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Basisreligion schrieb am 25.9. 2001 um 09:44:15 Uhr über

Moral

Unser Instinkt für Moral ist verloren gegangen

Und eine andere Sache ist zu bedenken: Wenn die in unserem CHRISTLICHEN GLAUBEN vorausgesetzte MONOGAMIE
tatsächlich eine VERANLAGUNG von der Natur her ist, dann muß es auch eine »Veranlagung zu dieser Veranlagung« geben,
damit sie überhaupt gelebt werden kann. Genauso wie die Veranlagung zur Monogamie muß diese "Veranlagung zur
Veranlagung" nun bei der Menschwerdung entstanden sein, also zu der Zeit, als aus unseren tierischen Vorfahren im mit
Sicherheit damals auch schon warmen Afrika der Mensch entstand. Die Kleidung bei dieser gleichzeitigen Entwicklung - eben
und gerade auch zur Monogamie - war – „keine“. Es ist also naheliegend anzunehmen, daß auch heute die Monogamie
nur dann und dort funktionieren kann, wo auch die Nacktheit zumindest problemlos möglich ist, wo diese Nacktheit
selbstverständlich sein kann.

Dazu ein Gleichnis: Stellen wir uns einmal vor, ein König auf einer fernen Insel kann weder selbst weder Radfahren noch hat es
selbst je gesehen - er hat nur davon gehört. Doch es scheint ihm sehr praktisch, wie man sich da selbst und dazu noch kleinere
Lasten energiesparend und umweltfreundlich auf zwei Rädern fortbewegt, also möchte er es seinen Untertanen beibringen.
Allerdings kennen weder er noch die Leute ein Fahrrad und so ist auch jegliche „Radfahrschulung“ erst einmal Theorie. Unser
König möchte nun natürlich, daß »seine Fahrschüler« auf dem Weg bleiben und sich nicht zu Tode stürzen. Da er nun von den
fürs Radfahren typischen Instinkten im Hinblick auf die Balance keine Ahnung hat, glaubt er doch tatsächlich, daß es besser ist,
wenn er die Lenkräder mit den Lenkern starr an den Rahmen befestigen läßt, denn dann fahren die Räder doch am einfachsten
immer geradeaus und bleiben auf der vorgegebenen (geraden) Straße, auf der er seine Untertanen leiten möchte. Doch das
Ergebnis: So klappt das Balancehalten beim Radfahren und damit überhaupt das Radfahren schon gar nicht und schließlich
glaubt unser König sogar, daß eben in seinem Land und zu seiner Zeit die Menschen überhaupt das Gefühl fürs Radfahren nicht
haben - und sie eben jetzt immer irgendwelche Stützen haben, die sie festhalten oder an die sie sich klammern können.

Dieser Vergleich scheint doch recht plausibel: Haben nicht auch bei uns die Menschen durch die kulturbedingte Übertreibung
einer Moral (unbeweglicher Lenker!) nur zu oft das Gespür für wirkliche Moral und schließlich auch für deren Vorteile und
Brisanz verloren? Und daher brauchen sie jede Menge Stützen: Gesetze, Religionen mit den typischen Drohungen von Strafen
und Versprechungen von Belohnungen - notfalls sogar nach dem Tod - und immer neue Einengungen. Und doch funktioniert
alles nicht - das Einfachste wäre, den Menschen zur rechten Freiheit zu führen und ihn notfalls sogar dazu zu zwingen, seine
natürlichen Instinkte zu aktivieren! Natürlich müßte er auch lernen, wie man damit umgeht, so wie ein Kind und überhaupt jeder
Mensch, der es nicht kann, das Radfahren lernen muß!





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