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Der hilfreiche Sozialarbeiter schrieb am 29.6. 2003 um 00:14:33 Uhr über

Eltern

Wie Eltern mit eigenem Ärger umgehen können

»Manchmal finde ich das Verhalten meines Sohnes ärgerlich! Er hört nicht auf mich, wenn es sein Zimmer aufräumen soll! - Es nimmt mich einfach nicht ernst!«, erzählt eine Mutter.

Was passiert in diesem Beispiel?
· Es gibt eine Ausgangssituation: »Ein Kind räumt das Zimmer nicht auf!«.
· Es folgt der Gedanke der Mutter : »Mein Sohn nimmt mich nicht ernstWomöglich folgen noch andere Gedanken, wie: »Ich habe hier wohl nichts mehr zu sagen! Dabei bin ich die Mutter! Na warte, ich werde es Dir schon zeigen!«.
· Ein Gefühl entsteht bei der Mutter. Es beinhaltet vermutlich Verunsicherung, Ärger oder Wut!
· Dem folgt die Handlung der Mutter : Vielleicht schlägt sie das Kind oder sie schreit es an.
· Das Ergebnis wird sein, daß das Kind sich »dumm stellt«, herum schreit, etwas kaputt macht oder sich weinend und verletzt zurückzieht. Das Zimmer wird jedenfalls erst einmal nicht aufgeräumt.

Wo hätte die Mutter an diesem Verlauf etwas ändern können? Sicher nur an der Stelle, an der sie das Handeln ihres Kindes bewertete: »Mein Kind nimmt mich nicht ernst!«, mit all den Folgegedanken.

Was hätte sie hier anderes denken können? Vielleicht:

· »Mein Kind mag das Zimmer aufräumen! Was ist denn los? Vielleicht hat es jetzt etwas anderes vor! Ich rede mal mit ihm darüber, wann der bessere Zeitpunkt ist
· Das Gefühl wird entspannter sein, die Mutter bleibt ruhiger und kann anders handeln:
· Vielleicht geht sie jetzt mit dem Kind in ein konstruktives Gespräch. Sie bespricht mit ihm, wann und wie das Zimmer aufgeräumt werden kann. Vielleicht bietet sie ihre Mithilfe an.
· Das Kind zeigt sicher eher eine Bereitschaft, mitzuarbeiten und das Zimmer aufzuräumen. Die Beziehung jedenfalls bleibt bestehen.

Auch folgende Gedanken - Schritte, die man gut schriftlich verfassen kann, können hilfreich sein um mit der Entwicklung von Wut und Ärger umzugehen:

1. Ich weiß, daß ich ärgerlich werde, weil ... (Ich beschreibe für mich, welche Gefühle und Gedanken ich dazu habe und wie ich mich verhalten werde), z.B.: »Wenn mein Sohn sein Zimmer nicht aufgeräumt hat, ist mein Gefühl: Wut. Meine Gedanken dazu sind: «Er nimmt mich nicht ernst!"
2. Ich mache mir klar, welches Ziel ich eigentlich erreichen möchte. Ein Ziel kann sein: »Ich will , daß mein Kind das Zimmer aufräumt!«.
3. Ich stelle fest, welche negativen Konsequenzen ich dabei vermeiden möchte, vielleicht: »Ich will nicht, daß wir uns streiten
4. Ich beschreibe meinen Plan, wie ich das Ziel erreichen will, wie zum Beispiel: »Ich werde freundlich mit ihm darüber sprechen, wann und wie er das Zimmer aufräumen wird und was geschieht, wenn er es nicht tut
5. Ich verfasse einen »Ausweichplan«, für den Fall, daß mein eigentlicher Plan nicht funktioniert, wie zum Beispiel: »Ich ziehe mich erst mal zurück, tue etwas entspannendes für mich und bereite mich auf ein neues Gespräch vor

Wichtig für Eltern ist es, sich immer wieder klar zu machen, daß man eine gute Mutter oder ein guter Vater ist. Auch daß man Fehler machen wird und machen darf.
Hilfen bieten die Beratungsstellen und das Jugendamt.




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