Seifenblasen

Ein Spielzeuggeschäft hier in Freiburg hat eine automatische Seifenblasmaschine über dem Schaufenster. Die Seifenblasen schweben still auf die Leute nieder, die richtig wichtig durch die Straße hetzen. Wer außer den kleinen Kindern sieht die Seifenblasen überhaupt? Manchmal ich. Aber ich weiß zuviel über Interferenz und die »Farben dünner Schichten«, um ihr Schillern noch als Wunder betrachten zu können. Vielleicht sind die Kinder doch besser dran.

Katz und Goldt stellten in einem ihrer Comics die Überlegung an, wie es wohl aussähe, hätte sich das Seifenblasenpusten gegen das Rauchen durchgesetzt.
Ich habe mir schon überlegt, ob ich, der ich Tabakgeruch und ~geschmack nicht besonders mag, nicht tatsächlich so ein Pustefixdöschen mit mir führen sollte, denn: Seifenblasen sind ja schon recht schön anzuschauen, habe es aber aus folgenden Gründen bislang unterlassen:
1. zu feige
2. zu bequem
3. möchte ich nicht den (unzutreffenden) Eindruck entstehen lassen, ich wäre raucherfeindlich eingestellt und mein Treiben wäre als eine Art Protestaktion zu verstehen.

Tausende in Seifenblasen verpackte Wünsche, Hoffnungen und Träume steigen den Himmel hinauf.

Tausende werden zerplatzen und die zerbrochenen Wünsche und Träume auf dich herabprasseln.

Laß dich nicht von diesen selbstgebauten Bomben vom Weg abbringen,
denn wenn nur eine Seifenblase den Himmel erreicht, war es das Leiden wert.

Seifenblasen sind schön. Sie sind bunt und gleichzeitig durchsichtig. Sie schweben sanft durch die Gegend, und wenn sie irgendwo gegenfliegen, zerplatzen sie. Sie riechen nach Seifenblasenflüssigkeit. Mein Bruder hat mal mit Spüli und gekauftem Seifenblasenzeug eine Mischung hingekriegt, bei der die Blasen sehr stabil waren. Sind sie auf den Boden gefallen, dann sind sie abgeprallt und wieder hochgeflogen (Jedenfalls auf Teppichboden :-) ). Ich mache immer noch gerne Seifenblasen, auch wenn ich schon 16 bin...