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wuming schrieb am 8.3. 2010 um 02:17:05 Uhr über

Theoretiker


Klaus Kreimeier (* 8. November 1938 in Hannover) ist ein deutscher Publizist und Medienwissenschaftler.

Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Leben
2 Unterrichtstätigkeit
3 Werke
4 Weblinks


Leben [Bearbeiten]
Klaus Kreimeier ist in Linz an der Donau und in Salzgitter aufgewachsen. Nach dem Abitur 1958 studierte er Theaterwissenschaft, Germanistik und Kunstgeschichte in an der Ludwig-Maximilians-Universität München und ab 1959 an der Freien Universität Berlin. Neben dem Studium arbeitete er als Regisseur an der Studentenbühne des Theaterwissenschaftlichen Instituts in Berlin sowie als freier Lektor für die Ufa-Fernsehproduktion in Tempelhof. 1964 promovierte er mit einer stilgeschichtlichen Dissertation über das moderne Bühnenbild zum Dr. phil.

1964 bis 1968 arbeitete Kreimeier als Programmreferent, danach als Fernsehdramaturg beim Hessischen Rundfunk in Frankfurt a.M., danach war er Kulturredakteur beim Spiegel in Hamburg. Ab 1969 lebte er als freier Publizist in Westberlin; er schrieb und produzierte filmhistorische und filmkritische Fernsehsendungen für den WDR, den Bayerischen Rundfunk und das ZDF. 1971 bis 1976 war er Dozent an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin für Filmgeschichte und Medientheorie, ferner Gastdozent und Lehrbeauftragter an in- und ausländischen Universitäten. 1973 veröffentlichte er sein BuchKino und Filmindustrie in der BRD“.

Unterrichtstätigkeit [Bearbeiten]
Nach einer Berufung auf eine Professur an der Universität Oldenburg wurde Kreimeier 1974 wegen seiner aktiven Betätigung in der Vietnamkrieg-Oppositionsbewegung vom niedersächsischen Kultusministerium aufgrund des Radikalenerlasses als Hochschullehrer abberufen. 1981 habilitierte er als Medienwissenschaftler an der Universität Osnabrück; nach seiner Berufung an die Universität Marburg wurde er, diesmal vom hessischen Kultusministerium, erneut aus politischen Gründen abgelehnt.

Ab 1976 lebte Kreimeier als freier Publizist in Köln; hier arbeitete er für die Rundfunkanstalten (überwiegend WDR und Deutschlandfunk) und schrieb zahlreiche Literaturkritiken sowie film- und medienkritische Beiträge für dieFrankfurter Rundschau“, „Die Zeit“, „Freitag”, „Die Woche”, „Tageszeitung/tazund „epd-Film». Bis 1981 war er Mitherausgeber und Redakteur der Kulturzeitschriften „Kämpfende Kunst”, „Kunst und GesellschaftundSpuren«. Zwischen 1979 und 1987 unternahm er mehrere Reisen nach Kenia, Tansania, Sambia, Ghana, Nigeria, Simbabwe und Uganda. Daraus entstanden Rundfunksendungen und Studien über die zeitgenössische anglophone Literatur Afrikas, aus denen das BuchGeborstene Trommeln”, (Neue Kritik, Frankfurt/M.) 1985, hervorging. 1996 folgte eine Reise nach Südafrika mit Recherchen zur Arbeit der „Truth and Reconciliation Commission” für WDR und Deutschlandfunk.

In den 1980er und -90er Jahren war Kreimeier Mitglied in den Auswahlkommissionen der Westdeutschen Kurzfilmtage Oberhausen und der Duisburger Filmwoche; ferner reiste er als Filmreferent für das Goethe-Institut in den Nahen Osten, nach Spanien, Indien, in mehrere Balkanländer sowie nach Georgien. In dieser Zeit entstanden größere monographische Arbeiten über Wajda, Praunheim, Murnau, Fritz Lang, Ivens, Tarkowskij, Kurosawa und Wenders (vor allem in der Reihe Film des Carl Hanser Verlags) sowie Publikationen über Elia Kazan, G.W. Pabst und die Kulturgeschichte des Vamps für die Retrospektiven der Internationalen Filmfestspiele Berlin; daneben filmhistorische Studien unter anderem über Joe May und Richard Oswald (CineGraph, Hamburg).

