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Baumhaus schrieb am 13.11. 2010 um 00:09:45 Uhr über

Notaufnahme

Beim Müllrunterbringen im Treppenhaus auf einem nassen Laubblatt ausgerutscht, reflexartig (»Fall nicht auf den Hinterkopf!«) zur Seite gedreht und nicht mit einkalkuliert, daß ich zu nah an der Wand bin - also mit der rechten Schläfe frontal an der Wand abgebremst. Ungutes Gefühl heute morgen, leichtes Drücken im Schädel, manchmal leichter Schwindel. Heute Abend dann so ein undifferenzierter Schmerz im Halswirbelbereich, der sich langsam aber sicher Richtung Kopf ausbreitete. Versuch zu schlafen brachte nichts, da Befürchtungen, mit der Halswirbelsäule könnte irgendwas Ungutes los sein. Sind ja Nerven drin. Wenn da jetzt was angeknackst ist?
Also Sachen gepackt und zur Notaufnahme. Das erste mal im Leben.
Ödnis. So eine stoische Schwester läßt sich kurz erklären, was passiert ist. »Gegen die Wand gefallen?« »Ja, gegen die Wand gefallen. Mit'm Kopf
Warten. Weiter warten. Eine Stunde warten. Mir gehen so Sachen durch den Kopf wie: »Was, wenn das jetzt wirklich was Schlimmes ist und der Zeitfaktor bei der Behandlung eine entscheidende Rolle spielen würde
Blutdruckmessen. Eine andere Schwester, weil gerade Schichtwechsel war. Nochmal die ungläubige Frage mit der Wand. Ist das so abnormal, daß man gegen eine Wand fällt? Mit dem Kopf?
Wieder warten, diesmal nur eine halbe Stunde. Ein weißbekittelter - ich nehme an und hoffe - Arzt, erklärt mir den Weg zur Röntgenstation. Die ich natürlich nicht finde, weil ich nie richtig zuhören kann, wenn mir jemand den Weg erklärt. Durchfragen. Alle wirken so abgestumpft. Wahrscheinlich weil sie am Tag tausendmal nach dem Weg zur Röntgenstation gefragt werden.
Kabine 1. Mein allererstes Mal röntgen. Ich bin fast schon ein bisschen stolz, das erleben zu dürfen.
Ich soll den Mund in schneller Folge öffnen und schließen. Gerne doch. Noch schneller. War's das etwa schon?
Wieder warten. Mindestens eine Stunde. Inzwischen ein Pärchen, das einen Unfall hatte (Totalschaden): Der Frau geht's irgendwie nicht gut, sie weint und zittert. Muß aber trotzdem warten.
Und ein Betriebsunfall namens Kopfplatzwunde. Schwester: »Die Kopfplatzwunde mal bitte herkommen
Mir wird mitgeteilt, daß ich noch ein zweites Mal zum Röntgen muß. Neuer Zettel mit unleserlicher Schrift. Die Röntgenschwestern sind genervt. »Was will der denn jetzt nochDie meinen wohl den Arzt.
Jetzt muß ich den Mund so weit wie möglich öffnen und so sitzen bleiben.
Diesmal werde ich gleich in so ein Behandlungszimmer geführt. Eine schreckliche Wanduhr ist da drin. Computer, ein Bett, fünfundzwanzig Anschlüsse für irgendwas. Mir wird unwohl bei dem Gedanken, daß ich mich vielleicht auf die Liege legen muß. Muß ich aber nicht.
Irgendwann kommt der Arzt, hält mir die Hand an die linke Schläfe. Ich soll den Kopf fest dagegenpressen. Gleiches mit der rechten Schläfe.
Auch er fragt nach der Wand. »War wohl 'ne glatte WandSicher. Ich bin da nicht entlangerutscht, ich bin frontalstmöglich dagegen.
Er meint, ich soll lokale Wärme zuführen und am Montag einen Arzt aufsuchen, wenn's nicht besser geworden ist. Und was war es jetzt? »Könnte leicht geprellt sein« - schon ist er wieder aus dem Zimmer. Die Schwester holt mich ab und erklärt mir, daß ich 10 Euro zu bezahlen hätte. Aha, denke ich. Das muß die neue Regelung sein. Pro Quartal oder so 10 Euro.


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