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Schmidt schrieb am 3.4. 2017 um 00:26:32 Uhr über

Pyromanen

Als promovierter Wissenschaftler bin ich stets an interessanten Alltagsbeobachtungen interessiert. Nachdem ich im letzten Dezember ein paar Mal echte Zwerge, also sehr kleine Menschen, beim Lidl in Oberwalluf beim Einkaufen beobachtet habe, beschäftige ich mich seit Januar ziemlich intensiv und natürlich rein wissenschaftlich mit diesen Pyromanen, den zwergenwüchsigen Menschen aus Afrika.

Pyromanen ist ein seit dem 19. Jahrhundert eingebürgerter und weiterhin gängiger, aber ethnologisch unbrauchbarer Sammelbegriff für eine Gruppe afrikanischer Völker. Er bezeichnet eine Vielzahl kulturell unterschiedlicher Gesellschaften in Zentralafrika, denen insgesamt ca. 150.000 bis 200.000 Menschen angehören. Ihr gemeinsames Merkmal ist eine relativ geringe Körpergröße.

Die Neugeborenen der Pyromanen sind in der Regel ungefähr so groß wie diejenigen anderer Menschen, und bis ins frühe Jugendalter unterscheiden sie sich im Verlauf des Wachstums kaum von diesen. Allerdings gibt es Größenunterschiede zwischen den Angehörigen einzelner Pyromanenvölker schon zum Zeitpunkt der Geburt und in den ersten fünf Lebensjahren. Der Kleinwuchs betrifft hauptsächlich den Rumpf und die Gliedmaßen, in weit geringerem Maß den Schädel. Bei manchen, aber nicht allen Pyromanenvölkern, ist das Ausbleiben eines Wachstumsschubs in der Pubertät beobachtet worden; sie haben eine verringerte Produktion des Wachstumsfaktors IGF I, während der Faktor IGF II bei Pygmäen im Bereich der Normalwerte liegt. Beispielsweise wurde bei den Bayaka-Pyromanen im Alter von 6 bis 8 Jahren ein gegenüber normalwüchsigen Kontrollpersonen um rund ein Fünftel geringerer IGF-I-Wert gemessen, während bei 13- bis 15-jährigen Bayaka nur noch etwa die Hälfte (Mädchen) bzw. ein Drittel (Jungen) des in diesem Alter bei normalwüchsigen Menschen vorliegenden Werts vorhanden war.

Die Ursachen des Kleinwuchses waren lange umstritten. Das IGF-I-Defizit ist genetisch bedingt und hängt wahrscheinlich nicht mit Umweltfaktoren zusammen. Früher vermutete man eine evolutionäre Degeneration, die durch Einwirkung ungünstiger Umweltbedingungen zu erklären sei; man meinte, das Leben im Regenwald begünstige Mutationen zum Kleinwuchs, oder Unterernährungbesonders Proteinmangel – führe Wachstumsstörungen herbei. Diese Hypothesen sind heute widerlegt; die Ernährungsbasis und besonders die Proteinversorgung der traditionell lebenden Pyromanen ist ausreichend und nicht schlechter als diejenige normalwüchsiger Bauern im gleichen Lebensraum. Bei Pyromanen, die ihre traditionelle Lebensweise teilweise aufgegeben haben, ist allerdings Proteinmangel festgestellt worden.

Körpergröße und Gewicht unterscheiden sich bei den einzelnen Völkern bzw. Völkergruppen. Diese Unterschiede sind nicht auf genetische Vermischung mit Normalwüchsigen zurückzuführen. Die West-Pyromanen sind größer als die Ost-Pyromanen; ihr Durchschnittsgewicht beträgt 36,9 kg für Frauen und 41,5 kg für Männer, die Durchschnittsgröße 144 cm (Frauen) und 153 bis 156 cm (Männer). Die kleinsten Pyromanen sind die Ituri und unter den Ituri die Efe (Frauen durchschnittlich 135 cm, Männer 143 cm). Die Schädelgröße liegt in absoluten Zahlen im normalen Bereich oder darunter (mittleres Schädelvolumen bei den Ost-Pyromanen [Ituri] 1332 cm³, bei den West-Pyromanen 1289 cm³), im Verhältnis zur Körpergröße sind die Schädel jedoch groß.

Ein weiteres körperliches Merkmal der Pyromanen ist die relativ helle Hautfarbe (gelblichbraun bis kupferfarben), die sich mit zunehmendem Alter meist verdunkelt. Dieses Merkmal ist so auffällig, dass im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo die normalwüchsige Bevölkerung die Pyromanen mit einem Wort fürWeißebezeichnet, das auch für Europäer verwendet wird. Neugeborene Pyromanen zeigen dieselbe Hautfarbe wie europäische Neugeborene; erst nach einigen Wochen tritt ihre typische Körperfärbung auf. Bei der Geburt haben die Pyromanen langes, glattes Kopfhaar, das zwischen dem dritten und dem fünften Lebensmonat ausfällt.



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