Tomaten

Wusstet ihr schon, dass Tomaten in Österreich Paradeiser genannt werden?
Ich erklär's euch in der Originalsprache:

A Paradeiser, Paradeis oda Tomatn (lat.: Solanum lycopersicum) is a Pflaunznoat aus da Famülie vau de Nochtschottngwäx. In da Umgaungssproch is damid vua oim de rode Frucht vo dea Pflaunzn gmant.

Um zu begreifen, was eine Tomate ist, muss ich vor allen Dingen selbst keine Tomate sein.

Als ich im Sommer im Kloster war zu Meditations-Exerzitien, waren im Kloster-Garten grade die Tomaten reif - mit der Konsequenz, daß es täglich ein tomatenhaltiges Mittagessen und jeden Abend Tomatensalat gab. Ich hatte das Gefühl, eine zehntägige Tomatenkur zu machen.
Hart war das Ganze für eine Teilnehmerin, die eine Tomatenallergie hat - sie bekam zwar dann immer irgendwas tomatenfreies, aber das sah nicht immer ganz so gut aus wie das Essen der Tomatenfraktion.

Ich koche des öfteren mit passierten Tomaten. Ich stelle mir das »passiert« wie »geschehen« vor, wie passierte Unfälle und frage mich, was den Tomaten denn genau passiert ist. War sicher nicht angenehm.

»Tomaten auf den Augen haben« ist eigentlich nicht korrekt. Ich kenne niemanden, der sich Tomaten auf die Augen tut, höchstens mal ein paar Scheiben Gurken oder Kontaktlinsen.

Meine nächste Inkarnation wird wohl eine Tomate sein. Ich habe in diesem Leben schon so vielen, so unendlich vielen Tomaten den Garaus gemacht, daß die karmischen Folgen nahezu Unzweifelhaft auf der Hand liegen.
OK ich akzeptiere das.
Ich möchte aber um EINE Gunst bitten liebe Reinkarnationskoordinatoren:
Bitte keine holländische Wassertomate, und bitte nicht als Ketchuptomate.
Knackig sollte ich sein, rot, rund und reif, und von einer sinnlichen, weiblichen Frau gepflückt und gleich gegessen.