von oben diese Töne.
Viele Kunden - das Wort »Freier« will Conni nicht hören - wollen das so. Seit Jahren immer dieselbe Tonkonserve: Musik und Connis Lustschreie - da war sie noch jünger.
So schön war es mit Abdal noch nie.
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