Existenzangst
Bewertung: 2 Punkt(e)Tagesschule? ja, das ist für mich existenzangst pur. ausgeliefert zu sein. verplant zu werden. aushungern auf zeit. ganz werkzeug für den größenwahn weniger.
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| Der erste Text | am 7.7. 2002 um 03:27:07 Uhr schrieb CroMagnon über Existenzangst |
| Der neuste Text | am 7.12. 2019 um 15:38:11 Uhr schrieb Christine über Existenzangst |
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am 11.5. 2018 um 14:45:37 Uhr schrieb
am 20.2. 2019 um 13:36:57 Uhr schrieb
am 6.5. 2014 um 16:00:44 Uhr schrieb |
Tagesschule? ja, das ist für mich existenzangst pur. ausgeliefert zu sein. verplant zu werden. aushungern auf zeit. ganz werkzeug für den größenwahn weniger.
Interessantes Wort. Gibt es jemand, der unter Existenzangst leidet? Oder ist das nur eine oberflächliche Betrachtung verdrängter Komplexe?
Existenzangst fehlt die konkrete Ursache, das definierte Ziel, der greifbare Feind der gewöhnlichen Angst. Es gibt kein Wovor. Die Philosophen der Stoa und viele ihrer Nachfolger meinten, Philosophie, Vernunft, Aufklärung befreie von der Bedrohung durch unnahbare, unverständliche und unberechenbare Götter und übernatürliche Mächte. Aufklärung und Wissenschaft haben viel geleistet, gegen die unbegründete Macht der Religion, gegen Fatalismus und selbstverschuldete Dunkelheit. Von der Existenzangst hat sie nicht befreit. Die Herausstellung ihrer Ursachen war falsch. Existenzangst entsteht aus der Beschränkung der persönlichen Freiheit, gleichgültig, woher sie kommt, in einer Form, dass sie als Unterdrückung der eigenen Entfaltungsmöglichkeiten und -wünsche empfunden wird, bis hin zum Gefühl der eigenen Geringschätzung. Ihre äußeren Formen können Arbeitslosigkeit sein, das Gefühl der sozialen Wertlosigkeit in einer Welt, in der das Maß der Kommunikation und der Leistung als Maßstab der angemessenen Integration gilt, die Bedrohung durch nahezu grenzenlose ökonomische und militärische Macht, die die Menschen jederzeit zwingen kann, ihr Dasein in armseligen Schutzkellern zu fristen, hilflos gegen sich selbst, der unbegreifliche Verlust von Liebe, der ohne Gerechtigkeit gegen die eigene Offenheit und Selbstvergessenheit zu sein scheint, und und und ... Der Ursachen kann es noch viele andere geben, von denen ich nichts ahne, und sie können lächerlich erscheinen, in den Augen anderer und in den eigenen Augen im Rückblick auf sich selbst. Für den, der Existenzangst empfindet, sind sie es nie, und - wie gesagt - sind sie nicht klar definiert und fast unsichtbar, nur ein Keim, der wächst, ein Beginn der Wüste, die die ganze Welt und das ganze Leben in ein dunkles Licht taucht oder ihm das Licht und die Wärme entzieht.
Vorher wär sie berechtigt gewesen, die Angst.
Jetzt kommt sie viel zu spät.
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