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Mädel schrieb am 5.12. 2015 um 23:58:13 Uhr über

dressurreiten

Theobald: Zacharias Th., Geschichtschreiber und Theologe, wurde am 29. März 1584 zu Schlackenwald in Böhmen als Sohn protestantischer Eltern (bemittelter Bergleute?) geboren und starb 1627 als Pfarrer zu Krafthof bei Nürnberg. Er studirte, nachdem er unbekannt wo Unterricht genossen, in Wittenberg, wo er schon 1604 das Magisterium erlangte. Schon damals und in den folgenden Jahren nahmen neben den theologischen Berufsstudien sein Interesse Naturforschung und Geschichte in Anspruch, zu welchletzterer freilich die Begeisterung für die Entwicklung der lutherischen Kirche, deren Grundlagen er mit patriotischer Freude bereits in den Lehrmeinungen seiner berühmten Landsleute Joh. Hus und Mag. Hieronymus gelegt fand, von selbst hinleitete. Die Lectüre der Schriften des Johannes Hus und seiner Proceßacten nährte in ihm die Ueberzeugung, wie „unbillig und unchristlichman in Konstanz mit Hus und Hieronymus verfahren, und weckte den Vorsatz, dies noch besonders öffentlich darzuthun, weshalb er zunächst mit der Sammlung des Stoffes und Durchforschung der Arbeiten seiner zeitlich näher stehenden Landsleute (Dubravius, Hajek, Lupač u. A.) begann. Wichtiger war, daß er als Reisebegleiter einiger junger Adeligen, welche, um czechisch zu lernen, sich in verschiedenen Orten Böhmens aufhielten, mit Erfolg die Gelegenheit wahrnahm, auch noch neues Material zu sammeln, wobei namentlich die in Taus aufbewahrte Bibliothek des M. Prok. Lupač reiche Ausbeute bot. Dies eiferte ihn an, hinterher, umja nichts zu unterlassen“, die vornehmsten böhmischen Städte noch besonders zu besuchen und überall behufs Erlangung gedruckter und ungedruckter Quellen für sein Werk mit Pfarrern, Lehrern und Stadtschreibern in Verbindung zu treten. So brachte Th. ein weitläufiges Material zusammen, das er freilich nicht nur zur Darstellung der Lehre und Geschicke des J. Hus seit 1401, sondern einer Erzählung des großen Hussitenkrieges bis zur Einführung K. Sigmund’s ins Land (1436) verwerthete. Das Buch, in 85 Capitel getheilt, erschien im J. 1609 in Wittenberg in 4° und führte den Titel „Hussitenkrieg, darinnen begriffen das Leben, die Lehre und Tod M. Johannis Hussij und wie derselbige von den Böhmen u. s. w. ist gerochen worden, alles aus glaubwürdigen Geschichtschreibern, alten Monumenten und Manuscripten mit Fleiß zusammengetragen“ u. s. w. Es war dem Grafen Joachim Schlick von Bassano und Weißenkirchen, Herrn zu Swijan in Böhmen, dem energischen Führer der protestantischen Action, die 1609 zur Erlangung des Majestätsbriefes seitens K. Rudolph II. geführt, gewidmet. Im J. 1621 erschien eine neue Ausgabe mit Verbesserungen und um drei Bücher vermehrt, ebendort, andere (deutsch oder lateinisch, letztere nach Balbin von Theobald’s Sohn besorgt [?]) ebendort 1640, in Breslau 1750, bei Freher, dann in Frankfurt 1625, bes. von Jak. Pontanus von Heidelberg. So gerade und ehrenwerth Theobald’s Sinn und Streben ist, so groß sein Fleiß und seine Gelehrsamkeit, – er ist auch in Cicero und den gewöhnlichen Classikern wohl zu Hause und hat an Quellen mehr benutzt, als er angibt (freilich auch den Fabulisten und Fanatiker Dalemil) –: sein Standpunkt ist ein einseitiger und seine Methode ungenügend, so daß die Angaben des Buches nur unter steter Prüfung zu benützen sind.


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