Hallo Chris,
am Wochenende bin ich leider nicht dazu gekommen, die Stute des Mädchens zu
reiten. Aber letzte Woche bin ich erstmals auf ihr geritten. Das Mädchen hatte mir
wieder in den Ohren gelegen, dass die Stute macht was sie will und immer fauler
würde. Steffi hatte ihr Pferd schon geputzt, weil sie, bevor sie mit ihren Eltern zum
Einkaufen fahren musste, versuchte, ein bisschen zu reiten.
Sie meinte, heute wäre das Pferdchen besonders eigensinnig und faul, obwohl sie
ihm immer wieder ihre Schenkel rangedrückt hat und dabei mit der Reitgerte drauf
gehauen habe. Mehr als eine Runde hintereinander im Trab oder Galopp wäre nicht
drin. Nun wollte ich sehen, ob ich ihr Pferd etwas aufmuntern kann, damit auch
Steffi ihre Reitfreude nicht verliert.
Also brauchte ich dem Pferdchen nur noch die Trense anpassen und den Sattel
auflegen. Dabei stupste mich die Stute ständig an, um nach Leckerli zu suchen.
Die Mädels verwöhnen ihre Reitponys ständig mit Keksen und Apfelstückchen.
Obwohl ich dem Pferd wiederholt signalisierte, diese Stupserei sein zu lassen,
ging es mir immer wieder an die Wäsche. Es blieb mir keine andere Wahl, als dem
hübschen Araber-Haflinger-Mix eins mit der Reitpeitsche überzuziehen.
Wie soll das Pferd sonst lernen, dass es diese Unart bei mir zu unterlassen hat?
Nachdem ich meine Schwanenhalssporen an die Langschaftstiefel angeschnallt hatte,
habe ich mich in den Sattel geschwungen.
Nun wollte ich in der ersten Reitstunde erst einmal sehen, wie es um Gehfaulheit
und Kondition bestellt ist.
Daher bin ich hinter der Koppel im Schritt in einen Waldweg eingebogen.
Nach einer Lösungs- und Lockerungsphase parierte ich durch, um noch einmal
nachzugurten und meine Sporen etwas höher am Hacken zu verschnallen, um
mit meinen langen Beinen besseren Bauchkontakt zu erreichen.
Nun wollte ich probieren, wie die Stute auf erstmaligen Sporenkontakt reagiert.
Ich setzte mich fest in den Sattel und verkürzte die Zügel.
Dabei zog ich die Absätze vorsichtig nach oben, um die Flanken mit meinen
Sporenrädchen zu kitzeln. Die Stute zuckte leicht zusammen und legte die Ohren an.
Im Trab ließ ich durch meine federnden Absätze immer wieder die Sporenrädchen
abrollen, wenn aus Unlust ein Wechsel vom Trab in den Schritt erfolgen sollte.
Nach einiger Zeit des Trabens wollte ich nun angaloppieren. Richtige Galopphilfen
kennt das Pferd noch gar nicht. Ich versuchte es zumindest mit entsprechender
Kreuzeinwirkung, Gewichtsverlagerung und Sporeneinsatz.
Die Stute stürmte nun plötzlich davon, furzte und schlug nach hinten aus.
Sollte sie sich ruhig austoben. Je mehr sie ausschlug, um so mehr bekam sie von
mir die Sporen reingekickt und die Reitpeitsche über den Arsch gezogen.
Ich denke, ein Anfang ist gemacht.
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