Dschungel

Vera kam neu in unseren Kurs, sie war vorher auf einer anderen Schule gewesen. Da war sie nicht zurecht gekommen. Sie war blond, schön und zickig. Und sie war ehrgeizig. Ich las damals schon die ZEIT, als sie noch über ihrem SPIEGEL brütete. Sie bewunderte mich, und zeigte mir irgendwann mal Fotos von sich nur im BH und im Slip, und nahm mich mit zu sich nachhause. Sie hatte eine Wohnung fast ganz für sich alleine - unter der von ihren Eltern. Wir gingen ins Bett miteinander. Sie war meine erste Frau, ich ihr zweiter Mann. Wir waren beide sechzehn. Ihr erster Mann hiess Mark, war neunzehn, und zweimal hängengeblieben. Wir lernten uns durch Vera kennen, und mochten uns auf anhieb. Mark wollte einfach nicht auf mich böse sein, daß ich mit seiner Freundin fickte, und ich wollte Mark nix wegnehmen. Ohne Worte teilten wir uns die Vera, und wurden Freunde. Wir fuhren Fahrrad zusammen, kifften, soffen Bier, gingen zusammen nackt schwimmen, und irgendwann vögelten wir zu dritt. Wir verheimlichten das auch nicht - im Gegenteil. Die Vera, die war unglaublich stolz, zwei Jungs zu haben, und Mark und ich waren unglaublich stolz, auf diese Weise Freunde geworden zu sein, und etwas »total alternatives« zu machen. In den Sommerferien waren wir fast die ganze Zeit zusammen - meistens draussen, am See, oder im Wald. Wir trieben es gerne in den Schonungen im Wald hinter unserer Wohnsiedlung, und machten Bilder von uns: Vera mit Mark, Vera mit mir, Mark mit mir, und wir alle drei zusammen nackt (mit Selbstauslöser, und wir holten sie vor Aufregung zitternd im Fotogeschäft in der Stadt ab, sassen im Café und guckten die Bilder an, so daß jeder, der vorbeiging, sie sehen konnte, und waren unglaublich stolz auf unsere Offenheit.

Als das neue Schuljahr begann, knutschten wir zu dritt auf dem Schulhof, auch wir Jungs untereinander. Das fand die Sabine ganz furchtbar toll, und kam immer zu uns rüber. Ob wir nicht mal zusammen was machen könnten, zusammen schwimmen gehen oder so. Wir fuhren zu viert mit den Fahrrädern an einen kleinen See, und badeten dort nackt, und als wir drei uns im Wasser in den Arm nahmen, kam die Sabine einfach dazu, und wir nahmen sie auch in den Arm, und gingen dann in den Wald zum bumsen. Sabine war mit Frank zusammen, aber das störte uns schon nicht mehr. Sabine fickte mit Mark, fickte mit mir, und lesbelte mit Vera. Wir trafen uns zu zweit, zu dritt, zu viert. Irgendwann kam auch der schwule Dirk dazu, der rasch ein guter Freund von mir wurde, und die Christine, die eine gute Freundin von Dirk war. Später war Christine mit Claus zusammen, der war auch locker drauf.
Einmal, als Veras Eltern über Weihnachten im Schiurlaub waren, konnten wir bei Vera ne Sexparty veranstalten: Vera, Sabine, und Christine, Mark, Dirk, Claus und ich. Es war schon ganz schön abgedreht, aber wir fühlten uns toll. Wir waren eine »gang«. Wir nannten uns selbst »Sex-Punks«, und in so einem Laden, wo man t-shirts bedrucken lassen kann, liesen wir uns alle ärmellose schwarze träger-shirts mit dieser Aufschrift machen, in weiss vorne und hinten, und liefen so über den Schulhof, als es wieder Frühling wurde.