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Höflichkeitsliga schrieb am 8.7. 2002 um 02:59:50 Uhr über

BeachBoys

Teil 1:

Mit den Beach Boys verhält es ähnlich wie mit Elvis, ziemlich viele verkaufte Platten, aber gleichzeitig intim gehaßt von Menschen die Musik erst dann so richtig gut finden wollen wenn sich deren Interpreten den weltläufigen Klischees von milder Rocksubversion und künstlerischer Originalität anheim geben, eine Strategie die etwa von den Beatles zur vollkommenen Blüte gebracht wurde, deren in englischen Schlössern residierende und einen nicht unwesentlichen Teil des Weltbruttosozialprodukts abschöpfende Mitglieder, obzwar zur Hälfte nun auch schon verstorben zu Leb- oder Karrierezeiten es jedenfalls meisterhaft verstanden, sich im richtigen Moment die Haare einen Zentimeter länger wachsen zu lassen als die Konkurrenz, und damit und mit ein paar anderen psychologischen Kniffen eine recht sichere Formel fanden, um ihre Musik zu einem alles umwuchernden DING zu machen, welches unbarmherzigst und scheinbar auf alle Zeiten hin seine Bestimmung auf dem Grund des kulturellen Gedächtnisses der Menschheit zu finden scheint. Soviel zu den Beatles (Sollte man vielleicht noch mal gesondert drauf eingehen)

Anders die Beach Boys. Die Beach Boys erfreuen sich, oder vielmehr das Werk der Beach Boys erfreut sich, vielleicht abgesehen, nun eigentlich ganz sicher abgesehen, von Pet Sounds und der darauf folgenden »experimentellen« Phase, unter vielen Leuten, wir nehmen hier nun natürlich Musikhörer ins Auge deren Aufmerksamkeit an den Zäsuren der Populärmusik, wie es sie in den sechziger Jahren wohl gegeben hat, zumindest nicht vollkommen vorbei geht (was ja nun nichts schlechtes sein muss), also Menschen die einen positiven Bezug zu eben den schongenannten Beatles oder anderen einschlägigen Interpreten aufrechterhalten, einer grundlegenden Unbeliebtheit, die in erster Linie wohl durch die bis heute unermüdlich auch gerade im Zusammenhang mit vielen Exponenten der tagtglichen MTV-Rotation im Munde geführten Klage von Substanzlosigkeit und schamloser Kommerzialisierung ihren Ausdruck findet.
Dass die Vorstellung von der Kommerzialisierung des Popmusikgeschäfts (wozu wir natürlich auch den abseitigsten Black-Metal sowie Gabbertechno, Freejazz und elektronische Sperenzchen zählen wollen, es soll uns keiner damit kommen das Alec Empire von der Hand in den Mund leben muss!)
ein tautologischer Unfug ist, das wissen recht eigentlich auch die vehementesten Verfechter dieses allgemeinen Vorwurfs, interessanter ist hier schon das Verdikt der Inhaltsleere, der Sinnfreiheit, die sich in der populären Kritik heute wie gestern natürlich besonders gerne am nicht genehmen zu Markte getragenem Image sowie mangelnder Tiefe von Gesangstexten entzündet, beide Aspekte sind hier gewissermaßen das Golgatha der frühen Beach Boys, wenn diese auch mit dem Pet Sounds Album ihre eigene kleine Auferstehung verpasst bekommen sollten, aber das soll hier vernachlässigt werden, denn wir reden von Sonne, Strand und Chevrolet Cabrios, wir reden von Fun, Fun, Fun, und warum die Beach Boys der Alben von »Surfin Safari« (62) bis »The Beach Boys Today« (65), trotz allem eine Band sind, die sich unseres allergrößten Interesses erfreut, und warum das Hören dieser Musik eigentlich jeden vernünftigen Menschen vom Grund seiner Seele (oder von welchem Grund auch immer) her in zustände der äußersten Rührung versetzen muss...

(wird fortgesetzt)



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