Gipfelerfahrungen

Die Gipfelerfahrungen eines Nachbarn bei Touren mit seinem Nachbarsjungen sind sind teils gewöhnlich wie immer im Gipfeltourismus.
Ich meine nicht, was von Touristikunternehmen vorab versprochen wird, sondern auf Facebook hinterher beklagt.

Teils ungewöhnlich, und jetzt sind wir beim Altersunterschied. Und folglich bei unterschiedlichen Zeitumständen.
Mir war in der Anfangszeit beim Fummeln nachts im Bett immer ein ganz bestimmter Nachbarsjunge vor Augen.
Bei ihm immer ein anonymer, strammer und ergebenst bedienter Männerschwanz.
Nicht kunstvoll phantasiert! Nicht leibhaftig zwar, aber immerhin live auf dem Display seines Handys.

Auf einem Berg ganz oben sein und zugleich auf einem schönen, tiefen Weidegrund bequem sich ausstrecken.
Das gibt es!
Das sind diese erloschenen (oder nur hier & dort noch Dampf/Rauch auszischenden) Vulkane. Nicht allzu hoch, also oben noch begrünt. Mitten im sanft konkaven Krater oft wieder ein kleiner Kegel, steile Weingärten ringsum sogar - hat man je von einem Vulkanwein gehört?

Gipfel-Panorama - geschenkt.
Aber, über 2000 m hoch auf einer Wiese liegen, nichts als grüne Bergwände ringsum - und ein Panaroma!

"So, mein Engel, gleich sind wir oben.
Da ist schon die Bergstation.
Siehts du?"

»Mir ist schlecht.«

»Wie sitzen deine Skier?«

»Ich habe Kopfschmerzen.«

"Ja...gut...also...
Guck mal, da steht unser Haus..."

"Oh, mein Gott!
Ist das hoch!
Ich will nach Hause!"

"Ja, Engelchen...gleich...
So, wir sind da...
Ist das Wetter nicht schön?"

»Es ist kalt.«

Ich helfe ihr vorsichtig aus der Gondel.

"Gut gemacht!
Gehen wir nach draußen, da kannst du
dir die Skier anziehen..."

»Ich will nach Hause.«

"Schau doch mal!
Da ist das Matterhorn!
Ist das nicht wundervoll?
Das kannst du jetzt deiner
ganzen Familie in Ecuador
erzählen! Von denen war sicher
noch niemand in den schweizer
Alpen!
Mein Schatz?
Was ist?
Weinst Du?"

In einem messebedingt überfüllten Restaurant machte ich heute zum wiederholten Mal die Feststellung, dass sich Schweizer bei Gesprächen in der Öffentlichkeit einer ungewöhnlich hohen Lautstärke befleißigen. Ohnehin denkfaul im Fieberschumm legte ich mir die Erklärung zurecht, dass diese Angewohnheit wie das Jodeln vermutlich auf die räumlichen Entfernungen zwischen den Bundesgenossen zurückzuführen ist.