Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Legende«
Tanna schrieb am 12.4. 2000 um 21:56:46 Uhr zu
Bewertung: 4 Punkt(e)
Hans-Peter Ecker:
Von den kleinen Schwächen der Heiligen
Die Rekordsucht ist die Kehrseite eines vernünftigen Sportsgeistes und zugleich eine weitverbreitete menschliche Untugend. Leider hat dieser Wahn, wie die Legenden zeigen, auch vor unseren lieben Heiligen nicht haltgemacht.
Sankt Petrus schlug Malchus im Garten Gethsemane ein Ohr ab; darauf fiel Sankt Andreas nichts Klügeres ein, als den Legionär Fabricius mitteld der Schärfe seiner Sichel um beide Ohren und zusätzliche drei Finger zu berauben.
Der Apostel Johannes speiste weiland in einer Pause zwischen zwei Predigten fünftausend Gläubige mit sieben Fischen; ein paar Wochen später ließ der Apostel Paulus bei einer ähnlichen Gelegenheit neuntausend bei zwei und einem halben Fisch beinahe verhungern, nur um jenem den Rekord abzunehmen.
Um Sankt Ephräsius zu übertreffen, der sechs Jahre auf einer zwölf Meter hohen Säule zugebracht hatte, harrte Sankt Koriander bei angegriffener Gesundheit und übelster Laune dreizehn Jahre auf einer einhundertvierundvierzig Meter hohen Säule aus.
Nur weil der heilige Laurentius auf einem Rost gebraten worden war, bestand der heilige Olof, nachdem er sich bereits zwanzig Tage in einem Essigfaß mariniert hatte, auf einem Kontaktgrill.
Sobald Sankt Carrachio zu Ohren kam, daß sich im fernen Europa ein gewisser Bonifaz durch das Fällen einer gewissen Donareiche großen Ruhm erwerben konnte, rodete er die amazonischen Urwälder bis auf den letzten Stamm.
So man nur weitersuchte, wäre der Beispiele kein Ende.
Stöbers Greif schrieb am 28.1. 2000 um 20:10:39 Uhr zu
Bewertung: 7 Punkt(e)
Robert Gernhardt
DIE LEGENDE
Wer schon einmal in London war, kennt sie sicher, die Victoria-Station, jenes längliche Bauwerk, das sich wie ein steinerner Zeuge mitten in der Millionenstadt erhebt. Aber wer weiß schon, wieso es gebaut wurde?
Nun, einst hatte sich die Queen Victoria bei der Jagd verirrt, immer verzweifelter wurde ihre Lage, und schließlich brach sie mitten im Walde zusammen, die nackte Furcht in den Augen, ein Stoßgebet auf den Lippen, doch da teilte sich plötzlich das Gesträuch und ein Hirsch trat heraus, ein Hirsch, der ein Geweih auf dem Kreuz oder ein Kreuz zwischen dem Geweih trug, da gehen die Meinungen auseinander, verbürgt jedoch ist, daß der Hirsch eine segnende Bewegung mit der Hinterhand machte und also zur Königin sprach: »Habe keine Angst! Denn du wirst in Bälde errettet werden!«
Da aber sank die Königin in die Knie und gelobte, an dieser Stelle einen Bahnhof zu errichten.
kläuer schrieb am 28.1. 2001 um 03:36:23 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
Die Legende weiss zu berichten, was der Beifahrer von den vielen bunten Linien, Symbolen und Punkten auf der Landkarte zu halten hat.
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