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kilokrautkartoffel schrieb am 7.7. 2005 um 03:26:20 Uhr über

Goethe

edel sei der kerl, hilfreich und gut.
na und?
es besteht eine direkte verbindung zwischen
lebensfreude und illusionslosem leben? zielgerichtet,
voller tatendurst, der drang, die welt zu veraendern
laesst einen keine minute einfach »hier sitzen«

na ja.
wenn man so langsam in die jahre kommt, juengere
kraeftiger in die haende spucken koennen,
das tagespensum an bewegter materie nicht mehr
2-3 tonnen sondern nurmehr in der hauptsache
aktenkoffer und laptop ausmachen, dann, ja dann
bleibt einem mehr zeit, auch mal einen blick ueber
die schulter zu riskieren, zwischenbilanz zu machen
fuer und wider etwas umfassender abzuwaegen,
risiken nurmehr noch zum spass einzugehen,
ernster, edler gereifter die tat.

und ergiebiger.. manchmal.
manchmal gleicht der blick dem eines gehetzten,
der sich endlich einmal wirklich nach den verfolgern
umsieht, keine findet und etwas irritiert
fragt, vor wem denn geflohen wurde:).

man muss rueckwaerts gehen um vorwaerts zu kommen,
so meinte meister ende,das hat rein garnichts mit
jedweden fernoestlichen heilslehren eher mit
gereifter erkenntnis zu schaffen, lustig ist dass
dieser rat kindern (dem zielpublikum) gegeben wird.

ein bisschen mehr licht ins aelterwerden, und
ploetzlich geht einem eine leuchte auf. dabei
hat der alte goethe das wohl doch nicht wirklich
als markante letzte worte genuschelt, sondern von
geschichtsfaelschern in den mund gelegt bekommen;
seis drum, mehr licht ist als synonym geblieben,
was der alte sack nu wirklich getrieben hat,
ist nur noch ein fall fuer historiker.

oder irre ich?

existent ist nur die jeweilige gegenwart, der moment,
in dem man mit einem festen punkt übers komma hüpft,
immer reihum, bis der faehrmann den letzten lohn einfordert.
wohl dem, der kleingeld dabei hat:).

ich steh nu mal auf schimmelkaese, schmeckt einigermassen
ertraeglich und wenn davon ein ganzer mond voll zu haben ist,
warum nicht? die schnauze kriegt man eh frueh genug
zu voll, egal wie weit man den mund auftut, es ist immer
auch noch ein gegenüber da, der die sache ganz anders
anfasst. mit spitzen fingern, den kleinen etwas abgespreitzt.

das sind weltbewegende fragen, nicht?

gib einer krankenschwester das buch der hilflosen helfer
zu lesen, eine richtige krankenschwester wird trotzdem
weiter machen, aus freude an ihrem tun oder auch weil
keine vernuenftige alternative zur verfuegung steht.l

was nutzt ein beruf, der unterbezahlt gerade ausreicht
monat fuer monat eine runde weiterzukommen? genuegt
ein »bravo« von ausserhalb um sich nciht veralbert
zu fuehlen, so ganz insgeheim, taeglich mit den
niederungen der wirklichen taetigen hilfe umzugehen?

nichts gegen krankenpfleger, schwestern nichts gegen
all die helfenden berufe, nein eher andersrum: bezahlt
endlich vernuenftige loehne, damit die freude am beruf
auch wirtschaftliche auswirkungen hat.

von moral alleine laesst es sich schlecht abbeissen.
allerdings ist das auch ein alter hut, wohl wahr.
lamentieren nutzt niemand, darum bittet niemand, mitleid
bekommst du geschenkt, neid ist hart erkauft.
wieder zwei seiten einer medaillie, ein bedeutungstraeger
quer durch alle kultur.

mir liegt es eher, etwas zu tun und spass dran zu haben.
wenn mit dem spass an der sache auch noch die ein oder
andere mark bei rueberkommt, solls gut sein, alles in
butter und nur dumme fische schwimmen in der naehe von
chemiewerken.

mir liegt nichts dran, anderen meine philosophie aufzudraengen,
wer mit seiner ureigensten fassung der ihn umgebenden wirklichkeit
zurande kommt, ist ein gluecklicher mensch. gelegentliche blicke
ueber den tellerrand sind eh nur kleine fluchten, analog zum
kinobesuch. warum also nicht.




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