Eklig

da war diese tote ratte im keller. sie lag auf der seite und wir umstanden sie nervös zu dritt; »operation kadaver-beseitigung« zuvor in der wg-küche durchgesprochen sowie uns kräftig mut gemacht. die idee war, den tierkörper auf eine feste pappe zu schieben und ihn dann mit der pappe in einen doppelten müllsack zu verfrachten und zu entsorgen. ich selbst hielt die langstielige schneeschaufel, andré die pappe, christina den müllsack. der plan funktionierte gut. bis zur kante der pappe, die ein wenig zu hoch war und der kadaver nur mittels einer halben umdrehung auf ihr zu liegen kam. die andere hälfte ratte war bereits von fetten weissen maden weggefressen worden, die sich in dem enstandenen hohlraum wanden und plötzlich befreit auf uns zu krochen.

mit der skrupellosigkeit des einzelnen im gruppengefüge zu rechnen ist eklig. ich träume lieber. bis zum supergau. ob das ein guter text für eine bewerbung als chef vom dienst bei welt der wunder ist? wie ist der juhnke in die klapper gekommen? nicht das mich das beunruhigt. aber freiheit ist manchmal ziemlich bunt. ein wunder eben.

wenn dich jemand billig entsorgt, dich irgendwo abkippt, das sitzt tief. und das verrückte ist, sobald das einer geschafft hat, kann das jeder mit dir machen. es ist federleicht. wahrnehmungsstörung und psychose heißen die zauberworte. sehr kostengünstig für den entsorger. ein auschwitz für anfänger eben.

Die Arschhaut von diesem (un)gerichtetem Grafen muss sich durch all die Arschpickel wie ein Stück Schmirgelpapier anfühlen, etwas weicher vielleicht, durch all die mit eklig gelblichem Eiter prall und fast zum Bersten gefüllten Pickel, aber ebenso rau und uneben. Ob bei dem starken Befall noch eine einfache Arschpickelcreme hilft? Oder muss da schon ein Arschmediziner ran?

Ganz ehrlich, auch wenn es im Blaster eher unpopulär rüber kommen mag, dieser (un)gerichtete Graf mit seinem verpickelt wundem Arsch kann einem fast leid tun.