Von 1987 bis 1992 arbeitete Kreimeier an einer umfassenden Geschichte des Ufa-Konzerns, die 1992 erschien („Die Ufa-Story”, Carl Hanser, München/Wien). Daneben war er Fachberater bei großen filmhistorischen Ausstellungen (Murnau, Bielefeld 1988; Ufa, Berlin 1992). Aus der Auseinandersetzung mit der deutschen Medienlandschaft nach der Einführung des Privatfernsehens ging 1995 sein BuchLob des Fernsehens” (Hanser, München/Wien) hervor.

Von 1997 bis 2004 war Kreimeier Professor für Medienwissenschaft und Sprecher des Medienstudiengangs an der Universität Siegen. Von 1999 bis 2005 leitete er das Teilprojekt „Weimarer Republikim DFG-geförderten ForschungsprojektGeschichte und Ästhetik des dokumentarischen Films in Deutschland 1895–1945”. 2001 gründete er die medienwissenschaftliche Zeitschrift „Navigationen”. Seit 2002 leitet er mit Joseph Garncarz das Teilprojekt „Industrialisierung der Wahrnehmungim DFG-geförderten Forschungskolleg „Medienumbrüche” an der Universität Siegen. 2006 wirkte er als Gastdozent an der Philosophischen Fakultät (Germanistik) der Universität Sarajevo.

Werke [Bearbeiten]
Illusion und Ironie. Gegenkräfte im modernen Bühnenbild. Dissertation FU Berlin, 1964
Das Kino als Ideologiefabrik. Leitbilder und Stereotypen in der Geschichte des deutschen Films. Kinemathek 45, Berlin 1971 (Buchfassung einer WDR-Fernsehserie)
Kino und Filmindustrie in der BRD. Ideologieproduktion und Klassenwirklichkeit nach 1945. Kronberg Ts. (Scriptor) 1973
Joris Ivens. Ein Filmer an den Fronten der Weltrevolution. Berlin (Oberbaum) 1976
Zeitgenosse Chaplin (als Herausgeber). Berlin (Oberbaum) 1978
Geborstene Trommeln. Afrikas zweite Zerstörung. Literarisch-politische Expeditionen. Frankfurt/Main (Verlag Neue Kritik) 1985
Nadine Gordimer. München (edition text + kritik) 1991
Notizen im Zwielicht. Fernsehalltag und Bildschirmwirklichkeit. Marburg (Schüren) 1992 (Auswahl von Fernsehkritiken)
Die Ufa-Story. Geschichte eines Filmkonzerns. München (Carl Hanser) 1992 (frz. Ausgabe 1994 bei Flammarion, Paris; Preis der frz. Filmkritik für das beste ausländische Filmbuch; amerik. Ausgaben bei Hill and Wang, NY, 1996 sowie University of California Press, Berkeley und Los Angeles, 1999; japan. Ausgabe bei Hirata, Tokio, 2005)
Die Metaphysik des Dekors. Raum, Architektur und Licht im klassischen deutschen Stummfilm (als Herausgeber). Marburg (Schüren) 1994
Lob des Fernsehens. München (Carl Hanser) 1995
Geschichte des dokumentarischen Films in Deutschland. Band 2: Weimarer Republik (1918-1933). (als Autor und Herausgeber mit Antje Ehmann und Jeanpaul Goergen, Stuttgart (Reclam) 2005
Weblinks [Bearbeiten]
Literatur von und über Klaus Kreimeier im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (Datensatz zu Klaus Kreimeier • PICA-Datensatz • Apper-Personensuche)
www.kreimeier-online.deSelbstdarstellung
Hochschulprojekt an der Universität Siegen
Personendaten
NAME Kreimeier, Klaus
KURZBESCHREIBUNG deutscher Publizist und Medienwissenschaftler
GEBURTSDATUM 8. November 1938
GEBURTSORT Hannover

Vonhttp://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Kreimeier“
Kategorien: Publizist | Medienwissenschaftler | Hochschullehrer (Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin) | Deutscher | Geboren 1938 | Mann


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