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tutnixzursache schrieb am 19.5. 2010 um 16:45:22 Uhr über

Zahnarztbesuch

so heute hab ich meinen zahnarzttermin, ich hatte mir am sonntag ein stückchen meines schneidezahns rausgebrochen, weiß der wasweißich wie oder unter welchen umständen dies geschah. fakt ist, das teilchen, nicht sehr groß, ist weg und meine zunge, wie zungen nun mal so sind, gleitet ständig über diese scharfe kante, das resultat kann sich jeder ausmalen, ist eine durch dauerndes darübergleiten schmerzende zunge. jamei
ich hatte also den ganzen sonntagabend und montag, vermutlich auch beide nächte damit verbracht ständig mit meiner zunge an dieser scharfen kante zu streichen, wie meine zunge sich anfühlte kann sich wohl jeder selbst ausmalen der beschädigte schneidezahn schmerzte ja nicht.
der klinikbus fuhr dann so gegen halbneun mit noch zwei patienten und mir richtung zahnarzt, der eine musste ins krankenhaus, den anderen ereilte auch zahnärztliches schicksal.
unnötig zu erwähnen, dass der postpubertäre fahrer wie eine gesengte sau den abhang hinunterbrauste, ich dachte zuerst ich werde langsam alt und habe ein extrem erhöhtes sicherheitsbedürfnis, wenn ich von mir vollkommen fremden menschen deren vater ich sein könnte hilflos durch die gegend kutschiert werde, dies war aber glücklicherweise nicht nur mein eindruck von dem fahrerischen können des jüglings.
um halbelf sei er wieder hier, teilte der meiner meinung nach auch farbenblinde jüngling ( das genauer zu erläutern würde zu weit führen und tut auch nichts zur sache ) uns mit und fuhr von dannen.
nach dem ausfüllen der obligatorischen erstbehandlungszettel für die akten mussten wir nicht lange warten und wurden recht bald in die behandlungszimmer gebeten. die zahnarzthelferin war anscheinend schon von der medizinischen abteilung informiert und fragte mich nur noch wo denn der abbruch erfolgte.
sie schaute kurz nach, murmelte etwas in für mich unverständlichem schwäbisch, legte mich mitsamt dem stuhl so flach, dass der nacken auch noch überstreckt wurde und der doktor einen erleichterten zugang zu meinem mundwerk und dem darin befindlichen beschädigten zahn hatte. er fackelte auch nicht lange und verpasste mir, obwohl ich es aller wahrscheinlichkeit nach auch ohne betäubung ausgehalten hätte gekonnt eine spritze, gekonnt deshalb, weil ich den einstich zwar erahnen, aber nicht spüren konnte.
dann verschwand er vermutlich zu meinem leidensgenossen. ich lag also da die helferin bereitete dasbesteckvor und ich fühlte meine nase und einen ziemlich großen teil meiner vorderlippe und des gaumenbereichs hinter einer pelzigen wand verschwinden.
kurz darauf erschien wieder der dentist und feilte mit diversem bohr- und schleifgerät an meinem schneidezahn herum. ich befürchtete schon aufgrund meiner schlechten erfahrungen, dass das bohr- und schleifwasser nicht abgesaugt werden, mir gewisse unangenehme brechreize hervorrufen und die behandlung unnötig hinauszögern würde, dem war möglicher- und glücklicherweise, wegen einer mir neuartigen und unbekannten absaugeinrichtung nicht der fall und die ersatzmasse ( irgendsoein ultraviolett aushärtender kunststoff ) konnte einigermassen farbtreu an meinen durch nikotin- kaffee und teevergilbten zahn angepaßt und kurz nach dem aushärten geschliffen werden.
gut, angesichts meiner inzwischen vollkommen fehlenden rechten gesichtshälfte konnte ich auch die später bemerkten rauen stellen noch nicht reklamieren, aber egal die kante ist weg mein zahn wieder ganz und meine zunge befindet sich auch wieder auf dem weg zur erholung ( was meiner meinung nach bestimmt noch eine woche dauert )
ich bekam einen neuen termin und einige zeit vor halbzehn war ich bereits draußen aus der praxis und rauchte zufrieden meine erste zigarette.
zufrieden deshalb, weil ich gerade bei mir fremden zahnärzten ein, ich würde sagen, eher ungutes gefühl habe ( nein ich habe keine angst vor zahnarztbesuchen ).
also im großen und ganzen beherrschte der kerl sein handwerk und meine zunge hat endlich ihre ruhe.



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