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@ schrieb am 29.8. 2010 um 09:46:08 Uhr über

Parabel

Die Enden der Parabel: Jelinek übersetzt
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“elfiede elfried mariia tsuart elriede elfreide marria jelinnek jeline elfriedde ulriek tuart stuaart vno mria ulirke jelienk jeliek lurike aria elfrede elrfiede elfrriede maaria jeilnek”

Wie gesagt, ich mochte die Jelinek schon immer. Eine Kämpferin, stets am Abgrund. Muss in Oesterreich leben, die arme! Will in Oesterreich leben (in Berlin und München hat es sie jedenfalls net gehalten. “Etliche hat damals auch die Betonspinne erwischt, droben, auf der Dammkrone.”) Sie ist in Mürzzuschlag geboren. Jaja, es HAT eine (kleine) Bedeutung, wo jemand geboren ist (ich weiss zum Beispiel, wo mingus geboren ist, naja und rr in Essen *smile* ). “Ich denke, dass diese Herrschaft der Provinz, die jetzt über uns gekommen ist, eine geistige Provinzialisierung, eine Enge mit sich bringt, die auch zur Norm der Kultur wird.”

Ein Mürz! Und dann noch ein Mürzzuschlag!! Wenn das nicht nach Boris Vian tönt......

Exkurs (naja, eigentlich Inkurs): Schon wieder das oft kritisierte selbstreferentielle Schreiben (“Ich habe aufgehört Kritiken zu lesen, weil es mich zu sehr deprimieren würde. Ich könnte sonst vielleicht nicht mehr arbeiten.”) Aber schreib mal in ner Community NICHT selbstreferentiell! Ich würde alles an meine Mitschreiberinnen und Mitschreiber anpassen. Poacher ja auch. Wie öde bei Wikipedia: Neutralität ist unser oberstes Gebot. Bin ich Schweizer?

Hab damals im Burgtheater ihr Sportstück und auch sie an Schleefs Hand gesehen. Ein monströser, fünfstündiger Abend! Bin anderntags gleich wieder hin. Sie und der unvergessliche Einar Schleef tappsten zum Schluss Hand in Hand über einen Text, der auf den Bühneboden projiziert wurde, naja, vielleicht wars aus Penthesilea von Kleist, unsicher, tastend, stotternd (was Schleef ja eh tat und nie verbarg). „Wie wollen Sie einem jungen Mann klarmachen, daß er in den Krieg ziehen soll, wenn er vorher keinen Sport getrieben hat.“

Vielleicht wars ihr pazifistischer Ansatz, der sie zum Übersetzerbleistift greifen liess? Denn warum sollte sie so nen Chauvi wie Pynchon sonst übertragen? Manche ihrer Buchnamen erinnern einen ja direkt an Rahab: “Schreiben als Geschlechterkampf”. Frauen sammeln halt mehr Frustrationen als Männer an und sind dann meist auch eruptiver in der Entladung....

Aber nein. Sie hatte LUST, Rainbow’s Gravity zu übersetzen! (Und wir wollen schon beim Lesen aufgeben.....)

Ich zitiere hier verbotenerweise (denn derAutordes Interviews wünscht es net ohne Genehmigung):

Er ist einfach ein genialer Geschichtenerzähler, ein unglaublicher Enzyklopädist, der hunderterlei zusammentraegt, von dem andere nicht einmal träumen würden, und das ist für mich auch sehr lustvollgewesen, das zu übersetzen.”

Und bevor ich augepeitscht werde lieber der link zum ganzen Interview:

www.wischenbart.com/de/essays__interviews_rw/elfriede_jelinek_interview_wischenbart.pdf
Nun müsste man alles in Englisch und alles in Deutsch lesen und dann die Sprachen vergleichen. Aber lass man. Wir übersetzen ja grad ins Freitagsche.



Der Text ist Teil eines Projekts:
Wir lesen gemeinsam Thomas Pynchons "Die Enden der Parabel



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